Zehn Tipps fĂŒr mehr Nachhaltigkeit im neuen Jahr

10 nachhaltige Tipps fĂŒr deinen Alltag

Abnehmen, eine neue Sprache lernen, mehr Me-Time – klassische VorsĂ€tze, mit denen viele Menschen in ein neues Jahr starten.

Wie wĂ€re es zur Abwechslung mit Ritualen und Routinen, die gut fĂŒr uns, aber vor allem auch gut fĂŒr das Außen sind? FĂŒr andere Menschen, fĂŒr Umwelt, Klima und Natur?!

Im Folgenden prĂ€sentieren wir dir zehn Weniger-/Mehr-Anregungen, die genau auf dieses Außen abzielen. Dabei handelt es sich nicht um verrĂŒckt-komplizierte Aktionen, sondern um kleine VerhaltensĂ€nderungen, die relativ easy in den Alltag einzubinden sind.

FĂŒhl dich inspiriert, nicht gedrĂ€ngt und schau, was du davon bereits machst oder dir fĂŒr die Zukunft vorstellen könntest.

1. Weniger Fleisch, mehr (eigenes) GemĂŒse

Weniger Fleisch, mehr GemĂŒse essen

Der Fleischkonsum in Deutschland nimmt seit einigen Jahren sukzessive ab. Gut so, denn der Verzehr verursacht in vielen FĂ€llen Tierleid, ist ressourcenintensiv und fĂŒr eine Vielzahl von Umwelt- und Klimaproblemen verantwortlich.
Der exzessive Anbau von Futtersoja und der hohe Methanausstoß von Rindern sollen als konkrete Beispiele reichen.

Du musst nicht gleich zum Vegetarier oder Veganer werden, aber wie wÀre es mit dem Label Flexitarier? Dann tauscht du deine Wurststulle mal gegen eine Reiswaffel mit Auberginenpaste, einen Porridge oder einen Döner mit SchafskÀse aus. Nicht jeden Tag, aber immer mal wieder.

Der Ressourceneinsatz fĂŒr GemĂŒse und HĂŒlsenfrĂŒchte ist deutlich geringer und eine ErnĂ€hrungsweise, bei der pflanzliche Lebensmittel die Hauptrolle spielen, ist nachweislich sehr gesund.

Setze dabei zusĂ€tzlich auf GemĂŒse, das du in deinem Garten oder Hochbeet anbaust, und du tust einmal mehr Gutes fĂŒr dich und die Umwelt. Ein paar Tipps zum heimischen Anbau in Erde findest du hier, Informationen zur Aufzucht von GemĂŒse in Wasser (Hydroponik) kannst du in diesem Artikel einholen.


2. Weniger Wasserkisten, mehr Leitungswasser

Mehr Leitungswasser trinken

Die QualitĂ€t des Trinkwassers in Deutschland unterliegt strengen Kontrollen, die weltweit in dieser IntensitĂ€t nur selten anzutreffen sind. Mit wenigen Ausnahmen sind die Ergebnisse ausgesprochen gut und das Nass aus dem Hahn damit eine hervorragende, kostengĂŒnstige Option.

Warum noch Plastik- oder Glasflaschen nach Hause schleppen oder sich per LKW liefern lassen? Dein Leitungswasser hat wegen alter Leitungen einen unangenehmen Beigeschmack? Kauf einen Wasserfilter! Du willst es prickelig? Besorg dir zusÀtzlich einen Wassersprudler!
Beides musst du nicht neu kaufen. Schau einfach bei nebenan.de oder einer anderen Community-Plattform und nutze die vielen Gebrauchtangebote.

Setzt du auf Leitungswasser, sparst du eine Menge Geld und außerdem CO2-Emissionen ein, die unter anderem durch die Herstellung der Glas- und Plastikflaschen, durch den Transport und durch die Recycling- bzw. Reinigungsverfahren der geleerten Flaschen verursacht werden.

Wie viel Geld und CO2 es nach einem Umstieg auf Leitungswasser genau sind, kannst du mit diesem kostenlosen Trinkwasserrechner des gemeinnĂŒtzigen Vereins a tip: tap e.V. herausfinden.


3. Weniger Prachtblumen, mehr Insektenfreunde

Wildblumen fĂŒr Bienen

Tulpen, Geranien und gefĂŒllte Dahlien sind ausgesprochen schöne Blumen, die Garten und Balkon optisch bereichern. Sie sind aber auch Stellvertreter fĂŒr eine Pflanzengruppe, mit der Biene & Co. nicht viel anfangen können.
Warum? Weil sie den Insekten nicht ausreichend Pollen und Nektar zur VerfĂŒgung stellen.

Nun sind nicht einzelne Blumen fĂŒr den extremen RĂŒckgang der Insekten verantwortlich. Vielmehr ist es ein folgenreiches Zusammenspiel von Faktoren wie Pestizideinsatz, steigende Temperaturen und Luftverschmutzung[1].

Mit dem Anpflanzen von insekten- und vor allem bienenfreundlichen Blumen kann der BiodiversitĂ€tsrĂŒckgang also keineswegs gestoppt, zumindest aber verlangsamt bzw. gemildert werden – also raus ins GrĂŒne, Samenbomben auf Wiesen werfen oder mit dem Anbau auf Balkon oder im Garten starten.

Welche Pflanzen besonders viel Pollen und Nektar produzieren und fĂŒr die Insekten leicht zugĂ€nglich sind, kannst du zum Beispiel auf dieser Seite des NABU (Naturschutzbund Deutschland) nachlesen.


4. Weniger Exotisches, mehr Regionales

GemĂŒse auf dem Markt

Dieser Tipp lĂ€sst sich auf ganz unterschiedliche Bereiche ĂŒbertragen, beispielsweise Holzmöbel und Lebensmittel. Auf letztere blicken wir an dieser Stelle.

Denn auch, wenn wir Ananas und Avocado durchaus mögen und natĂŒrlich auch mal essen, gibt es viele Lebensmittel, die ebenso lecker und gesund sind – und direkt nebenan beim Bauern oder im Biomarkt zu kaufen sind.

Zu unseren regionalen Lieblingen zĂ€hlen verschiedenste Kohlsorten wie GrĂŒn- und Spitzkohl. Beide stecken voller A- und B-Vitamine und antioxidativer Pflanzenstoffe. Hinzu kommen Lauch und Zwiebeln mit ihren antibiotischen Inhaltsstoffen sowie WurzelgemĂŒse in Form von Rettich, Rote Bete, SpeiserĂŒben & Co. Sie sind gespickt mit Ballaststoffen, Magnesium, Eisen, Kalzium und ebenfalls verschiedenen Vitaminen.

Der regionale Star unter den Obstsorten ist der Apfel mit seinen gesunden sekundĂ€ren Pflanzenstoffen (z. B. Polyphenole). Es folgen unterschiedliche Beeren, bei denen die Faustregel gilt: Je dunkler, desto gesĂŒnder. Die schwarze Johannisbeere ist mit ihrem hohen Anteil an Vitamin C, Vitamin K und Antioxidantien ganz vorne mit dabei. Mehr zu heimischen Superfoods hier.

Außerdem wichtig: Setze neben RegionalitĂ€t auf SaisonalitĂ€t. So erwischt du in der Regel Lebensmittel mit besonders hoher NĂ€hrstoffdichte und sparst zugleich energieintensive Lagerungsprozesse bei Produzenten und HĂ€ndlern ein.


5. Weniger Ausland, mehr Inland

Urlaub im Inland

Es muss ja nicht immer gleich durch den Dschungel auf Borneo gehen. Wie wĂ€re es stattdessen mit einem Wochenendtrip nach Sachsen, wo du in einem Baumhaushotel ĂŒbernachtest?! Das ist spannend und weckt ein intensives VerbundenheitsgefĂŒhl mit der Natur.

Außerdem bieten Aufenthalte in Deutschland vor allem diese Vorteile: KĂŒrzere Transportwege reduzieren den CO2-Fußabdruck erheblich, da sie oft mit umweltfreundlicheren Verkehrsmitteln wie Zug, Fahrrad, Auto oder Bus erfolgen. Du unterstĂŒtzt lokale Unternehmen wie UnterkĂŒnfte und Restaurants und trĂ€gst damit zur Sicherung von ArbeitsplĂ€tzen bei.

Die Erkundung des eigenen Landes kann zudem das VerstĂ€ndnis fĂŒr die kulturelle Vielfalt innerhalb der eigenen Grenzen fördern. Hinzu kommt die kulinarische Vielfalt vor Ort, die es – mit den bekannten Vorteilen fĂŒr Umwelt & Co. – ebenso zu erfahren gilt.

Und auch der ungeliebte Jetlag fĂ€llt weg, der vielen Menschen noch Wochen nach RĂŒckkehr zu schaffen macht.


6. Weniger wegschmeißen, mehr reparieren & upcyceln

Repair-Cafés

Der Föhn gibt plötzlich seinen Geist auf und der Weg zum Elektroschrott ist nur ein kurzer. Vielleicht ist der Föhn wirklich nicht mehr zu retten, aber es könnte auch nur ein Wackelkontakt sein.

Also nimm doch mal die kleine MĂŒhe auf dich, geh in ein Repair-CafĂ© und vergewissere dich, ob die Tonne der einzige Ausweg ist. Wo es ein Repair-CafĂ© in deiner NĂ€he gibt, kannst du dieser Seite des Verbraucherzentrale Bundesverbands entnehmen.

Ist das ElektrogerĂ€t wirklich hinĂŒber, dann ab damit zum Recyclinghof und keinesfalls in den HausmĂŒll. Nur so kann eine Kreislaufwirtschaft entstehen, bei der aus vermeintlichem Abfall hochwertiges Material gewonnen und fĂŒr die Herstellung neuer Produkte eingesetzt wird.

Eine weitere Möglichkeit, Rohstoffe zu schonen, liegt im Upcycling. Das kann im Großen von Unternehmen, aber auch im ganz Kleinen durch dich selbst erfolgen. Sei kreativ und schenk Altem einen neuen Nutzen!

So kannst du zum Beispiel aus einem kaputten Zelt Regencapes fĂŒr die ganze Familie schneidern, aus Holzresten ein Hochbeet, eine Schaukel oder eine Gartenbank zimmern, mit Orangen- und Zitronenschalen biobasierten Allzweckreiniger herstellen oder das Fell deines Vierbeiners zu Hundewolle verarbeiten (lassen).


7. Weniger Chemie, mehr Natur

Weniger Chemie, mehr Natur

Dieses Motto kannst du ganz easy auf Bad und KĂŒche ĂŒbertragen. Und zwar so: Die meisten Reinigungsmittel sind mit aggressiven Substanzen angereichert, die zwar gut gegen Dreck wirken, aber weder gut fĂŒr die Umwelt noch fĂŒr deine Gesundheit sind.

Tausche diese Mittel durch selbstgemachte Reiniger auf Wasserbasis aus, die du zum Beispiel mit Essig, Natron oder ZitronensĂ€ure anreichern kannst. Keine Lust auf ein DIY? Dann besuche eine Online-Öko-Drogerie wie Big Green Smile und kaufe dort umweltfreundliche Reinigungsprodukte.

Bei Pflege- und Kosmetikprodukten ist es ebenfalls ratsam, zumindest in Teilen zu Naturkosmetik ohne Mikroplastik & Co. zu greifen. Die natĂŒrlichen Rezepturen unterstĂŒtzen das Gleichgewicht des Mikrobioms auf der Haut, sie fördern die Vielfalt der Mikroorganismen und tragen damit zur Abwehr von Krankheitserregern und zur Aufrechterhaltung einer gesunden Hautbarriere bei.
Der Verzicht auf synthetische Substanzen kann zugleich bestehende Hautreizungen abmildern und zu einem ebenmĂ€ĂŸigerem Erscheinungsbild beitragen.

Naturkosmetik enthÀlt beispielsweise diese regenerierenden und feuchtigkeitsspendenden Inhaltsstoffe: Aloe Vera, Jojobaöl, Sheabutter, Kamille, Lavendel, Kokosöl, Calendula, Arganöl, Gurke und Granatapfel.


8. Weniger bestellen, mehr kochen

Mehr selbst kochen

„Ich habe keine Zeit, selbst zu kochen.“ Wie oft hört man diesen Satz?! Sicher ist an der Aussage meist auch ein kleiner oder großer Funken Wahrheit dran, aber dennoch: Kochen muss keine Artistik-Show sein und kann immer mal dazwischengeschoben werden.

Du hast noch ein paar Minuten zwischen Yoga und Online-Meeting Zeit? Dann schnell RĂŒhrei zubereiten, eine Zucchini anbraten und Reisnudeln in den Topf. Nach spĂ€testens 15 Minuten ist alles fertig. Nur noch ein Schuss Sojasoße darĂŒber und genießen. Koche am besten gleich die doppelte oder dreifache Menge und profitiere am nĂ€chsten Tag von deiner Vorarbeit.

Kannst du dieses Schema als Routine in dein Leben einbinden, ernĂ€hrst du dich mit Sicherheit gesĂŒnder, du sparst eine Menge Geld und vor allem sehr viel VerpackungsmĂŒll wie Alufolie und PlastiktĂŒten, die bei Lieferdiensten immer noch Standard sind.

Laut Statistischem Bundesamt haben wir in puncto VerpackungsmĂŒll im EU-Vergleich regelmĂ€ĂŸig die Nase vorn. Aktuell kommt der Deutsche im Durchschnitt auf 237 Kilogramm pro Jahr, was einer Steigerung von 26% im Vergleich zu 2005 entspricht[2]. Hilf mit, diesen Kunststoffberg zu verkleinern!


9. Weniger Neues, mehr Gebrauchtes

Mehr Second Hand kaufen

Kleinanzeigen, Nebenan.de, Oxfam Shop. Es gibt eine Reihe von Online- und Offline-Plattformen, die gebrauchte Artikel anbieten – vom Diffuser mit halb geleerten Duftölen ĂŒber das E-Bike mit kleinen Dellen bis hin zur nahezu nagelneuen Prada-Bag aus veganem Leder.

Sicher sind dir diese Möglichkeiten komplett bewusst. Uns auch. Und dennoch erwischen wir uns immer noch viel zu oft dabei, wie wir genau diese Optionen nicht nutzen und automatisch neue Produkte ordern. Bei vielen Artikeln werden wir dies auch weiterhin tun, bei vielen anderen wird nach und nach zu einer gebrauchten Variante geswitcht.

Das Second-Hand-Konsumieren bietet vielfĂ€ltige Benefits, beispielsweise diese: gebrauchte Artikel sind sofort verfĂŒgbar, du sparst Geld, die Kreislaufwirtschaft wird gefördert, Ressourcen werden geschont, du kannst einzigartige Vintage-Artikel entdecken, Emissionen fĂŒr Neuproduktionen gehen zurĂŒck.


10. Weniger besitzen, mehr teilen

Sharing von GegenstÀnden

Dieser Punkt ist fĂŒr viele Menschen besonders schwer, da man durch das Teilen von GegenstĂ€nden mitunter FlexibilitĂ€t einbĂŒĂŸt, Kompromisse eingehen und natĂŒrlich Absprachen treffen muss.

Das kann kompliziert werden, wenn man sich mit einer Handvoll fahrwĂŒtigen Nachbarn ein Auto teilt, es kann aber auch alles easy ablaufen. WĂ€hle ein Sharing-Modell, das zu deiner Lebenswirklichkeit passt und ziehe die Handbremse, wenn es zur Last wird.

Du weißt gar nicht, was sich zum Teilen eignet und welche Formate es gibt? Hier findest du Anregungen:

➗ Fahrzeuge: Carsharing-Plattformen ermöglichen es Personen, Fahrzeuge zu teilen, wenn sie diese nur gelegentlich benötigen.

➗ Werkzeuge: Nicht jeder braucht teure oder spezialisierte Werkzeuge stĂ€ndig. Gemeinsame Werkzeugpools oder Werkzeugverleihe sind eine praktische Lösung.

➗ FahrrĂ€der: Fahrradverleih- oder Bikesharing-Systeme in StĂ€dten sind perfekt fĂŒr Menschen, die FahrrĂ€der nur fĂŒr kurze Strecken nutzen möchten.

➗ Kleidung: Plattformen fĂŒr Kleidertausch oder gemeinsame Garderoben sorgen fĂŒr Abwechslung im Schrank und helfen, Kosten zu sparen.

➗ BĂŒcher: BĂŒchertauschbibliotheken, öffentliche BĂŒcherschrĂ€nke oder Online-Plattformen fĂŒr den Buchaustausch sind ein Paradies fĂŒr Leseratten, die keinen Wert auf vollgestopfte Regale in ihrem Zuhause legen.

➗ Gartenwerkzeuge: RasenmĂ€her, Heckenscheren und andere Gartenwerkzeuge können bzw. sollten gemeinsam genutzt werden, insbesondere in Wohnanlagen oder GemeinschaftsgĂ€rten.

➗ ElektronikgerĂ€te: Auf Plattformen fĂŒr Elektronikverleih kannst du dir GerĂ€te wie Kameras und Drohnen fĂŒr einen Tagessatz ausleihen.

➗ KĂŒchengerĂ€te: Selten genutzte KĂŒchengerĂ€te wie Entsafter, KĂŒchenmaschinen oder Raclette-Grills sind prĂ€destiniert dafĂŒr, mit Nachbarn, Freunden und Familienangehörigen geteilt zu werden.

➗ CampingausrĂŒstung: Zelte, SchlafsĂ€cke und CampingausrĂŒstung sind oft teuer und werden nicht regelmĂ€ĂŸig genutzt, weshalb das Teilen hierbei besonders sinnvoll erscheint.

➗ Spielzeug: Spielzeugbibliotheken oder Tauschgruppen ermöglichen es Eltern, Spielzeug fĂŒr ihre Kinder zu teilen, was kosteneffizient und platzsparend ist, und dabei hilft, die Kleinen mit immer neuen Herausforderungen zu fördern.


[1] https://www.boell.de/de/2022/01/12/insektensterben-weltweit-ein-oekologisches-armageddon

[2] https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/Zahl-der-Woche/2023/PD23_50_p002.html



 

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