Was ist ein Hochbeet?
Wie der Name es schon vermuten lässt, handelt es sich beim Hochbeet um ein Beet, das höhergestellt ist. Die meisten Modelle bestehen aus einem eckigen Kasten, der auf vier Beinen steht. Beine sind allerdings kein Muss. Manche Kästen stehen auch einfach satt auf dem Boden und die Saat ist durch die unterschiedlichen Schichten im Inneren automatisch weiter oben verortet.
Apropos Schichten, im Gegensatz zu normalen, flachen Beeten besteht das Hochbeet aus mehreren Materialschichten, die in der Kombination ein fruchtbares Milieu ergeben und damit tolle Wachstumsbedingungen bieten. Der fruchtbare Boden kommt dabei durch das Kompost-Prinzip zustande, denn Küchen- und Laubabfälle sind ein wesentlicher Bestandteil.
Inhaltsverzeichnis
Woraus bestehen die Schichten im Hochbeet?
Das Innere eines Hochbeets besteht in der Regel aus vier Schichten, die von unten nach oben immer feiner werden. Man muss sich nicht sklavisch an die empfohlenen Materialien halten, doch das Grundprinzip solltest du für üppige Ernten beibehalten:
- Schicht am Boden: Ganz unten gehören Äste und Strauchabfälle rein.
- Schicht darüber: Hier wird es z. B. mit Häckselschnitt und alten Blättern schon etwas feiner.
- Die zweite Schicht von oben ist die Kompostschicht, die mit Küchenabfällen, Stallmist und Rasenschnitt befüllt werden kann.
- Die oberste Schicht besteht aus der eigentlichen Erde bzw. einem Pflanzsubstrat, das du noch exakt an die Aussaat anpassen kannst. Ganz normale Blumenerde (ohne Torf) tut es aber auch!
Wenn du dieses Prinzip einhältst, hast du ein intaktes Ökosystem geschaffen, das durch den Kompostvorgang wieder und wieder selbst für fruchtbaren Boden sorgt. Du musst lediglich sicherstellen, es regelmäßig zu bewässern sowie ab und zu vorsichtig Kompost unterzuheben. Zusätzlicher Dünger ist nicht notwendig, der Kompost ist der Dünger!
Wann du an heißen Tagen am besten wässerst und welche Pflanze wie viel benötigt, verrät dir der Naturschutzbund (NABU) hier.
Do’s & Dont’s – Beachte dies!
Du bist stolzer Besitzer eines neuen Hochbeetes? Dann gilt es die folgenden Punkte unbedingt zu beachten:
- Das Hochbeet muss unten eine bzw. mehrere Öffnungen haben, damit Wasser abfließen kann und Staunässe kein Thema ist.
- Die Öffnungen am Boden müssen mit einem Nagetiergitter versehen werden, damit die kleinen Gesellen nicht von unten eindringen und deine Ernte beschädigen oder sogar verputzen.
- Grabe nicht wie wild in deinem Hochbeet herum, sondern wühle immer nur vorsichtig in den oberen Schichten herum; etwa um neuen Kompost unterzuheben. Wenn du die Schichten komplett durchwühlst, bringst du das Gleichgewicht des Ökosystems durcheinander.
- Lege dein Hochbeet am Rand mit einer atmungsaktiven (Plastik-)Plane aus, um die Holzverkleidung zu schützen. Bei einem Hochbeet aus Metall oder Plastik ist dies nicht notwendig.
Wo kann man Hochbeete kaufen und wie teuer sind sie?
Da Hochbeete im Zuge des Urban-Gardening-Trends seit Jahren immer beliebter werden, gibt es sie nicht mehr nur in Baumärkten wie Obi und Hornbach, sondern auch in vielen Online Shops für Gartenbedarf & Nachhaltiges sowie als Aktionsware sogar bei Discountern.
Jedes Frühjahr gibt es zum Beispiel bei Aldi ein kleines Hochbeet aus Metall, das nur 19,99 Euro kostet. Das durchschnittliche Hochbeet in einer Größe von 100 cm Länge und 60 cm Breite kostet etwa 100 Euro. Nach oben gibt es wie bei allem fast keine Grenze. Aus edlem Holz und sehr groß kann man auch schon mal das Zehnfache dafür hinblättern. Kleine Holz-Hochbeete für Kinder gibt es aber auch schon für 39,90 Euro.
Sind Hochbeete aus Holz am besten?
Ob Holz ohne Wenn und Aber das beste Material für ein Hochbeet ist, kann man nicht pauschal sagen. Wir im Team haben selbst nur welche aus Holz bzw. aus alten Paletten und finden die super. Sie lassen Salate sprießen, fügen sich gut in das natürliche Umfeld von Garten und Balkon ein, sind eingeölt witterungsbeständig und sie können easy repariert und erweitert werden.
Es gibt jedoch keinen Grund, warum Obst und Gemüse in einem Hochbeet aus (Bio-)Plastik oder Metall schlechter wachsen sollten. Vielmehr entscheiden Innenleben, Pflege, Standort, Witterung und die Qualität des Saatguts darüber, wie hoch dein Ertrag am Ende der Saison ist.
DIY – Hochbeet aus Paletten im Boho-Look selber bauen, einfache Anleitung
Ein Team-Mitglied hat es selbst ausprobiert und ist begeistert: Ein Hochbeet aus alten Paletten zu bauen, ist nicht nur günstig und nachhaltig, sondern die Werkelei macht sogar richtig Spaß. Förderlich ist eine Prise handwerkliches Geschick, notwendig die Materialien und gutes Werkzeug.
Wenn du dich stur an die folgende Anleitung hältst, kann eigentlich nichts schiefgehen. Falls doch, kannst du dir ja immer noch ein schickes Modell online ordern.
Hochbeet bauen – Schritt-für-Schritt-Anleitung mit Video
Dieses Obst & Gemüse wächst am besten im Hochbeet
Ganz egal, ob du dein Hochbeet selbst gebaut oder „nur“ gekauft hast und ob es aus Holz, Metall oder Kunststoff gefertigt ist, die folgenden Früchte- und Gemüsesorten wachsen besonders gut darin.
Manche davon gedeihen am besten, wenn du sie exklusiv in einem Beet anpflanzt, andere profitieren sogar davon, wenn sie ein paar Beet-Mitbewohner haben.
Kräuter🌿
Kräuter sind perfekt für Hochbeete. Vor allem Basilikum, Oregano, Koriander, Rosmarin und Salbei gedeihen prächtig darin und können gut miteinander. Achte jedoch darauf, jeder Pflanze ausreichend Platz einzuräumen. Falls dir das Einsähen zu riskant ist, kannst du dir auch einfach einen Bio-Kräutertopf aus dem Supermarkt oder vom Bauern nebenan holen, ihn direkt einpflanzen und mit der Ernte beginnen. Wässere ihn anfangs ordentlich, dann schlägt er in der Regel Wurzeln und wächst munter im Beet weiter.
⚠️ Pfefferminze solltest du unbedingt separat pflanzen, da sie wuchert und so andere Pflanzen verdrängen kann.
Salate🥬
Perfekt für das Hochbeet sind kleinblättrige Salate, die schnell wachsen und immer mal zwischendurch in kleinen Portionen geerntet werden können. Hierzu zählen sogenannte Pflücksalate sowie Ruccola, Baby-Spinat, Rote Bete (nur die Blätter) und Sauerampfer. Wenn diese Sorten geerntet sind, kann der freigewordene Platz im Anschluss gleich für Feldsalat genutzt werden, der sich in der geschützten Umgebung ebenfalls wohlfühlt.
Gemüsesorten🥕
Vor allem für kleine Hochbeete eignen sich Gemüsesorten, die in die Höhe wachsen. Dies sind zum Beispiel Tomaten und Buschbohnen. Stelle ihnen eine Kletterhilfe zur Seite, damit sie nicht abbrechen. Hierfür gibt es extra Gitter, du kannst dafür aber auch einfach Äste und Stöcker verwenden oder sie mit Seilen an Hauswänden o. ä. befestigen.
Außerdem sind es diese Gemüsesorten, die sich sehr gut im Hochbeet machen: Radieschen, Knollensellerie, Kohlrabi, Rote Bete, Möhren und Frühlingszwiebeln. Was diese Sorten eint? Sie brauchen für ihr Wachstum relativ wenig Platz. Anders ist das zum Beispiel mit Kürbis und Zucchini, die sehr viel Fläche benötigen und bei guter Pflege wuchern, was das Zeug hält.
Und, wer hätte es gedacht, auch Kartoffeln kann man recht gut im Hochbeet anpflanzen. Besonders wohl fühlen sie sich in der Nähe von Spinat und Kohlrabi. Ihre Aufzucht ist lediglich etwas anspruchsvoller. Hier erfährst du, wie es mit der stärkehaltigen Knolle klappt.
Früchte🍓
Da die meisten Früchte an großen Bäumen oder Sträuchern wachsen, ist die Auswahl für das Hochbeet natürlich begrenzt. Was aber hervorragend geht, sind Erdbeeren. Wenn du die Pflanzen über Winter ein wenig schützt, kannst du sogar mehrere Jahre ernten. Erdbeeren mögen übrigens die direkte Nachbarschaft von Möhren, Frühlingszwiebeln und Roter Bete.
Bei ausreichend Platz im Hochbeet kann man es außerdem mit Himbeeren, Johannisbeeren und Stachelbeeren probieren. Sie verlangen regelmäßig eine Extraportion Kompost und eine gleichbleibende Feuchte. Wenn du dies beherzigst und alte Triebe regelmäßig entfernst, kannst du ab Frühsommer bis zum Herbst viel kulinarische Freude mit ihnen haben.