Was ist Butyrat (auf deutsch)?
Butyrat, auch Buttersäure genannt, ist eine kurzkettige Fettsäure, die vor allem im Dickdarm durch bakterielle Fermentation von Ballaststoffen entsteht. Sie spielt eine wichtige Rolle für einen gesunden Darm und für verschiedene Vorgänge des gesamten Organismus.
Zahlreiche Studien haben die vielfältigen Wirkungen von Butyrat untersucht, insbesondere im Kontext von Darmbarriere, Entzündungen, Leaky-Gut-Syndrom und metabolischer Gesundheit.
Die wichtigsten Erkenntnisse, vor allem zur Darmgesundheit, sind in diesem Artikel kompakt zusammengefasst. Du erfährst unter anderem, woran du einen Butyratmangel erkennen und was du dagegen tun kannst, außerdem stellen wir dir ein Supplement vor, das wir aufgrund persönlicher Erfahrungen mit gutem Gewissen empfehlen können.
Inhaltsverzeichnis
Wirkung von Butyrat
Die gesundheitsfördernde Wirkung von Butyrat ist vielfältig und gut dokumentiert.
- Erhalt der Darmbarriere
Butyrat fördert die Integrität der Tight Junctions zwischen den Darmzellen, was eine undurchlässige Darmwand unterstützt (Stappenbeck et al., 2002). Siehe mehr weiter unten.
——— - Entzündungshemmend
Es moduliert Immunzellen und reduziert entzündliche Zytokine (Vinolo et al., 2011).
——— - Energiequelle für Kolonozyten
Die Zellen der Darmschleimhaut nutzen Butyrat als primäre Energiequelle.
——— - Epigenetische Regulation
Butyrat wirkt als Histondeacetylase-Inhibitor und beeinflusst damit die Genexpression. Das heißt: Die Fettsäure kann bestimmte Enzyme, sogenannte Histondeacetylasen, hemmen. Diese Enzyme beeinflussen, wie „eng“ die DNA verpackt ist. Durch die Hemmung wird die DNA lockerer, was dazu führt, dass bestimmte Gene leichter abgelesen werden können. So steuert Butyrat indirekt, welche Gene ein- oder ausgeschaltet werden – also die Genexpression.
——— - Beeinflussung des Gehirns über die Darm-Hirn-Achse
Neuere Forschung deutet auf positive Effekte auf Stimmung und kognitive Leistung hin (Dalile et al., 2019).
Aufgrund dieser Wirkmechanismen ist Butyrat vor allem für eine gesunde Darmfunktion wichtig.
Butyrat bei Leaky-Gut-Syndrom
Ein „Leaky Gut“ (durchlässiger Darm) wird mit verschiedenen chronischen Erkrankungen in Verbindung gebracht. Butyrat kann durch Stärkung der Barrierefunktion und entzündungshemmende Effekte zur Heilung beitragen (Kelly et al., 2015).
Gründe + Symptome für einen Butyrat-Mangel
Butyrat wird hauptsächlich von bestimmten Darmbakterien wie Faecalibacterium prausnitzii, Eubacterium rectale und Roseburia spp. hergestellt. Diese Mikroorganismen nutzen unverdaut verbleibende Ballaststoffe aus der Nahrung (z. B. resistente Stärke aus Kartoffeln, Inulin) als Substrat für die Fermentation.
Ein Mangel kann entstehen bzw. vorliegen, wenn die Produktion dieses kurzkettigen Fettsäuremetaboliten im Darm gestört ist. Eine ballaststoffarme Ernährung, insbesondere mit wenig resistenter Stärke und löslichen Ballaststoffen, verringert die Substratverfügbarkeit für diese Mikroorganismen.
Zusätzlich kann eine Dysbiose[1] – etwa durch Antibiotika, chronischen Stress, chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (z. B. Morbus Crohn) oder eine unausgewogene Ernährung – die Population butyratbildender Bakterien deutlich reduzieren.
Auch ein übermäßiger Verzehr von hochverarbeiteten Lebensmitteln und einfachem Zucker kann das mikrobielle Gleichgewicht negativ beeinflussen.
Ein Mangel an Butyrat beeinträchtigt die Darmbarrierefunktion, hemmt entzündungshemmende Prozesse und kann die Energieversorgung der Kolonozyten[2] stören, was langfristig zur Verschlechterung der Darmgesundheit beiträgt.
Symptome | Wie fühlt man sich bei einem Butyratmangel?
Die häufigsten Symptome bei einem Mangel an Butyrat sind:
- Häufige Blähungen
- Reizdarmbeschwerden
- Chronische Entzündungen
- Erhöhte Infektanfälligkeit
- Verschlechterung der Haut (z. B. Ekzeme)
- Konzentrationsstörungen
Tests | Wie kann man einen Buttersäure-Mangel feststellen?
Ein Butyratmangel lässt sich indirekt durch eine Stuhluntersuchung erkennen, bei der die Konzentration kurzkettiger Fettsäuren, insbesondere Butyrat, gemessen wird. Zusätzlich kann eine Mikrobiomanalyse Aufschluss über die Menge butyratbildender Bakterien im Darm geben.
Was tun bei einem Butyratmangel?
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, einen Butyratmangel zu beheben. Da ein Mangel vor allem bei Personen mit verschiedenartig geschädigtem Darm vorkommt, empfiehlt sich häufig nicht eine gesteigerte Aufnahme über Lebensmittel.
Resistente Stärke ist ein wertvolles Darmfutter, aber z. B. nicht für solche, in denen eine Dysbiose herrscht. Im Folgenden führen wir dir also zwei unterschiedliche Optionen auf.
Natürliche Lebensmittelquellen für Butyrat
Butyrat selbst ist in Lebensmitteln kaum enthalten, wird aber aus bestimmten Substraten durch Darmbakterien gebildet. Förderlich sind vor allem diese:
- Gekochte und abgekühlte Kartoffeln (resistente Stärke)
- Grüne Bananen
- Haferflocken
- Zwiebeln, Lauch, Knoblauch (Inulin)
- Schwarze Bohnen
- Flohsamenschalen
- Artischocken
- Chicorée
Supplementierung mit Butyrat | Kapseln + Pulver kaufen
Butyrat kann auch direkt supplementiert werden, meist in Form von:
- Sodium Butyrate (Natriumbutyrat)
- Calcium/Magnesium-Butyrat
- Triglyceridgebundenes Butyrat („Butyrate Triglyceride“)
Wir würden immer wieder zu Kapseln und nicht zu Pulver greifen, da es nicht nur praktischer ist, sondern vor allem auch nicht unangenehm riecht. Buttersäure hat nämlich einen sehr „besonderen“ Geruch, der hartnäckig und beißend ist.
Darüber hinaus ist es wichtig, dass die Säure auch dort ankommt, wo sie gebraucht wird, im Darm. Dies lässt sich mit magensaftresistenten Kapseln sicherstellen.
Empfehlung! Butyrat Kapseln von Optim
Eines unserer Teammitglieder (mit chronischen Darmbeschwerden) hat drei verschiedene Butyrat-Kapseln ausprobiert und schwört auf die von Optim. Sie sind zwar ein bisschen teurer als Konkurrenzprodukte, aber dafür helfen sie besser (bei regelmäßiger Einnahme!) und der unangenehme Geruch ist fest in der Gelkapsel verschlossen.
Dosierung + Nebenwirkungen
Es gibt keine einheitliche Empfehlung, jedoch werden in Studien häufig Dosierungen zwischen 300 mg bis 1500 mg pro Tag verwendet, verteilt auf 2 bis 3 Einnahmen. Die meisten Darmpatienten nehmen 900 mg pro Tag zu sich.
Butyrat-Kapseln sollten nach Möglichkeit immer zu einer Mahlzeit eingenommen werden.
Nebenwirkungen und Sicherheit
Butyrat gilt als sicher und wird in der Regel gut vertragen. Mögliche Nebenwirkungen bei hoher Dosierung oder empfindlichem Verdauungssystem könnten sein:
- Übelkeit
- Leichte Magenkrämpfe
- Blähungen zu Beginn der Einnahme
Die Wahrscheinlichkeit, dass Nebenwirkungen auftreten, verringert sich, wenn man mit einer niedrigen Dosierung beginnt und diese langsam steigert.
Bei (ernsthaften) Vorerkrankungen sollte die Supplementierung mit einem Arzt abgesprochen werden.
Fazit
Butyrat ist ein essenzieller Bestandteil der Darmgesundheit mit vielfältigen positiven Effekten auf Immunfunktion, Entzündungshemmung und Barrierefunktion des Darms.
Neben der Förderung durch eine ballaststoffreiche Ernährung kann eine gezielte Supplementierung sinnvoll sein, insbesondere bei bestehenden Darmproblemen oder einem vermuteten Mangel.
Die wissenschaftliche Studienlage stützt die positiven Wirkungen umfassend.
[1] Dysbiose bezeichnet ein Ungleichgewicht in der Zusammensetzung der Darmmikrobiota. Dabei sind nützliche Bakterien reduziert und potenziell schädliche Keime vermehrt vorhanden. Dieses Ungleichgewicht kann die Verdauung, das Immunsystem und die Darmbarriere negativ beeinflussen und wird mit verschiedenen Erkrankungen wie Reizdarmsyndrom, chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen oder metabolischen Störungen in Verbindung gebracht.
[2] Kolonozyten sind spezialisierte Zellen, die die innere Oberfläche des Dickdarms auskleiden. Sie spielen eine zentrale Rolle bei der Aufnahme von Wasser und Elektrolyten, dienen als Barriere gegen Krankheitserreger und nutzen Butyrat als Hauptenergiequelle zur Aufrechterhaltung ihrer Funktion und Gesundheit.