Erste Schritte: Nachhaltiger leben, reisen, kleiden, einkaufen & ernähren – so leicht geht‘s

Wie kann man unkompliziert nachhaltig leben? Die ersten Schritte.

Wie man das perfekte nachhaltige Leben führt, ist in zahlreichen Büchern auf tausenden von Seiten beschrieben. Kein Lebensbereich bleibt unangetastet. Das grüne Optimum ist also theoretisch zu erreichen.

Theoretisch, denn 1.) ist nicht jeder grüne Ratschlag auf jeden Lifestyle eins zu eins übertrag- und realisierbar und 2.) schreckt diese Fülle an Tipps & Tricks auch viele davon ab, überhaupt ins Handeln zu kommen.

10 Tipps für (d)einen umweltfreundlichen Lifestyle

Wir wollen Abhilfe schaffen. Kurz und schmerzlos zeigen wir dir zehn Möglichkeiten auf, wie du ganz einfach nachhaltiger leben kannst. Du musst dich nicht sklavisch an alles halten, dennoch freuen wir uns natürlich, wenn das ein oder andere Früchte trägt.

Du brauchst einen Motivations-Kick? Bitte: Mit den Mini-Änderungen tust du nicht nur Gutes für dein Gewissen und für Klima-Umwelt-Natur, sondern ganz nebenbei kannst du mit einigen Tipps auch Geld sparen.

Also let’s go!

  1. Leitungswasser trinken

Das Leitungswasser in Deutschland ist einer ständigen Qualitätskontrolle unterworfen. Dass mit dem Nass aus dem Hahn mal was nicht stimmt, ist die absolute Ausnahme.

Was spricht also dagegen, Plastik- oder Glasflasche ade zu sagen und dich einfach unendlich in der Küche zu bedienen?!
Du magst es prickelig? Dann besorg dir einen Sodastream.
Dein Leitungswasser ist kalkig? Kauf einen Britta-Wasserfilter.

Mädchen trinkt Leitungswasser aus einem Glas in der Küche

All das ist besser, als ein Leben lang Wasser durchs ganze Land für dich karren zu lassen. Ganz nebenbei kannst du damit eine Menge Geld sparen. Das Umweltbundesamt hat dazu sogar einen Ratgeber veröffentlicht, den du hier kostenlos herunterladen kannst.

  1. Einkaufen im Unverpackt-Laden

Es gibt sie nicht mehr nur in hippen Großstadt-Vierteln, sondern in zwischen sind sie im ganzen Land verteilt. Unverpackt-Läden bieten dir eine hervorragende Möglichkeit, riesige Mengen an Verpackungsmüll einzusparen.

Bring einfach alte Gläser oder Bambus-Boxen mit und packe sie mit allem voll, was auf deiner Liste steht. Weiterer Pluspunkt: Die meisten Artikel in den Unverpackt-Geschäften werden in Bio-Qualität angeboten. Somit unterstützt du automatisch auch gleich den Öko-Landbau.

Hier findest du ein Liste mit Unverpackt-Läden in Deutschland.

  1. Second-Hand-Kleidung shoppen

Vorbei sind die Zeiten, wo Second-Hand-Klamotten grundsätzlich moderig rochen und absolut unmodisch aussahen.

Auf Plattformen wie Vinted und Ebay sowie bei Instagram-Verkäufen werden teilweise extravagante Designerteile angeboten, die so auch im Berliner KadeWe oder im HH-Alsterhaus hängen könnten. Wie überall  anders auch, gibt es natürlich auch Second-Hand-Nieten – die dann einfach geschickt umschiffen.

Recyclingzeichen aus Stoffen vor gelbem Hintergrund

Falls dein Körper gar kein Gebrauchtes verträgt, könntest du zumindest als Verkäufer in Erscheinung treten und Ungenutzem ein neues Leben schenken.

Hier geht’s zur Übersicht von Second Hand Online Shops.

  1. Sharing – Autos, Werkzeuge…

Teilen – Nicht sehr beliebt, aber bei vielen Dingen sicher die einzig sinnvolle Lösung. Denn braucht wirklich fast jeder zweite Haushalt eine Heißklebepistole, eine Bohrmaschine, ein Waffeleisen oder eine Eismaschine? Sicher nicht!

Also lautet die Devise: Du brauchst ein Hilfsmittel? Dann nicht gleich reflexartig bestellen, sondern vorher im Freundeskreis rumfragen, ob man sich irgendwo fix eines borgen kann. Ist hier nichts zu holen, dann erweitere den Kreis um Nachbarn und greife dabei auch auf Nachbarschafts-Online-Portale wie nebenan.de zurück. Auf diesem Weg findest du nützliche Gebrauchsgegenstände und obendrein vielleicht noch eine neue Freundschaft.

  1. Müll richtig trennen

Ist im Grunde ein alter Hut, klappt aber immer noch nicht – auch wenn wir außerhalb Deutschlands vielerorts als pedantische Mülltrenner verschrien sind.

Zwei Mülltonnen für normalen Müll und Verpackungen

Die Wahrheit sieht jedoch so aus: Noch immer können wertvolle Stoffe nicht recycelt werden, weil sie in den falschen Tonnen landen, zu stark verschmutzt sind oder nicht von anderen Stoffen getrennt wurden. Einen Joghurtbecher z. B. kann man nur dann fachgerecht wiederverwerten, wenn er grob gesäubert und der Alu-Deckel vom Plastikbecher abgezogen wurde.

Was in welche Tonne kommt, kannst du auf dieser Seite des Naturschutzbundes NABU noch einmal studieren und einprägen.

  1. Urlaub in Deutschland machen

Reisen innerhalb Deutschlands mag für den Party-Ballermann-Urlauber nicht das richtige sein. Für alle anderen ganz bestimmt. Denn Deutschland quillt über vor landschaftlicher Abwechslung und abgefahrenen Ausflugszielen.

Hier ein paar Inspirationen: aufregender Städtetrip nach Berlin und am Alexanderplatz angeseilt ein Hochhaus hinunterlaufen, entspannte Fahrt auf einem Moseldampfer und bei jedem Stopp ein Schlückchen Bio-Wein genießen, Übernachtung in einem Baumhaus inklusive Kletterwald-Erlebnis (finde hier die besten Baumhaus-Hotels in Deutschland). Die Liste ließe sich beliebig erweitern.

Natürlich muss nicht jeder Urlaub in der Region stattfinden. Japan, Guatemala, Israel usw. sind auch tolle Reiseziele. Allein der Flugverkehr ist jedoch mit 3 % für die globalen CO2-Emissionen verantwortlich. Hinzu kommt ein erheblicher Teil, der auf das Konto von Schiffen und Autos geht. Also Klima schonen und nicht allzu oft in die  Ferne reisen.

  1. Flexitarier werden

Es muss ja nicht gleich der komplette Verzicht auf Tierisches insgesamt sein. (Viel) weniger Fleisch und Fisch essen macht auch schon einen Unterschied. Und Unterschied und Veränderung ist in diesem Bereich mehr als notwendig, denn etwa 15 % aller globalen Treibhausgasemissionen gehen auf das Konto von Tierhaltung und -verarbeitung[1]. Zwar wird in Deutschland aktuell etwas weniger konsumiert, doch gerade in Asien kennt der Fleischhunger keine Grenzen.

Gedeckter Tisch von oben mit Salat, Brot und Getränken

Der Blick auf andere sollte aber nicht irritieren! Fang bei dir selbst an und überdenke deinen Konsum von tierischen Produkten. Die Supermärkte – zumindest online – quellen über vor leckeren Fleisch- und Fischalternativen.

  1. Weg mit Batterien, her mit Akkus

Vollkommen zu Unrecht sind Akkus irgendwie aus der Mode gekommen. Dabei gibt es immer mehr kabellose Gadgets, deren Energiehunger mobil gestillt werden will. Ein Zehnerpack normale Batterien kostet im Discounter gerade mal 1,60 Euro. Akkus und ein Ladegerät sind natürlich erst einmal teurer. Je nach Gebrauch haben sie sich jedoch nach wenigen Wochen/Monaten amortisiert.

👉🏽 Mehr Geld & Umweltschutz in einem.

  1. Kalt duschen

Mit diesem Tipp sparst du Geld, Zeit, Energie und Orangenhaut ein!

Kalt duschen zählt nicht zu meinen Hobbies, dennoch praktiziere ich es regelmäßig. Und zwar darum:
1.) Es hält zahlreiche Benefits für die Gesundheit bereit und hilft gegen schlaffe Haut. 2.) Die Energie für die Warmwasseraufbereitung reduziert sich. 3.) Duschen geht kalt deutlich schneller, weil man es (ich zumindest) nicht lange aushält; die gewonnene Zeit am Morgen eignet sich perfekt für eine kurze Meditation🧘🏻

Netter Nebeneffekt: Das Gefühl nach einer kalten Dusche ist unglaublich gut und die Stimmung hellt sich auf.
In diesem Video von Youtuber Patrick Neukirch erfährst du noch mehr zur Kältetherapie nach Wim Hof – Guckempfehlung!

  1. Selber kochen

Restaurants & Cafés unterstützen ist wichtig und richtig. Dennoch solltest du dir an den meisten Tagen der Woche selbst etwas zubereiten. Auf diese Weise reduzierst du eine Menge Verpackungsmüll, der vor allem beim To-Go-Business anfällt.

Darüber hinaus kannst du bei der Zubereitung Zuhause auf (regionale) Bio-Lebensmittel setzen und immer nur so viel kochen, wie du auch schaffst. Sollten doch einmal Reste übrigbleiben, dann ab damit in Kühl- oder Gefrierschrank.
Du wirst überrascht sein, wie viel Geld und Kalorien sich mit dem Home Cooking einsparen lassen.

 

[1] http://www.fao.org/news/story/en/item/197623/icode/

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