Was ist ein Unverpackt-Laden?
Ein Unverpackt-Laden, auch Zero Waste Shop genannt, ist ein Supermarkt, der in erster Linie Lebensmittel und Drogerieprodukte komplett ohne Verpackung oder zumindest ohne Plastikverpackung anbietet.
Die Läden beziehen ihre Ware in der Regel direkt vom Hersteller und in Großverpackungen. Auf diese Weise werden Kosten und vor allem unnötige Zweit- oder Drittverpackungen vermieden. In einigen Fällen können die Läden sogar eine komplett müllfreie Lieferkette anbieten.
Das funktioniert zum Beispiel so: Der Bäcker fertigt Bio-Dinkelbrote an und verstaut sie in einer Mehrwegkiste. Ein Angestellter liefert diese per Lastenrad an einen Unverpackt-Laden aus. Die Brote kommen direkt in die Auslage, ein Kunde kauft zwei, verstaut sie in einem Baumwollbeutel und zieht fröhlich von dannen.
Eine solche Zero-Waste-Lieferkette ist natürlich nur mit manchen Lebensmitteln möglich. Aber das ist ja auch gar nicht schlimm. Schließlich ist auch schon viel gewonnen, wenn Klopapier im Hunderterpack angeliefert und einzeln im Laden verkauft wird. Oder auch die Bio-Fruchtgummi-Drachen, die im Zehn-Kilo-Gefäß ankommen, in ansehnliche Glasbehälter umgefüllt werden und per Schaufel den Weg in das gereinigte Gurkenglas des Kunden finden.
Inhaltsverzeichnis
- Was ist ein Unverpackt-Laden?
- Verzeichnis
- Warum gibt es Unverpackt-Läden überhaupt?
- Wie funktioniert der Einkauf in einem Unverpackt Laden?
- Was kann man in Unverpackt-Läden kaufen?
- Die Preise & das Vorurteil: Alle Produkte in den Unverpackt-Läden sind teuer
- Gibt es auch Unverpackt & Zero Waste Online Shops?
- Unternehmen & Marken, die Müll reduzieren
- Selbst einen Unverpackt-Laden mit staatlicher Unterstützung eröffnen
Warum gibt es Unverpackt-Läden überhaupt?
Weil wir, die Tiere, die Wälder, die Meere bald im (Plastik-)Müll ersticken. Die Ökosysteme stehen kurz vor dem Kollaps. Werden Kunststoffverpackungen recycelt, ist zumindest das Schlimmste vermieden. Gelangen sie jedoch in Flüsse und Seen, verenden daran Vögel, Fische und andere Kleinstlebewesen, die sich unter der Wasseroberfläche befinden.
Kurz & knapp: Das Ökosystem Meer gerät komplett durcheinander. Allein eine PET-Flasche benötigt etwa 450 Jahre, bis sie sich im Salzwasser aufgelöst hat.
Auch an Land richten die Müllberge verheerende Schäden an. Irrtümlicher Weise halten sie Waldbewohner für Futter und verenden im schlimmsten Fall daran. Austretende Giftstoffe sickern in die Böden, weiter in das Grundwasser und schaden Insekten, Spinnen & Co., Pflanzen und letztlich auch uns, wenn wir zum Beispiel eine Wald-Heidelbeere oder ein Stück Rehrücken verspeisen. Auf Feld- und Ackerflächen, wo die Landwirte unsere Nahrungsmittel anbauen, ist es dasselbe Spiel.
Wir müssen aus vielerlei Gründen umsteuern. Der grobe Blick auf die Verschmutzung durch Kunststoffmüll muss an dieser Stelle genügen. Und ein Umdenken ist hier und da ja auch schon zu beobachten. Mit nahezu 40 Kilogramm Plastik-Verpackungsmüll pro Bundesbürger im Jahr gehören wir Deutschen innerhalb der EU zwar leider immer noch zur negativen Spitzengruppe, doch es sind vor allem viele junge Menschen, die anders leben möchten[1].
Nachhaltiger Konsum ist ein wichtiger Bestandteil dieser anderen nachhaltigen Lebensart. Unverpackt-Läden sind eine hervorragende Möglichkeit, diesen Lifestyle im Alltag unkompliziert zu verfolgen.
Aktuell: Unverpackt Läden in Zeiten von Corona
Die Zero Waste Läden sind von Corona nicht mehr oder weniger betroffen als herkömmliche Supermärkte. Auch sie haben umfassende Hygienekonzepte ausgearbeitet und setzen diese vor Ort um. Wenn sich jeder Kunde an die Vorschriften hält, ist die Ansteckungsgefahr auf ein Minimum reduziert.
Wie funktioniert der Einkauf in einem Unverpackt Laden?
Es sind nur zwei-drei kleine Umstellungen, die dich von einem entspannten Einkauf im Zero Waste Laden deiner Wahl trennen.
Als erstes solltest du dich daran gewöhnen, dass dir hier nicht knallbunte Kakaopulver-Bunnies von glänzenden Plastikbeuteln zuzwinkern. Es ist insgesamt alles ein bisschen gedeckter gehalten, aber das schmälert das Einkaufserlebnis keinesfalls. Ganz im Gegenteil – eigentlich ist es sehr angenehm, wenn man sich auf das Wesentliche konzentrieren kann und die Nahrungsmittel nicht von schrillen Werbefiguren verdeckt sind.
Hier das Prozedere im Schnelldurchgang: Du kommst rein, wiegst deine mitgebrachten Behältnisse, druckst ein Etikett dafür aus (wie früher beim Abwiegen von Obst & Gemüse), klebst es auf die Behälter und dann geht es weiter zu den Abfüllstationen. Hier einfach die gewünschte Menge entnehmen und ab zur Kasse. Die wiegen alles, ziehen das Gewicht der Behälter ab, du bezahlst und gehst raus. That’s it.
Video: Einkauf in einem Unverpackt-Laden
Welche Behältnisse benutzt man im Zero Waste Laden?
Aber was sind nun „die Behältnisse“, die man mitbringt?
Im Grunde kannst du von Zuhause alles mitnehmen, was dein Haushalt so hergibt: Schraubgläser jeglicher Art, Brotdosen, Tüten, Beutel, Netze, Glasflaschen usw.
Zu deiner eigenen Sicherheit solltest du darauf achten, dass die Behältnisse sauber sind, damit die Lebensmittel möglichst lange darin halten. Du kannst zum Beispiel einfach ein altes Marmeladenglas mit kochendem Wasser auswaschen oder mit Essig reinigen.
Falls du deine Behältnisse einmal vergisst oder grundsätzlich keine Lust hast, Gläser & Co. durch die Stadt zu schleppen, kannst du auf eine Vielzahl von Verpackungsmöglichkeiten vor Ort zurückgreifen. Meist gibt es im Eingangsbereich der Unverpackt-Läden eine Spendenkiste, die andere Kunden regelmäßig mit gesäuberten Mehrweggläsern bestücken.
Wenn du nicht auf Behälter aus fremden Haushalten stehst, kannst du dir gegen Pfand Mehrwegbehältnisse ausleihen. Darüber hinaus erwarten dich in den Stores viele Verpackungen, die du kaufen und direkt befüllen kannst. Häufig trifft man auf Bambusboxen, Weckgläser, Edelstahlkisten, Glasflaschen mit Bügel- oder Schraubverschluss sowie Tüten aus Pappe, aus landwirtschaftlichen Reststoffen oder aus biologisch abbaubarem Kunststoff.
Was kann man in Unverpackt-Läden kaufen?
Wie bei jedem anderen Supermarkt auch, variiert das Sortiment natürlich auch unter den Unverpackt-Läden. Wir haben uns daher ein paar Zero Waste Geschäfte etwas genauer angeschaut und konnten eine Vielzahl von Produkten identifizieren, die fast überall anzutreffen sind.
Grundsätzlich fällt auf, dass die Lebensmittelprodukte in den Unverpackt-Läden zumindest einem dieser drei Kriterien entsprechen: Regionalität, Bio-Qualität, fairer Handel.
Es gibt sehr viele Artikel, die alle drei Kriterien auf einmal erfüllen. In einem Berliner Unverpackt-Laden sind wir zum Beispiel auf eine Bio-Erdbeermarmelade aus Brandenburg gestoßen und in einem Hamburger Pendant lachte uns ein Bio-Eierlikör zum Abfüllen an, der wenige Tage zuvor in der Hansestadt hergestellt worden war.
Die Gebrauchs-/Drogerieartikel stammen zwar nur in den seltensten Fällen aus der Region, aber dafür gibt es etwa sehr viele Bio-Kosmetikartikel, die nicht nur ohne Mikroplastik, sondern auch ohne Silikone auskommen. Darüber hinaus werden Zahnbürsten und Rasierer aus dem nachwachsenden Rohstoff Holz angeboten und Küchentücher & Klopapier bestehen entweder aus Recyclingpapier oder aus Bambus-Zellstoff.
Wie finde ich einen Unverpackt-Laden in meiner Nähe?
Es gibt inzwischen ungefähr 100 Unverpackt Läden in Deutschland, die unter anderem in Berlin, Hamburg, Rostock und Potsdam ihre Heimat gefunden haben. Die meisten Geschäfte befinden sich allerdings in Süd- und Westdeutschland. Der Deutsche Verband der Unverpackt-Läden stellt auf seiner Webseite eine Karte bereit, auf denen sie Stores mit genauer Adresse verortet sind.
Über diesen Link gelangst du direkt zur Übersicht unverpackt-verband.de/map.
Die häufigsten Produkte in Unverpackt-Läden
Diese Liste erhebt nicht den Anspruch, vollständig zu sein. Wir hoffen jedoch, dass wir mit der Übersicht die wichtigsten Hauptgruppen, und jeweils ein paar Beispiele daraus, erfasst haben. Falls essentielle Dinge fehlen, informiert uns darüber gern via Kommentarfunktion und wir ergänzen dann umgehend.
- Frisches, loses Obst & Gemüse
- Zerealien: Cornflakes, Haferflocken, verschiedene Müslis: Nuss-Müsli & Bircher Müsli
- Kerne & Samen: Kürbiskerne, Sonnenblumenkerne, Leinsamen, Hanfsamen, Hefeflocken (als vegane Alternative zu Parmesan), Cashewkerne
- Nüsse: Walnüsse, Mandeln, Haselnüsse
- Getrocknete Hülsenfrüchte: z. B. Erbsen, Linsen, Bohnen, Kicherebsen
- Nudeln & Reis: Vollkornreis, Spaghetti, glutenfreie Pasta Erbsen/Linsen/Mais, Konjaknudeln
- Trockenfrüchte: Medjool-Datteln, Rosinen, getrocknete Pflaumen, Apfelringe
- Süßigkeiten: Lakritz, Kekse, Weingummi, einzelne Kaugummis, Bonbons (ohne Einwickelpapier)
- Fleischalternativen: Tofu (kann man sich manchmal von einem großen Block abschneiden), Sojaschnetzel
- Gewürze: Salz, Rohrzucker, Kokosblütenzucker, Kümmel, Pfefferkörner, Oregano
- Gewürze im Topf (aus biobasiertem Kunststoff): Petersilien, Basilikum, Koriander
- Essig & Öl (in großen Metallbehältern zum Zapfen): Olivenöl, Weißweinessig, Balsamico, Rapsöl, Walnussöl, Leinöl, Sesamöl
- Naturheilmittel: getrocknete Kamillenblüten & getrocknete Salbeiblätter
- Getränke: Tee, Kakaopulver, Kaffeebohnen, Fruchtsäfte & manchmal sogar frische Milch zum Abfüllen
- Zero Waste Equipment: Bienenwachstücher, Strohhalme aus Glas oder aus Fruchtresten (essbar), Picknickgeschirr aus Laubblättern
- Fertige Lebensmittel in Gläsern: Rinderbrühe von regionalen Höfen, veganer Brotaufstrich, eingelegte Gurken, Essigzwiebeln
- Kosmetikartikel/Hygieneartikel: Kokosöl für Haut & Haare, Rasierpinsel aus Holz mit Tierhaaren, Shampoo und Duschgel im Stück und flüssig zum Abfüllen, Bio-Spülmittel, Tampons aus Bio-Baumwolle, Menstruationstassen, biobasierte Geschirrspültabs ohne Plastikfolie.
Hier findest Du unseren Artikel zu Zero Waste Kosmetik.
Die Preise & das Vorurteil: Alle Produkte in den Unverpackt-Läden sind teuer
Dieses Vorurteil können wir weder entkräften noch bestätigen. Die Wahrheit liegt wahrscheinlich irgendwo in der Mitte.
Also: Teuer ist als erstes einmal relativ. Vergleicht man die Unverpackt-Preise mit denen von Aldi oder Lidl, schneidet der Zero Waste Shop natürlich schlecht ab. Findet der Vergleich dagegen mit einem Delikatessen-Laden statt, hat der Unverpackt-Laden die Nase vorn.
Meist liegen die Preise etwas über denen von Bio-Supermärkten wie Alnatura, denn’s und BioCompany. Manchmal sind sie sogar gleich und bei einigen Artikeln liegen sie sogar darunter. Das variiert von Produkt zu Produkt und von Laden zu Laden.
Außerdem musst du natürlich immer bedenken, welche Qualitäten du miteinander in Beziehung setzt. So ist das Bio-Knuspermüsli von einem Discounter zwar vielleicht recht günstig, das im Unverpackt-Laden kommt aber ohne Palmöl und ohne ungesunden Glucosesirup aus. Oder du hast das günstige Fruchtmüsli vom Discounter mit 0,5 % Erdbeeranteil und eines zum Abfüllen mit einem Anteil von 5 %.
Generalisierbare Aussagen zu treffen sind daher im Grunde unmöglich. Su solltest immer genau schauen, was du vor dir hast. Wenn du wirklich jeden Cent zweimal umdrehen und keinen großen Wert auf die Qualität und auf die Herkunft eines Produkts legst, ist der Unverpackt-Laden vielleicht wirklich nichts für dich. Alle anderen sollten sich das Konzept ruhig mal anschauen. Viele Stores bieten sogar kurze Führungen für Kleingruppen an. Geh einfach mal auf die Webseite des Ladens oder frag vor Ort nach.
Tipp – Geld sparen beim Zero Waste Einkauf
Einige Artikel sind in den Unverpackt-Läden mit einem Festpreis ausgezeichnet. Dies sind zum Beispiel Seifenstücke, Backwaren und Kokosöl im Glas. Da ist nicht viel mit sparen. Entweder du greifst bei diesen Produkten zu oder besorgst sie dir in einem anderen Laden, wo sie günstiger angeboten werden.
Beim größten Teil der Zero-Waste-Ware bestimmst du jedoch quasi den Preis. Der 100 Gramm- bzw. 1 Kilo-Preis steht fest – das ist klar. Es liegt jedoch an dir, wie viel du dir abfüllst. Glaube uns, man vertut sich beim Schätzen von Gewichten ganz schnell und fluchs hat man viel mehr in seinem Becherchen, als man eigentlich wollte.
Daher: Wähle am besten kleinere Gefäße, damit du nicht übermütig wirst. Nicht, dass du dir zum Beispiel ein altes Gurkenglas komplett mit Bio-Hanfsamen auffüllst und dann an der Kasse in Ohnmacht fällst.
Taste dich zudem bei jeder Abfüllstation langsam an dein Ziel heran. An manchen Stationen kommt gleich beim ersten Drehen ein großer Schwung heraus, andere Hebel musst du länger betätigen, damit dein Glas gefüllt ist. Denk daran: Alles, was in deinem Behältnis ist, musst du auch zahlen. Aus Hygienegründen kann nichts zurückgehen.
Nimm dir vielleicht auch noch dies zu Herzen: In jedem Unverpackt-Laden stehen frei zugängliche Waagen herum, um das Gewicht der Behältnisse zu ermitteln. Natürlich kannst du sie jedoch auch dafür nutzen, zwischendurch beim Abfüllen das Gewicht zu kontrollieren. Nutze auch diese Möglichkeit, damit am Ende an der Kasse nicht das böse Erwachen kommt.
Nun kommt Schlaubi-Schlumpf letztmalig zu Wort und versorgt dich mit einem Spartipp, der dein Portemonnaie bei jedem Einkauf schont: Schreib dir einen altmodischen Einkaufszettel, vergiss ihn nicht auf dem Küchentisch, hol ihn im Laden auch raus und kauf nur die Dinge, die du zuvor notiert hast. So vermeidest du Spontankäufe und hast wirklich nur das im Korb, was du brauchst.
Gibt es auch Unverpackt & Zero Waste Online Shops?
Unverpackt-Läden im Online-Format widersprechen eigentlich dem Grundsatz des nachhaltigen Konzepts. Schließlich will man damit so viele Verpackungen wie möglich einsparen und das ist beim Versenden von Ware ja eigentlich nicht möglich. Aber eben auch nur eigentlich.
Es gibt nämlich Möglichkeiten, wie man Artikel frei von Verpackungen und damit müllfrei versenden kann. Wie das geht? Etwa so: Manche Unverpackt Online-Stores liefern die Ware direkt per Lastenfahrrad zum Kunden. Dieser nimmt seine Internet-Bestellung an der Haustür in Empfang; so kann komplett auf Verpackungsmaterial verzichtet werden. Hiervon kann natürlich nicht jeder profitieren, sondern nur Personen in einem eingeschränkten Bezirk. Gerade in Großstädten/Ballungszentren wird dieses Modell jedoch recht erfolgreich praktiziert.
Und es gibt noch eine weitere Option: Mehrweg-Versandboxen aus Kunststoff, die der Paketzusteller beim Kunden leert und dann direkt wieder mitnimmt. Auch in diesem Fall fällt höchstens ein bisschen altes Zeitungspapier als Abfall an. Alles weitere wie Kühlakkus für frische Lebensmittel gehen sofort Retour.
Apropos frische Lebensmittel: Ein Großteil der Online Zero Waste Stores bietet nur wenige oder sogar gar keine frischen Lebensmittel an. Blöd für den bequemen Kunden, aber meistens gut für die Umwelt.
In der Regel können die Stores diese Entscheidung absolut nachvollziehbar begründen.
Option 1) Lastenfahrrad lohnt sich nur, wenn es sich um ein dicht besiedeltes Gebiet mit kurzen Wegen handelt und
Option 2) Mehrweg-Versandbox kommt für viele Kunden nicht in Frage, weil sie, genau wie bei Option 1, bei der Anlieferung Zuhause sein müssen. Und bevor dann doch der Verpackungswahnsinn mit Einmal-Kühlakkus und Thermofolie losgeht, bieten manche Unverpackt Online-Shops grundsätzlich keine frischen Lebensmittel an.
Was sie dagegen fast immer im Sortiment haben, sind haltbare Lebensmittel wie Reis, Nudeln, Nüsse, Samen und Trockenfrüchte sowie Bio-Pflegeprodukte und praktische Helferlein für unterwegs, mit denen man langfristig Müll/Einwegverpackungen einsparen kann (z. B. Trinkflaschen aus Glas mit Bügelverschluss und Kork-Ummantelung, Butterdosen aus Bambus, Mehrweg-Kaffeefilter aus Edelstahl, Gemüsenetze aus Bio-Baumwolle).
Liste empfehlenswerte Zero Waste Onlineshops
Wir haben euch ein paar gute Unverpackt Online-Stores rausgesucht. Weitere Empfehlungen könnt ihr uns gern unten in den Kommentare hinterlassen und wir ergänzen die Liste entsprechend.
- ultra-green.de
- shop.original-unverpackt.de
- liefern.der-sache-wegen.de
- beechange.com
- Kivanta.de
- Laguna-onlineshop.de
- Monomeer.de
- VonGruenstadt.de
- zerowasteladen.de
- unverpackt-fuer-alle.de
Alternativen zu einem Unverpackt-Laden
Was tun, wenn du keinen Unverpackt-Laden in deiner Nähe hast und die Online-Variante für dich – aus welchem Grund auch immer – ebenfalls nicht in Frage kommt?
Kein Problem, es gibt viele andere Möglichkeiten, beim Einkauf Verpackungsmaterial einzusparen.
Als erstes könntest du zum Beispiel auf einem Bauern- , Wochenmarkt oder in einer Markthalle einkaufen. Dort lagern Obst und Gemüse lose in großen Kisten und warten darauf, dass du sie die direkt greifst. Nur noch schnell abwiegen, in deinem mitgebrachten Beutel verstauen und dabei null Müll produziert.
Fleisch und Käse von der mobilen Theke lässt du dir einfach direkt in Tupperboxen legen und Eier in einen benutzten Eierkarton oder in eine Brotdose, die mit einem Küchentuch ausgekleidet ist. Am Beginn der Corona-Krise durfte dies so nicht praktiziert werden, inzwischen müsste es den Verkäufern in allen Bundesländern wieder erlaubt sein, mitgebrachte Behältnisse der Kunden zu befüllen.
Keinen Bauernmarkt in der Nähe oder einfach keine Lust das Haus zu verlassen? Ach hierfür ist eine Lösung in Sicht: die Gemüsekiste. Das Konzept der Gemüsekiste ist simpel, richtig gut und es wird vor allem von Großstädtern geschätzt.
Meist funktioniert es so: Bauern in der Umgebung bieten ihre saisonale Ware online über eine Plattform an, du suchst dir eine Kiste voller Leckereien aus und du zahlst via Paypal oder per Kreditkarte. Entweder kannst du deinen Einkauf an eine Abholstation in der Nähe liefern lassen oder direkt vor die Haustür. Die Kiste vom letzten Mal nimmt der Bote gleich mit bzw. du gibst sie bei der Abholstation ab. Auch hierbei fällt kein Verpackungsmaterial an.
Wenn du vom Gang zum herkömmlichen Supermarkt nicht abzubringen bist, kannst du ja zumindest versuchen, dies zu beachten: Verstaue den Einkauf in einem mitgebrachten Beutel, damit du dir nicht immer eine Papptüte an der Kasse kaufen musst. Auch diese sind nur bedingt umweltfreundlich; insbesondere dann, wenn du sie nach einmaligem Gebrauch wegschmeißt und die Papp- mit einer zusätzlichen Kunststoffschicht verstärkt ist.
Greife wenn möglich zu losem Obst & Gemüse und lege es „nackt“ oder in einem wiederverwendbaren Gemüsenetz auf das Kassenband. Wurst und Käse am Stück an der Frischetheke holen und die Verkäufer bitten, die Ware zumindest nur einmal in Plastikfolie einzuschlagen. Darüber hinaus solltest du bei Lebens- und Drogerieartikeln grundsätzlich zu Großverpackungen greifen, da sie im Verhältnis zu kleineren Einheiten mit weniger Verpackungsmaterial ausgestattet sind.
Du könntest zudem, wo immer es angeboten wird, auf Nachfüllpacks setzen. Wie wir das zum Beispiel von Flüssigseife kennen, muss für die dünnen Beutel viel weniger Kunststoff eingesetzt werden als für einen komplett neuen Seifenspender.
Unternehmen & Marken, die Müll reduzieren
Darüber hinaus kannst du grundsätzlich zu Produkten von Marken greifen, die sich das Thema Verpackungsabfall einsparen bereits auf ihre Fahnen geschrieben haben. Diese beiden Brands sind zwei unter vielen, die in diese Kategorie gehören:
- Lush – Lush bietet den Großteil seines Sortiments komplett ohne Verpackung an. Shampoos und Seifen am Stück sowie Badebomben werden beim Verkauf nur in Papier eingeschlagen oder können vom Kunden direkt so mitgenommen werden. Flüssige Produkte wie Showergels verkauft das Beauty-Unternehmen in kleinen Bechern aus recyceltem Kunststoff. Nach Gebrauch können diese in den Läden abgegeben werden und Lush führt sie dem Recyclingkreislauf zu.
- Frosch – Das deutsche Traditionsunternehmen setzt schon seit einigen Jahren auf Recyclingkunststoffe. Alle durchsichtigen Flaschen der Firma, in denen etwa der Lavendel-Kloreiniger oder das Himbeere-Spülmittel abgefüllt sind, bestehen sogar komplett aus Alt-Plastik. Insgesamt bedient sich Frosch bei über 20 % seiner Produkte an Verbrauchermüll aus dem Gelben Sack.
Selbst einen Unverpackt-Laden mit staatlicher Unterstützung eröffnen
Du möchtest selber einen Unverpackt Laden eröffnen und weißt nicht, wie sich das realisieren lässt? Wenn ja, dann schau doch mal bei der Gründer-Plattform des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) vorbei.
Gemeinsam mit der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KFW) bietet dir das Ministerium auf der Seite gruenderplattform.de/geschaeftsideen/unverpackt-laden-eroeffnen eine umfassende Übersicht zu allem Wichtigen: Businessplan, staatliche Fördermöglichkeiten, Rechtsform, Voraussetzungen für eine Eröffnung, Marktanalyse, Angebotserstellung, Marketing.
Darüber hinaus bieten einige Unverpackt-Läden günstige Online-Kurse (deutsch & englisch) für die Gründung eines eigenen Stores an. Franchise-Möglichkeiten gibt es im Bereich der Zero Waste Shops übrigens noch nicht.
[1] vgl. https://de.statista.com/statistik/daten/studie/786353/umfrage/plastikverpackungsabfall-in-ausgewaehlten-eu-laendern-je-einwohner/