Veganer Fischersatz, Fischburger und Meeresfrüchte kaufen & selber machen

Pflanzliche Alternativen zu Fisch & Co.

Einmal Fisch ohne Fisch, bitte! Gibt es nicht? Doch, gibt es.

Dass man vielerorts fleischlose Bratwürste aus Pilzmasse und feurige Chorizo aus Seitan kaufen kann, ist inzwischen schon recht weit verbreitet (siehe hier). Dass man als Veganer oder Vegetarier jedoch auch in den Genuss von Fisch und Meeresfrüchten kommen kann, ohne dabei ein Tier zu verspeisen, ist für viele noch neu. Dabei wächst der Markt in vielen Industriestaaten, unter ihnen auch Deutschland, seit einigen Jahren stetig an.

Der ein oder andere fragt sich nun wahrscheinlich wieder: Was soll der ganze vegane Schnickschnack? Erst sollen wir keine Kuhmilch mehr trinken, dann keine Schweine und Rinder mehr essen und nun auch noch auf Fisch verzichten? Dafür gibt es doch wirklich keinen guten Grund!?

Doch! Gründe auf Fisch zu verzichten gibt es genug. Es ist kein Muss, aber die Argumente, normalen Fisch von seinem Speiseplan zu streichen oder zumindest eine Iglo-Packung pro Woche weniger, sind nicht von der Hand zu weisen.

Gründe für den Verzicht auf Fisch & andere Meerestiere

Der offensichtlichste Grund auf Fisch zu verzichten, ist selbsterklärend und nicht tiefgreifend. Viele Menschen mögen seinen Geschmack einfach nicht. Fischstäbchen sind häufig das höchste der Gefühle. Kommt der Fisch dann ohne würzig fettige Panade daher, wird gestreikt. Bei anderen kommt Salat mit gebratenem Lachsfilet und Heringssalat regelmäßig auf den Tisch, aber andere Meerestiere wie Shrimps oder Muscheln werden abgelehnt.

Für diese Menschen eignen sich die veganen Fischalternativen wahrscheinlich nur bedingt. Schließlich ahmt man mit ihnen Aussehen und auch Geschmack von Fisch und Meeresfrüchten nach. Am besten einfach mal probieren und wenn es nicht schmeckt, auf andere gesunde Omega-3- und Proteinlieferanten ausweichen.

Gabel mit Fisch, Mädchen Ekel
Viele Menschen, vor allem Kinder, mögen den typischen Fischgeschmack einfach nicht.

Der Verzicht auf Fisch und andere Meeresbewohner ist außerdem plausibel mit dem Schutz von Natur und Umwelt zu begründen. Es ist richtig, dass die Haltung von Schweinen, Rindern und Hühnern dem Klima und den natürlichen Ressourcen deutlich mehr schaden. Der Fischfang hinterlässt aber ebenfalls Spuren. Bei ihm stehen im Vergleich zu den Nutztieren nicht die Methan- oder CO2-Emissionen im Vordergrund, sondern vor allem der Artenschutz.

Allein die Deutschen essen pro Jahr etwa 15 Kilogramm Fisch. Erfreulich, könnte man denken. Fisch ist gesund. Der globale Fischhunger hat aber dazu geführt, dass ein Drittel der Fischaufkommen bereits heute als überfischt gelten, nahezu 60 % stehen kurz davor. Fangquoten werden vielerorts ignoriert und die Meeresausbeute schreitet voran.

Die menschengemachte Verknappung wirkt sich nicht nur auf die Fischpreise aus, sondern die Konsequenzen sind viel weitreichender: Beim Eingriff in die Meere wird das ganze ökologische Gleichgewicht durcheinandergebracht. Die Fische und Meeresfrüchte fehlen anderen Tieren als Nahrung. Werden zudem die falschen Fangnetze benutzt, wird der Meeresboden beschädigt, Lebensräume zerstört und unbeabsichtigter Beifang (von Lebewesen) in hohen Mengen schlichtweg akzeptiert. Hinzu kommen leckende Öltanks und der Lärm der Boote, die den Meeresbewohnern ebenfalls zu schaffen machen.

Fischerboot, blauer Himmel mit Sonnenschein
Die Idylle trügt: Die Weltmeere sind stellenweise fast schon leergefischt.

Fischfang geht natürlich auch noch anders und nachhaltig von statten. Wie, wo und welcher Fisch noch nicht vom Aussterben bedroht ist, kannst du zum Beispiel ausführlich in der aktuellen Fischbroschüre der Verbraucherzentrale Hamburg oder in dem WWF Fischratgeber nachlesen. Letzterer ist sogar als App verfügbar. Zusätzlich informieren dich diese Broschüren über Verbrauchersiegel, mit denen du Fisch aus nachhaltigen Quellen im Supermarkt erkennen kannst.

Dass Veganer kein Fisch essen, liegt auf der Hand. Diese Gruppe hat sich bewusst dafür entschieden, auf tierische Lebensmittel zu verzichten. Die Beweggründe sind natürlich individuell, häufig begründen Veganer ihre Entscheidung mit dem Tierwohl sowie mit dem Klima- und Umweltschutz.


Können Vegetarier Fisch essen?

Dass Fisch bei Veganern nicht auf dem Speiseplan steht, leuchtet ein. Doch was ist eigentlich mit Vegetariern? Können sie Fleisch essen? Natürlich können sie, aber dann handelt es sich streng genommen nicht mehr um Vegetarier, sondern um Pescetarier. Pescetarier sind also Menschen, die Rind, Schwein, Wild und Geflügel, nicht aber Fisch beiseitelassen.

Warum ist Fisch gesund? Und sind seine pflanzlichen Alternativen es auch?

Wie bei der Zucht von Rind, Schwein & Co. auch, kommt es vor allem auf die Art der Fischbetriebe an. So sollte man auch bei Fischherstellern vor allem darauf achten, ob es sich um einen Bio-Betrieb handelt. Wenn dem so ist, kannst du darauf vertrauen, dass nährstoffreiches Futter aus biologischem Anbau verwendet und kein Antibiotika in die Fischbecken gekippt wurden.

Bei Fisch, der in freien Gewässern aufgewachsen ist, entfallen diese Kriterien natürlich. Meist gilt dann das: Fisch aus der See (z. B. Heilbutt, Kabeljau) ist gesünder als Süßwasserfisch (z. B. Karpfen, Hecht).

Ob nun aus der tiefen See oder aus dem flachen Gewässer – Fisch ist gesund. Was aber macht ihn dazu? Schließlich enthalten doch gerade Lachs, Makrele und Aal besonders viel Fett? Richtig. Genau das ist das Gute. Bei den Fetten handelt es sich nämlich vor allem um die wertvollen Omega-3-Fettsäuren. Unter ihnen die Säuren DHA (Docosahexaensäure) und EPA (Eicosapentaensäure), die in besonderem Maße das Risiko für Schlaganfall, Herzinfarkt und verschiedene Störungen im Fettstoffwechsel senken sollen.

verschiedene rohe Fische auf Eis
Ohne Zweifel: Fisch ist sehr gesund.

Darüber hinaus enthält Fisch viel Protein mit einer besonders hohen Bioverfügbarkeit. Das bedeutet, dass dieses Eiweiß sehr gut vom menschlichen Körper aufgenommen und umgewandelt werden kann. Das Fischeiweiß ist zudem leicht verdaulich, viel besser zum Beispiel als das von Schwein und Rind.

Die Mikronährstoffe können sich ebenfalls sehen lassen: Die wichtigen Spurenelemente Jod und Selen sind in dem Fleisch von Fischen ebenso in hoher Konzentration anzutreffen wie die Vitamine B12 und B6. All diese Stoffe sind für die Stoffwechselprozesse im menschlichen Organismus unverzichtbar. Vitamin B12 ist etwa für ein intaktes Nervensystem und die Blutbildung mitverantwortlich. Und gerade dieses Vitamin ist bei vielen Menschen nur unzureichend vorhanden.

Unbestritten hat Fisch auf dem Teller also seine Berechtigung. Veganer Fisch aber ebenfalls.
Denn auch unter den neuen pflanzlichen Proteinquellen gibt es viele Produkte, die ebenfalls sehr gesund sind. Ob diese an die Qualität des normalen Fisches herankommen, kann man nur im Einzelfall beurteilen. Was der Markt für veganen Fisch und vegane Meeresfrüchte überhaupt schon hergibt, klären wir gleich. Vorab noch eine kurze Info.

Was ist Visch?

Visch setzt sich aus den Worten Fisch und vegan zusammen. Es handelt sich also um genau das, was wir uns nun näher anschauen –> Ab jetzt dreht sich alles um veganen Fisch.

Gut zu wissen

Falls du es noch nicht wusstest: Fischsoße heißt nicht nur so, weil sie nach Fisch schmeckt, sondern sie enthält in der Regel neben Fischaromen auch eine Menge tierischer Bestandteile.

Gerade in der asiatischen Küche sorgt die Soße häufig für den letzten kulinarischen Feinschliff. Als Veganer kannst auf pflanzenbasierte Pilzsoße ausweichen – auch lecker würzig.

 

Pflanzliche Alternativen zu Fisch & Krustentieren

Die Auswahl an veganen Alternativen zu Meerestieren quillt noch nicht über, aber sie nimmt sukzessive zu. Im stationären Handel finden sich bisher wirklich nur vereinzelt ein paar Produkte, online hingegen ist das Sortiment schon größer, kreativer, innovativer.

Und für alles, was bisher weder online noch offline angeboten wird, gibt es im Netz ein raffiniertes Rezept, mit dem du dir das vegane Fischprodukt deiner Wahl selbst herstellen kannst.
Wie du Zuhause etwa veganen Lachs aus Karotten machen kannst, zeigt dir weiter unten die Youtuberin Mira bzw. Funnypilgrim in einem Video. Mach es einfach Schritt für Schritt nach – dabei kann eigentlich nichts schiefgehen.

Ebenso verhält es sich bei einer tollen Anleitung für Heringssalat ohne Hering, dafür mit Aubergine. Schnell zubereitet, lecker und gesund. Dieses Video gibt es gleich jetzt zur Einstimmung 🐟

Vegane Fischstäbchen aus Tofu

Ein Klassiker für Kinder neu interpretiert: Heute muss für Fischstäbchen kein Fisch mehr geangelt werden.
Denn es gibt inzwischen nicht nur in Form gepresste Gemüsesticks, die zwar wie das fischige Original ausschauen, nicht aber danach schmecken, sondern auch Tofu (Fisch-)Stäbchen. Vielleicht stutzt du jetzt erst einmal und denkst, die können den echten goldenen Stäbchen gar nicht nahekommen.

Fischstäbchen auf Gabel und in weißer Schüssel
Optisch unterscheiden sich vegane Fischstäbchen von ihrem tierischen Vorbild nicht.

Und ja, sie schmecken nicht eins zu eins wie ihr Vorbild, aber die beiden Hauptkomponenten, Tofu und würzige Panade, sorgen durchaus für ein Fischstäbchen-Feeling. Jetzt nur noch cremigen Kartoffelbrei und knackigen Gurkensalat hinzu und schon hast du einen nordischen Klassiker in Veggie-Gewand.

Wie das tierische Original ist auch das Fischstäbchen vor allem wegen der fettigen Panade nicht supergesund, aber der hohe Eiweißgehalt des Tofus reißt es ein bisschen raus. Ab und an kann man sich die Stäbchen auf jeden Fall mal gönnen. Sie werden online zum Beispiel von der Firma Viana angeboten.


Vegane Scampis aus Yamswurzel

Scampis aus was? Yamswurzel?

Die Yamswurzel, auch Yams genannt, ist bei uns noch relativ unbekannt, in anderen Teilen der Welt ist sie so populär wie die deutsche Kartoffel. Yamswurzeln wachsen am besten in (sub-)tropischen Gebieten und haben ihren Ursprung in Südamerika.

Die exotische Knolle ist relativ kalorienarm. Sie enthält viel Stärke, außerdem viele Ballaststoffe, Vitamine und Kalium. Ihre Konsistenz ist etwas mehlig und ähnelt der einer Kartoffel. Der Geschmack hängt von der jeweiligen Sorte ab.
Mal ist er leicht süßlich, manchmal fast etwas bitter.

Yamswurzeln gelten in Afrika vielerorts als Grundnahrungsmittel. In Europa rückten sie erstmals als pflanzliches Medikament bzw. als Nahrungsergänzungsmittel in den Vordergrund. Ihre Inhaltsstoffe sollen zur Linderung von Menstruations- und Wechseljahresbeschwerden beitragen.
Ob dem so ist, können wir nicht beurteilen. Als Scampi-Ersatz macht sich Yams auf jeden Fall sehr gut – das können wir beurteilen!

Yamswurzeln in grüner Kiste
Yamswurzeln kommen in der veganen Küche recht häufig zum Einsatz.

Die pflanzlichen Scampis sehen wirklich verblüffend „echt“ aus: Sie sind weiß mit den typischen Farbakzenten in orange. Geschmacklich unterscheiden sie sich schon etwas von dem Original. In der Pfanne gebraten und in Aioli gedippt fällt der kleine Unterschied jedoch kaum noch auf.
Vantastic Foods ist ein Hersteller, der die veganen Krustentiere in seinem Sortiment führt.


Veganer Räucherlachs aus Tofu – DIY

Bei diesem Produkt scheiden sich die Geschmacks-Geister: Die einen lieben die dominante Rauchnote, die sie an das tierische Original erinnern lässt. Andere empfinden sie als störend, zu vordergründig und können beim Genuss des Tofu-Laches keine Parallelen zum Vorbild entdecken.

Wir haben ihn probiert und bewegen uns quasi im Mittelfeld: Der Räucherlachs aus Tofu hat eine strenge Rauchnote, die wir jedoch durchaus mögen. Zumindest dann, wenn man ihn nicht pur verspeist. Wie man das mit Räucherlachs klassischerweise so macht, haben wir ihn auf ein Schwarzbrot gelegt und mit ordentlich Meerrettich garniert – sehr lecker!

Seinen fischigen Geschmack erhält der Tofu-Lachs übrigens nicht nur durch das Raucharoma, sondern vor allem auch durch die Beigabe von Algen. Sie kommen bei vielen pflanzlichen Fisch-Gerichten zum Einsatz und sorgen dort für die Extra-Geschmacksportion Meer.

Wo man ihn kaufen kann? Du bekommst ihn zum Beispiel in den Läden von Veganz (davon gibt es nach der Insolvenz aber leider nur noch drei in Deutschland) oder online bei alles-vegetarisch.de. Hier bietet ihn die Firma Making Waves an.

Pflanzlichen Räucherlachs aus Möhren kannst du auch ganz leicht selbst herstellen. Wie das genau geht und was du dafür brauchst, zeigt dir Yummypilgrim – eine sympathische Youtuberin, Foodie & überzeugte Veganerin.

DIY Veganer Lachs aus Möhren mit Schritt-für-Schritt-Anleitung


Veganes & Vegetarisches Sushi

Sushi ohne Fisch ist natürlich kein veganer Geheimtipp. Es soll bei dieser Übersicht jedoch nicht fehlen, weil wir es a) sehr lieben und b) weil du es mit ein paar guten Zutaten easy herstellen kannst.

Einzige Herausforderung ist die richtige Rolltechnik. Auch nach mehreren Übungs-Sushis haben wir den Dreh noch nicht gut raus. Wir lassen uns aber nicht beirren. Vegane Sushi-Rollen in Form eines Rechtecks schmecken schließlich auch fantastisch!

Sushi ohne Fisch gibt es bei jedem guten Japaner. Anstelle des Fisches werden die Reisröllchen meist mit Avocado, Salatgurke, Kürbis, Shiitake-Pilzen, japanischen Pflaumen oder mit Tofu bestückt.
Auch bei der veganen / vegetarischen Variante sollten zudem eingelegter Ingwer, Wasabi und Sojasoße nicht fehlen.

Sushirollen auf Teller mit Stäbchen daneben
Veganes & vegetarisches Sushi werden immer beliebter.

Wenn du dich an die eigene Herstellung machst, kannst du das Gemüse natürlich durch die pflanzlichen Fischalternativen, die wir hier vorstellen, ersetzen oder einfach ergänzen. Der vegane Räucherlachs aus Tofu macht sich zum Beispiel sehr gut in dem Reismantel.


Veganer Kaviar aus Algen

Klar, Kaviar ist natürlich Geschmackssache. Es gibt sogar eine Menge Fischesser, die seine strenge Meeres-Note als zu streng empfinden. Wenn du zu dieser Gruppe gehörst, wirst du sicher auch nicht das vegetarische Pendant mögen.

Grüner Kaviar
Algenkaviar ist sehr gesund.

Für alle aber, die Kaviar feiern, aber keine Fischbabies in Kugelform verspeisen möchten, stellt die vegane Variante wirklich eine tolle Alternative dar.
Der pflanzliche Kaviar besteht vorrangig aus Algen – aus roten, braunen oder schwarzen Algen. Manchmal ist er noch mit Trüffel- oder anderen Aromen versehen. Meist schmeckt er einfach nur nach Meer; so wie es sein sollte.

Der Algen-Kaviar ist übrigens sehr gesund. Schließlich enthält auch das Meeresgewächs viele ungesättigte Fettsäuren (unter anderem DHA und EPA) sowie Vitamin B12 und Jod in hoher Konzentration.
Du findest den veganen Kaviar-Ersatz in vielen Onlineshops und sogar bei IKEA.


Veganes Fischsteak aus Sojaprotein

Ein gegrilltes Thunfisch-Steak mit gemischten Blattsalaten und gerösteten Kartoffelspalten zählt zumindest zu unseren kulinarischen TOP 10. Der mediterrane Klassiker ist lecker, gesund und er kommt komplett ohne tierische Bestandteile aus – wenn man es denn möchte.

Panierter Fisch / Fischersatz mit grünem Gemüse
Veganer Fischersatz paniert – fast kein Unterschied zu tierischem Fischsteak

Die pflanzliche Alternative zu Fischsteak besteht zum Großteil aus Sojaprotein. Hinzu kommen Stärke aus Mais und Kartoffeln sowie Rapsöl, Zucker, Salz und Noriblätter. Und auch hier müssen wir einschränkend sagen: Der vegane Ersatz kommt dem Original nahe, es besteht aber keine Verwechslungsgefahr. Sehr wohl sind jedoch geschmackliche Parallelen auszumachen.

Du kannst dem vegetarischen Steak also ruhig eine Chance geben. Leg ihm einfach das richtige Beiwerk in Form von Salat, Ofengemüse und Ketchup beiseite und schon hast du ein vollwertiges veganes Gericht. Zu kaufen gibt es das Steak fast nur im Netz, zum Beispiel im Kokku Online Shop.


Vegane Tintenfischringe aus Glucoseresten

Die pflanzlichen Tintenfischringe aus Glucoseresten sollen frittiert und kräftig gewürzt recht gut geschmeckt haben. Richtig, haben, denn es gibt sie nicht mehr. Der Hersteller Vantastic Foods bietet die Calamari nicht mehr an.

Schade, denn die Hauptzutat klingt wirklich spannend. Für die veggie Calamari wurde nämlich nicht auf Klassisches zurückgegriffen, sondern man hat sie aus Curdlan-Gel hergestellt. Curdlan wird aus Glucoseresten gewonnen, das beim Erhitzen elastische Gele bildet, die man auch im Lebensmittelbereich einsetzen kann.

Tintenfischringe auf Teller mit Zitronen daneben
Normale Tintenfischringe schmecken immer noch am besten. Zwiebelringe könnten eine gute vegane Alternative sein.

Vielleicht erleben die veganen Calamari irgendwann ein Comeback. Wir werden uns bis dahin mit frittierten Zwiebelringen über Wasser halten!


Vegane Fischbällchen / Fischbouletten

Bei dem einen heißen sie Klopse, beim anderen Bällchen und wieder andere nennen sie Bouletten oder auch Frikadellen.

Bouletten aus Rinder-Schweine-Hack sind bei vielen älteren Semestern unglaublich beliebt. Wenn diese aus Fisch sind, fremdeln schon viele damit. Bestehen sie dann auch noch aus veganem Fisch, wird vielfach nur noch ungläubig mit den Achseln gezuckt. In der veganen Community sieht das natürlich ganz anders aus.

Pflanzliche Fischbouletten werden von den Veggies entweder selbst hergestellt oder einfach online geordert. Bei den fertigen Frikadellen wird im Grunde nur der Hauptbestandteil ausgetauscht: Anstelle von zerkleinerten Fischresten enthält der vegane Ersatz Sojaprotein.
Aufgefüllt wird mit dem, was den guten würzigen Geschmack bringt. Dies sind vor allem Zwiebeln, Petersilien, Salz und ein wenig Zucker. Für eine knusprige Außenschicht verwenden die Hersteller zudem Kartoffelflocken und pflanzliches Öl. Verschiedene Konservierungsstoffe garantieren eine lange Haltbarkeit.

Fischbällchen auf Holzspieß auf Grill mit Gemüse und Soßen daneben
Vegane Fischbällchen schmecken genau wie das Original sehr gut mit würzigen Soßen und grünem Gemüse.

Die veganen Fischbällchen schmecken gebraten sehr gut. Es ist kein intensiver Fischgeschmack wahrzunehmen, aber das unterscheidet sie von den Originalen eigentlich nicht. Denn auch sie schmecken in erster Linie nach Zwiebeln und nach Röstaromen. Gekauft sind sie nicht das gesündeste Lebensmittel der Welt, selbstgemacht schon eher: mit vielen frischen Bio-Zutaten und wenig Bratöl.

Vegane Fisch Alternativen kaufen

Die Auswahl an pflanzlichen Ersatzprodukten für Fisch und andere Meerestiere überfluten den deutschen Markt noch nicht, aber er ist in Bewegung.

Das sehen wir zum Beispiel beim Tiefkühlriesen Frosta: Mit der neuen Produktlinie Fisch vom Feld stellte das Unternehmen zu Jahresanfang 2020 einen großen Schwung innovativer, veganer Fisch-Alternativen vor.
Zu Testzwecken sind bereits Frikadellen, Backfisch und Knusperfilet im Umlauf. Sie bestehen allesamt aus hellem Gemüse (vor allem Schwarzwurzeln, weiße Bohnen, Jackfrucht und Blumenkohl), Hanf-Protein und Leinöl.
Frosta verzichtet grundsätzlich auf Geschmacksverstärker, Farbstoffe, Aromen und Konservierungsstoffe.

Backfisch mit Pommes und Mayonnaise
Wahrscheinlich bald bei Edeka, Rewe und Metro in der Frischeabteilung: veganer Backfisch von Frosta

Aus der Ferne klingt das alles sehr vielversprechend. Wir werden sie bei der erst besten Gelegenheit probieren und dann gucken, ob sie an die Originale aus Fisch herankommen. Dabei muss der Geschmack gar nicht identisch sein. Es reicht doch vollkommen aus, wenn die veganen Alternativen (fast) genauso gesund sind wie ihre Vorbilder und zumindest nicht nach nichts schmecken – leider kommt das immer mal wieder vor.

Nahrungsergänzungsmittel & Supplements – Das Gute vom Fisch in Kapselform

Falls du dich nun aber weder mit normalem noch mit veganem Fisch anfreunden kannst, solltest du dir mal überlegen, das Gute vom Fisch in anderer Form zu dir zu nehmen.

Es sind gerade die gesunden Omega-3-Fettsäuren DHA und EPA, sowie das Vitamin B12, die für den Körper besonders wichtig sind und in diesen hohen Konzentrationen nur in wenigen Lebensmitteln vorkommen. Du findest die Inhaltsstoffe zum Beispiel auch in Algen. Aber wenn du keinen Fisch magst, magst du sicher auch keine Algen.

Das ist kein Problem. Du kannst dir einfach Algenpulver in einen grünen Smoothie mixen oder Algenkapseln mit einem Schluck Wasser runterspülen. In beiden Fällen schmeckt nichts nach Meer oder Fisch.

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