Heilwirkung mit Natron : 16 Tipps für Gesundheit & Wohlbefinden

Natriumhydrogencarbonat löst Fette und kann besonders gut Säuren neutralisieren. Hydrogencarbonat ist dabei eine Base und unter anderem auch Teil unseres Gewebe- und Blutpuffersystems. Da liegen Anwendungen im Gesundheitsbereich geradezu auf der Hand. Achte auf die richtige Reinheit: Wenn du Natron für Gesundheit und Wellbeing anwenden möchtest, sollte es mindestens Lebensmittel-, besser noch Pharma- bis Analysequalität („p. a.“ für pro analysi) haben.

Selbst Mediziner setzen Natriumbikarbonat vielseitig ein. Sei es in der Zahnmedizin zur Reinigung und Prophylaxe, zum Ausgleich verschiedener Übersäuerungen (Azidosen), als Bestandteil von Infusions-, Dialyse- oder Darmreinigungslösungen bis zur begleitenden Behandlung einiger Vergiftungen.

Im Hausgebrauch haben sich einige Tipps und Tricks bewährt, die bei kleinen und vorübergehenden Unpässlichkeiten und Zipperlein Abhilfe schaffen können. Oder dabei helfen können, gesund und munter zu bleiben. Alles darüber hinaus ist grundsätzlich Sache eines Arztes, dessen Rat und Leistungen wir hier keinesfalls ersetzen. Vieles ist wissenschaftlich nicht belegt und reines Erfahrungswissen ohne Heilsversprechen.

1. Natron bei Sodbrennen

Das wohl geläufigste Einsatzfeld sind Probleme mit überschüssiger Magensäure. Gelegentliches saures Aufstoßen und Brennen in der Speiseröhre lassen sich mit Natron schnell beheben. Nicht umsonst ist dafür das sehr gut verträgliche Natron in Tablettenform (Bullrich Salz, Kaiser Natron) überall in Apotheken und Drogerien erhältlich. Ein kleiner Rülpser und das entstandene Kohlendioxid entweicht, die Reizung lässt nach.

Mehr als 3,4 Gramm (4 Tabletten á 850 Gramm) am Tag sollten es allerdings nicht werden. Beachte in jedem Fall die Hinweise auf der Gebrauchsinformation – es existieren nämlich auch ein paar Gegenanzeigen. Häufige und vor allem chronische Magensäure-Überproduktion gehören unbedingt in medizinische Behandlung. Eine reine Bekämpfung von Symptomen wäre nicht bloß ungenügend, sondern gefährlich.

2. Katerbekämpfung

Kopf-, Magen- und Muskelschmerzen, Schweißausbrüche, gedrückte Stimmung und unklares Unwohlsein folgen bisweilen, wenn der „Durst“ allzu groß war. Eine Alkoholvergiftung ist zwar etwas komplexer, führt aber immer zu einem Wassermangel (Dehydratation) und einem Ungleichgewicht an Mineralien, Basen und Säuren. Viele schwören dann auf zwei Prisen Natron im Glas Wasser als Gegenmittel.

3. Bei Übelkeit und Völlegefühl

So richtig geschlemmt? Du fühlst dich aber danach matt, schwer und übel vom Magen her? Fettreiche Speisen erschweren die Verdauung, im wahrsten Wortsinn. Die Gallensäuren zum Lösen der Fette brauchen dann Unterstützung. Genau die kann das oben schon empfohlene 2-Prisen-Natron-Wasserglas in vielen Fällen liefern.

4. Hilfe gegen juckende Brennnessel- und Insekten-Stiche

Viele Stiche und Bisse von lästigen Plagegeistern (auch pflanzlicher Art) brennen und jucken. Eine der Ursachen dafür sind Säuren, denke nur an die sprichwörtliche Ameisensäure. So erklären sich möglicherweise Tipps, die zur Behandlung mit einer Paste aus Natron und etwas Wasser raten: Jucken und Entzündungsreaktion sollen zurückgehen. Bei offenen Wunden besser nicht anwenden: Es würde reizen und umso mehr brennen.

5. Linderung von Sonnenbrand und leichten Verbrennungen

Natron-Umschlägen wird ein kühlender, entzündungshemmender Effekt zugeschrieben. Stelle eine Natronlösung her (3 Esslöffel auf einen Liter) und tränke ein weiches Tuch zum Auflegen damit oder ein T-Shirt, das du einfach nass anziehst. Das verdunstende Wasser kühlt und Natron beruhigt anscheinend zusätzlich.

6. Fettige Haut, Akne, Pickel und Mitesser bekämpfen

Gesichtspflege mit Natron erweicht die Haut und öffnet Poren. Außerdem löst sie gründlich überschüssigen Talg tief aus den Poren. Die leicht alkalische Lösung vertragen zudem bakterielle Keime nicht gut. Lös in deiner Handfläche eine Prise Natron in Wasser, verteil es im Gesicht (Augenpartie aussparen) und lass es 5 Minuten einwirken. Dann mit Wasser abspülen und sanft trocknen. Vorsicht: Erkrankte Haut kann darauf sehr empfindlich reagieren. Verträgst du die Behandlung, wiederhole sie regelmäßig zweimal die Woche.

7. Schwielen aufweichen

In einem Natronbad weichen die dicken Hornschichten auf und lassen sich leichter entfernen. Setz dafür eine stärkere Lösung aus 3 Teelöffeln je Liter warmem Wasser an und lass sie 20 bis 30 Minuten einwirken. Dann vorsichtig die aufgeweichten Lagen abrubbeln und eventuell noch einmal wiederholen.

8. Hühneraugen lösen

Sehr schmerzhaft sind sie, diese dornartig ins Gewebe drückenden Verhornungen an Zehengliedern. Trage täglich eine Natronpaste auf die quälenden Stellen, lasse sie etwas eintrocknen und überdecke sie mit einem Pflaster. Die aufgequollenen Hornlagen sollen sich nach und nach auflösen, bis auch die tief sitzende Spornspitze verschwindet.

9. Natron-Fußbad gegen brennende und geschwollene Füße

Natronlösung beruhigt, entsäuert gut und entwässert leicht. Ein ausgiebiges Fußbad in 3 Litern Warmwasser mit 3 Teelöffeln Natron weicht nicht nur Hornhaut auf. Es soll nach einem anstrengenden Tag auf den Beinen auch Brennen und sogar Schwellungen reduzieren. Zur Extra-Sprudel-Erfrischung gib einen guten Schuss Apfelessig hinzu.

10. Natron-Basenbad

Basenbäder zur Säurenausleitung können die Ausscheidungsarbeit der Haut unterstützen, die Talgproduktion (körpereigene Pflegecreme) anregen und sollen sogar verjüngen. Kommerzielle Basenbad-Zusätze sind teuer und ihre Zusammensetzung oft geheim. Versuch es mal mit einfach-klarem Natron: 50 bis 100 Gramm genügen für eine Wanne. Selbst wenn du keine Stunde in dem weichen Wasser badest (maximal übrigens zweimal wöchentlich), fühlst du dich danach belebt und vitalisiert.

11. Natron gegen Cellulite

Lästiger Organgenhaut an Beinen, Hüften und Po kann neben anderen Maßnahmen auch Natron-Kaffee-Paste etwas entgegensetzen. Die 4:2:1-Paste aus Kaffeesatz, Natron und Olivenöl wird regelmäßig in die ungeliebten Stellen einmassiert. Die Kaffeekrümel nach dem Einziehen einfach entfernen. Alle drei Zutaten straffen die Haut und aktivieren das Bindegewebe.

12. Hals- und Rachenbeschwerden mildern

Gegen Halskratzen, Reizungen, Schleim und leichte Erkältungszeichen kann Gurgeln mit Natron-Wasser (Glas mit einem Teelöffel) helfen. Als Ergänzungsmaßnahme dreimal täglich über bis zu drei Tage verteilt, lässt sich so manche Verschlimmerung im Keim ersticken.

13. Leichte Entzündungen im Mund lindern

Reizungen des Zahnfleischs oder kleinen Entzündungen wie Aphthen kannst du möglicherweise durch Spülen und Gurgeln mit Natronlösung begegnen. Gehe dazu genau so vor, wie beim Punkt 11, Hals- und Rachenbeschwerden, beschrieben. Bringt dies keine Besserung, steht ein Arztbesuch an.

14. Natron gegen Schnupfen

Nasenspülungen mit einer Kombilösung aus Kochsalz und Natron sind bewährte Gegenmittel, wenn die Nasenschleimhäute geschwollen und verschleimt sind. Bei Heuschnupfen tragen Nasenduschen dazu bei, die Allergene aus den Nebenhöhlen zu entfernen. Der alkalische Natronzusatz macht die bekanntere Variante nur mit Kochsalzlösung etwas sanfter. Dazu brauchst du eine Feinwaage und einen speziellen Behälter (Nasenspülkännchen oder Nasendusche). Genau 1,8 Gramm Natriumchlorid (Kochsalz OHNE jegliche Zusätze) und 0,8 Gramm Natron in 250 Millilitern abgekochtem Wasser lösen und nach Anleitung regelmäßig anwenden.

15. Natronlösung trinken als Basenkur

Beim Umstellen auf eine Basendiät unterstützt eine entsäuernde Trinkkur mit Natronwasser. Eine Stunde vorm Frühstück einen halben Teelöffel Natron in einem Glas lauwarmem Wasser lösen und langsam trinken. 10 Minuten danach t du ein Glas kaltes Wasser mit einem Spritzer Zitronensaft trinken. Die Kur lässt sich beliebig lang fortsetzen, auch in Intervallen deiner Wahl.

16. Natron und Sport

Starke körperliche Belastung geht mit Übersäuerung einher. Auch der bekannte Muskelkater ist eine Säureansammlung (Milchsäure) in der Muskulatur. Dem lässt sich sowohl vorbeugen als auch nachträglich begegnen und die Ausdauer steigern. Einfach ein Glas warmes Wasser mit einem Teelöffel Natron trinken.