Mineralische Sonnencreme & Naturkosmetik Sonnenschutz im Test

Naturkosmetik Sonnencreme: Erfahrungen und Empfehlungen

Jedes Jahr stellt sich erneut die Frage, welcher Sonnenschutz der Beste ist. Er sollte zuverlässig und gut verträglich sein. Konventionelle Sonnenschutzmittel setzen auf chemische Filter. Diese können sich allerdings nachteilig auf die Gesundheit auswirken.

Bio-Sonnencremes punkten mit mineralischen Filtern wie Titandioxid und Zinkoxid, um die Sonnenstrahlen auf Abstand zu halten. Bei der Auswahl und Anwendung gilt es jedoch einiges zu beachten.

Chemische und mineralische Filter: Was ist der Unterschied?

Die überwiegende Anzahl an Sonnencremes macht sich die Wirkung von chemischen Filtern wie Avobenzon oder Octocrylen zunutze. Auf die Haut aufgetragen transformieren sie die gefährlichen UV-Strahlen in Wärme um. Der Nachteil ist, dass die Filter nicht dortbleiben, wo sie sollen. Ihnen gelingt es, Studien zufolge die Haut zu durchdringen.

So konnte die amerikanische Arzneimittelbehörde FDA sogar im Blut von Testpersonen Rückstände der Sonnenschutzprodukte nachweisen. Das ist problematisch, denn so können empfohlene Grenzwerte überschritten werden. Zudem stehen einige chemische Filter im Verdacht, hormonell wirksam zu sein oder Allergien auszulösen.

Als Alternative gelten Sonnencremes mit mineralischen Filtern. Die winzigen Partikel halten ihre Position auf der Haut und fungieren wie eine Art Spiegel. Sie reflektieren die UV-Strahlen, nachdem sie auf den empfindlichen Schutzmantel getroffen sind.

Viele Dermatologen empfehlen insbesondere Kindern und Schwangeren sowie stillenden Müttern, ausschließlich auf einen mineralischen Sonnenschutz zu setzen.

kind in der sonne

Chemische Sonnencremes schaden Mensch und Umwelt

Der chemische Sonnenschutz, der Menschen vor den aggressiven Sonnenstrahlen bewahren soll, setzt gleichzeitig dem empfindlichen Ökosystem mächtig zu. Ein sorgloses Schwimmen im Anschluss an das Sonnenbad sorgt dafür, dass sich die chemischen Partikel im Meer verteilen können.

Zu den Übeltätern gehören beispielsweise die UV-Filter Oxybenzon (Benzophenon-3) und Octinoxat. Sie werden im kühlen Nass von der Haut gespült. Biologen schlagen Alarm, da dadurch jährlich bis zu 6.000 Tonnen Sonnenmilch in den Ozeanen landen. Die Sorgen sind berechtigt, denn die chemischen Substanzen wie Oxybenzone können die Korallenriffe ausbleichen, die sonst so schön bunt unter der Wasseroberfläche funkeln.

Die Folge: Ab einer bestimmten Konzentration an chemischen Filtern sterben die Korallen ab. Damit geht auch ein wichtiger Lebensraum für viele Fische und Pflanzen zugrunde. Das empfindliche Gleichgewicht im Meer wird so vernichtet.

Wie bereits erwähnt, gibt es chemische Inhaltsstoffe, die hormonell wirken. Auch wenn Oxybenzon in der EU legal ist, gilt es nicht als unumstritten. Schließlich könnte es Mensch und Tier schaden. Die Meeresorganismen sehen sich aber noch einem weiteren Bösewicht gegenüber. Die Substanz Octocrylen ist in zahlreichen Sonnenschutzprodukten enthalten.

Übrigens: Ab dem Jahr 2021 sind Sonnenschutzpräparate, die auf schädliche Chemikalien setzen, auf Hawaii verboten. Auf diese Weise soll es gelingen, die Unterwasserwelt zu schützen.

Test

Wir haben für Dich in diesem Sommer ca. 20 verschiedene mineralische Sonnencremes getestet (und anschließend an unsere Freunde verteilt). Das ist unsere Testsieger Liste:

  1. Eco Cosmetics Sonnenmilch
  2. Lavera Sensitiv Sonnencreme
  3. Clinique Mineralische Sonnenschutz-Lotion 30
  4. i+m Sun Protect Sonnenschutzpflege
  5. Speick Sun Sonnencreme LSF 30

Wir haben für unseren Test zunächst nur Produkte mit unbedenklichen Inhaltsstoffen ausgewählt. Unsere Testsieger haben wir dann nach persönlichem Ausprobieren zusammen gestellt. Wichtig war uns dabei, wie leicht sich die Creme aufträgen lässt, wie gut sie einzieht, wie sie riecht, wie wasserfest sie ist und, dass sie möglichst wenig weißen Film hinterlässt.

Warum mineralische Sonnenschutzpräparate?

Fassen wir zusammen: Mineralische Filter sind besser für die Umwelt und schonen die Gesundheit. Bio-Produkte geben darüber hinaus die Sicherheit, dass weitere chemische Zusatzstoffe außen vorgelassen werden.

So sind sie besonders empfehlenswert für Kinder, Babys, Schwangere und stillende Mütter. Zudem eignen sie sich für Menschen, die besonders empfindlich auf kritische Inhaltsstoffe reagieren.

Vorteile und Nachteile von mineralischen Filtern

Neben den Vorteilen, die mineralische Filter bieten, gibt es auch einige wenige Nachteile. Zunächst tut der mineralische Filter Titandioxid etwas, was viele Anwender zur Verzweiflung bringt: er „weißelt“. So kann es passieren, dass nach dem Einreiben ein weißer Film auf der Haut entsteht.

Eine Alternative sind Titandioxide in Nanoform. Allerdings sind diese winzigen Partikel nicht unumstritten. Auch hier gibt es toxikologische Vorbehalte. Die gute Nachricht: Immer mehr Sonnencremes machen sich zwar die Vorteile der mineralischen Filter zunutze, verzichten allerdings auf Nanopartikel.

Eine ausgeklügelte Auswahl an Inhaltsstoffen sorgt heute dafür, dass viele Produkte eben nicht mehr stark „weißeln“, sich angenehm auf der Haut anfühlen und trotzdem ausreichend Schutz bieten.

Sonnencreme ohne Gedöns

Die Vorteile zusammengefasst:

  • schützen effektiv vor UV-Strahlen
  • langanhaltende Wirkung
  • natürlicher Schutz
  • keine chemische Belastung
  • schonen die maritime Umwelt
  • auch bei Akne geeignet

Die Nachteile zusammengefasst:

  • können einen weißen Film auf der Haut hinterlassen
  • ziehen nicht so gut ein
  • Nanopartikel sind nicht ausreichend erforscht (es gibt auch Produkte ohne)

 

füße in der sonne

Worauf solltest Du beim Kauf achten?

Mittlerweile gibt es eine gute Auswahl an Sonnencremes, die mineralische Filter nutzen. Auch in Drogerien wie Rossmann und dm sind sie erhältlich. Kein Wunder, denn die Nachfrage steigt unter anderem auch dadurch, dass immer mehr Leute sich bewusst für die Umwelt und die eigene Gesundheit einsetzen.

Ein entsprechendes Produkt sollte ebenso wie eine herkömmliche Sonnencreme sowohl von den Inhaltsstoffen als auch bei der Anwendung überzeugen. Zahlreiche Testberichte geben Auskunft darüber, wie gut die jeweilige Creme abschneidet.

Als besonders positiv wird bewertet, wenn der Sonnenschutz sich leicht verteilen lässt und keinen weißen Film bildet.

Mit folgenden Kriterien kann die Auswahl von Sonnenschutzprodukten für Körper und Gesicht entscheidend eingeschränkt werden:

  • Lichtschutzfaktor
  • Wasserfestigkeit
  • Plastikfrei
  • Korallenschutz
  • Nanopartikel
  • Weißeffekt

Mineralische Sonnencremes im Test: Zertifikate geben Sicherheit

Stiftung Warentest und Ökotest widmen sich regelmäßig Sonnencremes. Allerdings ist dabei wiederholtes Nachforschen wichtig. Schließlich fällt auf, dass fast jedes Jahr ein anderer Testsieger gekürt wird. Das liegt daran, dass sich die Inhaltsstoffe ändern können, neue Erkenntnisse gewonnen werden oder diejenigen, die den Test durchführen, andere Schwerpunkte haben.

Zertifizierungen geben allerdings langfristig Sicherheit. Sie nehmen unter anderem Produktionsbedingungen und Rohstoffe unter die Lupe. Empfehlenswert ist beispielsweise das CSE-Siegel, das seit 2012 vergeben wird. Hier werden ausschließlich nachhaltige Unternehmen und ihre Produkte ausgezeichnet.

CSE-Siegel
CSE-Siegel

Richtig Eincremen: so wird mineralische Sonnencreme aufgetragen

Um langfristig geschützt zu sein, ist die richtige Anwendung bei jeder Sonnencreme wichtig.

  • Eincremen vor dem Sonnenbaden: Schäden, die bereits geschehen sind, können durch noch so gutes Auftragen von Sonnenschutzpräparaten nicht mehr repariert werden. Deshalb zunächst im Schatten eincremen und dann das Sonnenbad genießen.
  • Großzügig verteilen: Beim Auftragen mineralischer Sonnenschutzcreme auf Gesicht und Körper muss häufig mehr Zeit investiert werden. Besonders bewährt hat es sich, einzelne Hautpartien zunächst ausgiebig einzucremen, bevor die nächste an die Reihe kommt.
  • Nichts vergessen: Die Klassiker wie Nase, Ohren und Fußrücken werden häufig vergessen, wenn es um den Sonnenschutz geht. Der Kontakt mit den Augen sollte allerdings unbedingt vermieden werden.
  • Textilien fernhalten: Mineralische Sonnenschutzcremes können zu unschönen Flecken führen. Deshalb sollte außer Bikini und Co. nichts in die Nähe von entsprechenden Produkten kommen. Ist es doch einmal geschehen, können Vorwaschsprays dabei helfen, den Fleck zu entfernen.
  • Regelmäßig nachcremen: Mineralische Sonnenschutzcreme hält in der Regel deutlich länger durch als Produkte mit chemischen Filtern. Allerdings muss auch hier in regelmäßigen Zeitabständen erneut zum Präparat gegriffen werden. Wie oft, das hängt unter anderem von der Sonneneinstrahlung und vom Hauttyp ab. Übrigens: der Lichtschutzfaktor lässt sich durch wiederholtes Auftragen nicht erhöhen.
  • Ganz grundsätzlich sollte nicht die Mittagssonne für ausgiebiges Sonnenbaden genutzt werden. Jetzt ist es Zeit für eine Siesta (Ruhepause). Besonders angenehm, auch für die Haut, sind die Nachmittagsstunden und die Zeit am frühen Abend.

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