Was sind Microgreens? So gesund sind die Keimlinge & so leicht kannst du sie anbauen.
Bei Microgreens (oder auf deutsch Mikrogemüse) handelt es sich um Gemüse und Kräuter, die sich in einem frühen Entwicklungsstadium befinden.
Diese vereinfachte Genese veranschaulicht es ganz gut: Am Anfang steht der Samen. Aus ihm entwickelt sich eine Sprosse. Die Sprosse wächst zu einer Kräuter-/Gemüsepflanze heran. Das Endergebnis ist also zum Beispiel ein Kohlkopf.
Ganz am Anfang des Stadiums zwischen Sprosse und ausgewachsener Pflanze steht die Entwicklungsstufe der Microgreens. Je nach Sorte kann das Mikrogemüse nach ein bis drei Wochen geerntet werden. Im Gegensatz zu Sprossen isst man bei Microgreens in der Regel nicht die gesamte Pflanze, sondern den Stil samt Blättern. Der Samen bleibt im Anzuchtmedium zurück.
Inhaltsverzeichnis
Welche Microgreens gibt es?
Wenn du ein umfangreiches Gärtner-Gemüse-Fachwissen und eine vielseitige Ausstattung mitbringst, kannst du dir aus fast allen Kräutern und Gemüsepflanzen Microgreens züchten. Einige Gemüsearten sind besonders empfindlich, andere enthalten in dem Mini-Stadium deutlich weniger Nährstoffe als andere – die Liste an Besonderheiten und Einschränkungen bei der Vielzahl an Gemüse & Co. ist lang.
Wir wollen an dieser Stelle jene Kräuter- und Gemüsearten in den Mittelpunkt stellen, die du ganz easy auf der Fensterbank zu Hause anbauen kannst.
Liste: Diese Microgreens eignen sich besonders gut für die Aufzucht zu Hause
Glücklicherweise gibt es eine Vielzahl an Gemüse und Kräutern, welche für die unkomplizierte Aufzucht in Frage kommen. In der folgenden Übersicht sind die beliebtesten von ihnen aufgeführt.
Mit diesen Microgreens ist Tristesse auf deinem Teller passé:
- Basilikum
- Blumenkohl
- Brokkoli
- Brunnenkresse
- Buchweizen
- Erbsen
- Fenchel
- Karotten
- Koriander
- Kresse
- Mangold
- Pak Choi
- Radieschen
- Rosenkohl
- Rote Bete
- Rotkohl
- Rucola/Salatrauke
- Salate (vor allem Schnittsalate)
- Senf
- Weizengras
Sind Microgreens wirklich so gesund?
Die kurze Antwort darauf lautet: Ja.
Die etwas längere in etwa so: Microgreens sind so gesund, weil ihre Nährstoffdichte sehr hoch ist. Es sind also besonders viele Nährstoffe auf ein kleines Pflänzchen verteilt. Dieser Umstand macht sie tatsächlich zu gesunden Powerpaketen💪🏽 bzw. zu Superfood.
Wissenschaftlichen Untersuchungen zufolge stecken in ihnen bis zu 40-mal mehr Vitalstoffe als in ausgereiftem Gemüse. Natürlich schwankt dieser Wert, da er unter anderem von diesen Faktoren abhängig ist: Gemüseart, konventioneller oder Bio-Anbau, Qualität der Samen, Lagerung, Umwelteinflüsse wie Wasserversorgung und Sonneneinstrahlung.
Unsicherheiten und Ungenauigkeiten gibt es immer. Fest steht: Microgreens sind supergesund und vor allem mit Betacarotin und den Vitaminen C & E gespickt.
Tipp!
Die zarten Pflänzchen sind empfindlich. Damit sie ihr volle Ladung Vitalstoffe behalten, solltest du sie weder erhitzen noch Kälte aussetzen!
Welches Mikrogreen ist am gesündesten?
Auf diese Frage gibt es keine eindeutige Antwort. Schließlich hängt sie davon ab, auf welche Nährstoffe und/oder auf welchen gesundheitlichen Benefit du es speziell abgesehen hast. Liegt dein Fokus zum Beispiel darauf, dein Herz-Kreislauf-System zu stärken und die Gefahr eines Herzinfarkts zu reduzieren, sind Rotkohl-Microgreens (siehe Bild unten) wahrscheinlich dein perfekter Begleiter.
Warum? Laut einer amerikanischen Studie wirken ihre geballten Inhaltsstoffe entzündungshemmend und antioxidativ. Sie können die Cholesterinwerte senken und tragen so insgesamt dazu bei, das Risiko eines Herzinfarkts zu verringern.[1]
Aus unserer Sicht solltest du dich nicht auf ein einziges Microgreen versteifen, sondern dir aus der Vielfalt diejenigen herauspicken, die du besonders gern magst. Supergesund sind sie schließlich alle.
Wie baue ich Microgreens zu Hause an & was brauche ich dafür?
Dass Microgreens deinem Körper viel Gutes tun, weißt du nun schon. Wie du an sie herankommst, erfährst du jetzt.
Der Anbau von dem Mini-Gemüse ist wirklich sehr einfach. Du musst dafür weder ein begnadeter Gärtner noch mit einem grünen Daumen ausgestattet sein. Wenn du magst, kannst du dir überteuerte Utensilien (z. B. Anzuchtschalen, Anzuchtsets) kaufen, aber das ist wirklich absolut nicht notwendig. Alles, was du dafür benötigst, befindet sich bestimmt schon in deinem Haushalt.
So easy geht die Aufzucht vonstatten:
- Platziere Teller, Platte oder Schälchen an einem hellen Ort. Die Fensterbank ist in den meisten Fällen perfekt dafür.
- Nun folgt das Anzuchtmedium. Dies kann wahlweise Watte, Küchentuch oder ein bisschen Erde sein. Das Medium anfeuchten und auf den gewählten Untergrund legen.
- Verteile die Samen gleichmäßig darauf und drücke sie etwas fest.
- Von nun an solltest du darauf achten, dass Samen und Untergrund immer leicht feucht sind, niemals jedoch klatschnass!
- Um den Keimvorgang zu beschleunigen, kannst du nun noch ein feucht-warmes Milieu erzeugen. Effektiv und besonders einfach gelingt dies zum Beispiel, indem du die Aussaat mit einer alten Duschhaube oder einem Stück Frischhaltefolie abdeckst. Die Folie sollte nicht ganz aufliegen, damit noch etwas Luft herankommen kann.
- Nach 1 bis maximal 3 Wochen sind die Microgreens fertig, um von dir geerntet und direkt gegessen zu werden.
Beispiel: So easy kannst du Kresse in einer Kokosnussschale anbauen
Wir Gorilla-Teammitglieder bauen allesamt Microgreens auf unseren Fensterbänken an. Ich für meinen Teil stehe besonders auf Kresse. Klingt langweilig? Nix da! Kresse ist superlecker, supergesund und du kannst schon nach ein paar Tagen ernten.
Tipp!
Baue die Kresse in einer Kokosnussschale an 👉🏽 No Waste & stylisches Natur-Küchen-Accessoire!
Kressesamen auf feuchter Watte verteilen
Fortschritt an Tag 4
Endergebnis an Tag 6 – Nun kannst du ernten👩🏼🌾
Microgreens (fertig) kaufen
Vollkommen gleich, ob du in Kiel, Berlin, München oder Aachen lebst – Samen für Microgreens bekommst du in jedem Gartencenter, im Baumarkt und manchmal auch in Bio- und in normalen Supermärkten. Falls du keine Lust auf das Einkaufen vor Ort hast, kannst du natürlich auch bequem auf Online-Shopping zurückgreifen.
Und für alle, die die Aufzucht von Microgreens anderen überlassen wollen, bieten sie ein paar Super- und Biomärkte auch fix und fertig zum Kauf an. Meist findet man sie im Frühling und im Sommer in den Gemüseabteilungen großer Märkte.
Nachteile bei dieser Variante: Microgreens selbst aufziehen ist deutlich günstiger und zudem viel umweltfreundlicher, weil das fertige Mini-Gemüse immer noch extra verpackt ist und als Aufzuchtmedium manchmal nicht einmal biologisch abbaubares Substrat verwendet wird.
[1] https://www.researchgate.net/publication/310049288_Red_cabbage_microgreen_lower_circulating_LDL_liver_cholesterol_and_inflammatory_cytokines_in_mice_fed_a_high_fat_diet