Gesunde Herbst- und Wintergemüse anbauen – Diese Sorten strotzen Eis & Kälte – Liste, Rezepte, Buch

Was ist Herbst- und Wintergemüse?

Bei diesem Gemüse handelt es sich um Nahrungsmittelpflanzen, die auch bei niedrigen Temperaturen gedeihen und in den Herbst- und Wintermonaten geerntet werden. Herbstgemüse sollte vor der Frostgrenze aus der Erde, andere winterharte Sorten können auch Minusgrade wegstecken.

Falls du dein Gemüse auf einer Freifläche anbaust, kann es sein, dass einige Pflanzen vor extrem niedrigen Temperaturen geschützt werden müssen – auch wenn sie eigentlich als frosthart gelten. Als Kälteschutz eignen sich zum Beispiel Laub, Stroh oder Vliesnetze, die man in jedem Gartencenter bekommt.

Wann wird Herbst- und Wintergemüse gesät/gepflanzt?

Zeitraum für Herbst- und Wintergemüse

Einige Sorten brauchen viele Monate, um zu gedeihen. Pastinaken sind solche Kandidaten. Ihre Aussaat erfolgt bereits im Frühjahr, geerntet wird erst im Herbst. Feldsalat dagegen kannst du im Herbst aussähen und im Winter mit kandierten Walnüssen, Granatapfelkernen und einem Honig-Senf-Dressing genießen.

Also: Schau bei jedem Gemüse genau hin, in welchen Monaten es gesät und geerntet werden sollte. Nähere Infos zu zehn verschiedenen Gemüsesorten findest du im Folgenden.

Liste: Diese Herbstgemüse kann man noch im Herbst ernten

Die folgenden Gemüse können Wind, Regen und niedrige Temperaturen ab – also schmuddeliges Herbstwetter. Für Minustemperaturen sind sie hingegen nicht gemacht.

Geschützt in einem Hochbeet können manche Sorten auch mal ein paar frostige Nächte ab. Verlassen solltest du dich darauf aber nicht. Ernte sie am besten vor Dezember.

Achte darüber hinaus auf robuste Sorten. Hinweise dazu findest du auf der Verpackung der Samen oder du lässt dich, wenn möglich, von einem erfahrenen Landwirt beraten. Meist verfügen diese über einen umfangreichen Erfahrungsschatz, was die Sortenwahl betrifft.

Hier kommen unsere fünf Favoriten aus der Rubrik Herbstgemüse!

Herbstrüben

Herbstrüben

Herbstrüben sind ein bisschen aus der Mode gekommen – vollkommen zu Unrecht. Die dicken Knollen, die ein bisschen aussehen wie große Radieschen, sind gesund und lecker. Manchmal kommen sie in ganz weiß daher, meist aber zusätzlich mit hübscher Färbung in Violett.

Sie zählen zu den Kohlgewächsen, sind die mit dem höchsten Wasseranteil, aber dennoch mit vielen guten Inhaltsstoffen gespickt, z. B. mit Kalium, Kalzium und Eisen. Gut geschützt können sie auch mal eine Frostnacht überleben. Die beste Erntezeit ist jedoch im November, wenn es kalt, aber nicht eiskalt ist.

Karotten

Karotten

Karotten, die übrigens auch geeignete Kandidaten für ein Hochbeet sind, können geschützt mit einem Vlies ruhig ein bisschen Frost kriegen. Manche mögen sie dann sogar besonders gern, weil sie angeblich mit der Zeit an Aroma hinzugewinnen.

Die Sorte Gonsenheimer Treib gehört zu denen, die du recht spät im Jahr ernten kannst – das kann dann auch mal Dezember sein. Um Frostschäden sicher auszuschließen, empfehlen wir, sie Mitte Oktober bis Mitte November aus der Erde zu holen.

Falls noch nicht gewusst: Das Gesunde der Karotten kann dein Körper am besten aufnehmen, wenn sie gedünstet sind und mit etwas Fett gegessen werden.

Knollensellerie

Knollensellerie

Ohne ihn kann ich mir einen Eintopf kaum vorstellen. Knollensellerie, der in Gerichten für eine feine Würze sorgt, ist ein klassisches Herbstgemüse, das am besten Ende Oktober/Anfang November geerntet werden sollte.

Das Gemüse ist arm an Kalorien, aber reich an allerlei wertvollen Inhaltsstoffen. Neben Mineralien sind das vor allem B-Vitamine, Vitamin C und Carotinoide. Ihr Gutes steckt übrigens nicht nur in der Knolle, sondern auch in den Stängeln und Blättern. Diese sollten also nicht im Müll, sondern ebenfalls in der Suppe landen.

Mangold

Mangold

Mangold ist ein vielseitiges, gesundes Gemüse, das in Deutschland unverständlicherweise eher ein Schattendasein führt. Dabei steckt das weiß-grüne Gemüse, das auch mal in Grün-Pink oder Grün-Gelb daherkommt, voller Vitamin C & A, B-Vitamine sowie Mineralstoffe wie Eisen, Magnesium und Kalzium. Und richtig gut schmeckt es obendrein!

Mangold bewegt sich fast schon auf der Schwelle zum Wintergemüse, weil er gut ein bisschen Frost verträgt und man ihn bis in den Dezember hinein ernten kann. Gehen die Temperaturen allerdings weit den Minusbereich, muss das Grün schon früher aus der Erde. Genau wie Spinat, sollte Mangold wegen seines Nitratgehalts in normalen Mengen verzehrt und nicht längere Zeit warmgehalten werden.

Rote Bete

Rote Bete

Rote Bete im Ofen mit Käse überbacken – simpel, aber unglaublich lecker. Das farbintensive Gemüse mit der leicht erdigen Note sollte unbedingt vor dem ersten Frost geerntet werden, weil die bittere Nuance ansonsten die Oberhand gewinnt. Da die Aufzucht etwa vier Monate in Anspruch nimmt, ist die perfekte Zeit zum Aussäen etwa Anfang/Mitte Juli.

Die kalorienarme Rübe beherbergt im Inneren eine Reihe von Vitalstoffen: Kalium, Magnesium, Phosphor, Kalzium, B-Vitamine, Vitamin C und Folsäure (besonders wichtig für Schwangere). Falls Rote Bete nichts für deinen Teller ist, dann vielleicht für deinen Kleiderschrank? Sie ist nämlich ein potentes Färbemittel aus der Natur –> Färben mit Pflanzen.

5 leckere, frostharte Wintergemüse

Auch in dieser Rubrik beschränken wir uns der Übersicht halber auf unsere fünf liebsten Gemüsesorten, die wieder und wieder auf dem Speiseplan stehen – meist aus Eigenanbau, manchmal eigens vom Wochenmarkt gekauft.

Die Gemüse haben gemein, dass sie frosthart sind und somit den ganzen Winter lang in der Erde bleiben können. Ausnahme: Sollte es ein extrem harter Winter sein, empfiehlt es sich dennoch, die Qualität ab und an zu prüfen und eventuell mit Kälteschutzmaßnahmen zu unterstützen.

Feldsalat

Feldsalat

Der einzige Nachteil an Feldsalat? Du musst ihn ziemlich gründlich waschen, damit der Genuss nicht durch Sand und Erde zwischen den Zähnen getrübt wird.

Neben seinem guten Geschmack überzeugt Feldsalat mit einem besonders hohen Gehalt an Eisen und Vitamin C. Zudem ist er ein Top-Gemüse für das Hochbeet und kinderleicht anzubauen: einfach im Herbst säen und den ganzen Winter über ernten. Schütze ihn bei sehr niedrigen Temperaturen sicherheitshalber mit einem Vlies.

Je nach Sorte und Verlangen kannst du seine Saat auch im Frühjahr oder Sommer in die Erde stecken und ein paar Monate später ernten. Das gesunde Grün harmoniert besonders gut mit (kandierten) Walnüssen, Balsamico und Olivenöl.

Grünkohl

Grünkohl

Das Image von Grünkohl hat in den vergangenen Jahren eine erstaunliche Entwicklung erfahren: von der labberigen Beilage von Schinkenknacker und Kartoffel zum hippen Superfood, das sich in Smoothies tummelt oder frittiert als Chips in den Humus getunkt wird.

Und das, weil er – wenn er nicht totgekocht ist – lecker schmeckt und zu den gesündesten Gemüsesorten zählt. Hohe Mengen an Eisen, Kalzium, Vitamin K & C, antioxidativ wirkenden Pflanzenstoffen sowie Protein sind dafür verantwortlich.

Angebaut wird Grünkohl am besten im Oktober, bis in den Februar hinein kann die Ernte erfolgen. Frost braucht das Powergrün geradezu, denn angeblich schmeckt er nur, wenn er eine ordentliche Portion davon abbekommen hat.

Pastinaken

Pastinaken

Pastinaken sind nur was für den Babybrei? Niemals! Die gesunden Rüben haben nämlich einen tollen, markanten Geschmack, der auch etwas für den erwachsenen Gaumen ist.

Die Aussaat der Pastinaken erfolgt im April in humusreiche Erde, geerntet wird ab Oktober, gern aber auch erst im Winter. Glaubt man Landwirten, bildet sich das Aroma der Pastinaken erst so richtig heraus, wenn die Doldenblütler ein paar frostige Nächte hinter sich haben.

Die faserhaltigen Rüben weisen einen besonders hohen Wert an Kalium und Vitamin C auf. Pur oder als gemischtes Püree mit Kartoffeln und Karotten kommt ihre Note besonders gut hervor.

Porree

Porree

Porree, auch Lauch oder Breitlauch genannt, zählt in Deutschland zu den beliebtesten Wintergemüsen. Meist taucht er als Hauptbestandteil von (veganen/vegetarischen) Hackfleisch-Käse-Suppen auf, bei uns aber gern auch pur mit ein paar Kartoffeln und Butter.

Die grün-weißen Stangen können den ganzen Winter über geerntet werden. Ihre Aussaat sollte am besten im Juli erfolgen. Unsere zwei liebsten winterharten Porree-Sorten sind Forrest und Blaugrüner Winter. Da es von Porree auch viel Saatgut für Frühjahr und Sommer gibt, musst du beim Kauf aufpassen wie ein Luchs.

Rosenkohl

Rosenkohl

Entweder man liebt ihn oder man bekommt ihn nicht runter. Bei dem leicht bitteren Rosenkohl scheiden sich die Geister. Wir sind Team Rosenkohl und bauen ihn regelmäßig im Beet an. Seine Setzlinge sollten spätestens Ende Mai in den Boden, die Ernte kann bis Ende Februar erfolgen. Je länger er steht, desto besser/süßlicher wird sein Geschmack.

Rosenkohl ist übrigens ein Starkzehrer. Das bedeutet, dass er nur auf einem nährstoffreichen Boden gut gedeihen kann. Seine Aufzucht zählt damit nicht zu den einfachsten, aber die Mühe lohnt sich. Die grünen Köpfe sind prall gefüllt mit Vitamin A & C und allerhand Mineralstoffen, z. B. Eisen und Kalium.

Kochbuch mit Rezepten für Herbst- und Wintergemüse

Kochbuch Wunderbares Wintergemüse

Aus unseren zehn liebsten Herbst- und Wintergemüse lassen sich viele leckere, gesunde Gerichte zaubern. An manchen Tagen, wenn es besonders schnell gehen muss, darf es bei uns auch einfach mal nur das pure Gemüse sein – im Ofen geröstet, mit Öl und Kräutern versehen.

An anderen Tagen mögen wir es raffinierter. Inspirationen hierfür holen wir uns vor allem aus dem Kochbuch Wunderbares Wintergemüse, welches im Oktober 2021 im Servus Verlag erschienen ist. Autoren sind Uschi Korda und Erwin Werlberger.

Auf 240 Seiten findest du hier nicht nur wunderbare Rezepte von Vorspeise bis Dessert, sondern auch viele Zusatzinfos über die verschiedenen Gemüse. Abgerundet wird das Lesevergnügen mit ästhetischen Fotoaufnahmen. 30 Euro sind für dieses kulinarische Lese-Schmuckstück ein fairer Preis.

 

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