Viele Waschmittel vereinen einen Mix aus chemischen Substanzen. Dieser soll die Wäsche sauber, leuchtend und frisch gestalten. In der Regel hält die Werbung was sie verspricht. Die Waschsubstanzen in Form von Pulver, Gel oder Perlen zaubern Flecken wie von Zauberhand heraus. Allerdings könnte der chemische Mix unserer Gesundheit zusetzen.
Eine Alternative sind nachhaltige Bio-Waschmittel, die nicht nur uns, sondern auch die Umwelt schonen. Wir geben einen Überblick über die Inhaltsstoffe und die Vorzüge. Zudem beschäftigen wir uns damit, wie Waschmittel selbst gemacht werden kann.
Inhaltsverzeichnis
- Unsere Öko Waschmittel Testsieger
- Was bedeutet Bio-Waschmittel?
- Öko-Waschmittel: darum sind sie sinnvoll
- Nachhaltig für die Umwelt
- Nachhaltiges Waschmittel für die Gesundheit
- Vor- und Nachteile von Bio-Waschmittel
- Bio-Waschmittel: das ist drin und das nicht
- Darum kosten nachhaltige Waschmittel mehr
- Baukastensystem: die clevere Art Wäsche zu waschen
- Waschmittel ganz einfach selber machen
- Bio Waschmittel kaufen
Unsere Öko Waschmittel Testsieger
Wir haben für euch einige Bio Waschmittel auf Nachhaltigkeit und Waschkraft getestet. Das sind unsere Empfehlungen (einmal Pulver, einmal flüssig):
Was bedeutet Bio-Waschmittel?
Bio-Waschmittel haben ein herausragendes Ziel: Sie möchten ohne Enzyme, Farbstoffe, Tenside, Palmöl, optische Aufheller oder weitere künstliche Zusatzstoffe überzeugen. Unterm Strich bedeutet das, dass sie auf natürlicher Basis hergestellt werden.
Öko-Waschmittel: darum sind sie sinnvoll
Bio-Waschmittel haben ihre Berechtigung. Sie sind eine sinnvolle Alternative zu herkömmlichen Produkten, die mit Mikroplastik und chemischen Substanzen versetzt sind. Sie schlagen praktisch eine Brücke zwischen sauberer Wäsche und Umweltverträglichkeit. Die Vorzüge von nachhaltigen Waschsubstanzen kommen sowohl der Umwelt als auch uns Menschen zugute.
Nachhaltig für die Umwelt
Bei jedem Waschgang werden Produktreste in den Abfluss gespült. Damit gelangen die Stoffe zwangsläufig in die Kläranlage. Nicht immer gelingt es, alle Substanzen herauszufiltern. Nehmen wir zum Beispiel Inhalts- und Konservierungsmittel, die für die antibakterielle Wirkung im Waschmittel zuständig sind. Für das Klärwerk ist es eine echte Herausforderung, die Substanzen abzubauen. Das liegt daran, dass es dabei auf die Hilfe von Bakterien angewiesen ist. Diese spalten die Substanzen auf und tragen so zum Abbau bei. Leider werden die antibakteriellen Stoffe den kleinen Helfern im Klärwerk zum Verhängnis.
Das aufbereitete Wasser wird im Anschluss in Gewässer geleitet. Selbst dort können waschaktive Substanzen noch Schaden anrichten. Die enthaltenen Biozide im Waschmittel sollen ungünstige Organismen vernichten. Leider setzen sie auch Mikrolebewesen in den Gewässern zu. In der Kritik stehen vor allem Hygienewaschmittel, die besonders gern beworben werden.
Bereit für noch einen Übeltäter? Dann wären wir beim Thema Füllstoffe. Sie sind für die Rieselfähigkeit des Waschpulvers verantwortlich. Eine Mogelpackung vor dem Herrn sind übrigens sogenannte XXL-Produkte. Sie werden gerne mit Füllstoffen gestreckt. Besonders häufig kommt dabei Natriumsulfat, also Salz, zum Einsatz. Die Kläranlage filtert das Salz nicht. Deshalb gelangt es unberührt in die Natur. Das ist vor allem ein Problem für stehende Gewässer. Pflanzen und Kleinstlebewesen können dadurch im wahrsten Sinne des Wortes versalzen werden.
Nachhaltiges Waschmittel für die Gesundheit
Beim Blick auf die Waschmittelverpackung fallen vor allem die chemischen Substanzen ins Auge. Diese können die Gesundheit beeinträchtigen. Insbesondere Menschen mit einem empfindlichen Schutzmantel können auf die im Labor geborenen Stoffe reagieren. Die Folge: allergische Reaktionen, die sich durch Juckreiz und Rötungen bemerkbar machen.
Baby & Kinder
Eltern sollten ebenfalls darauf achten, Waschmittel ohne chemische Inhaltsstoffe zu verwenden. Vor Allem Kleinkinder und Babies können stark auf die bedenklichen Chemikalien reagieren.
Vor- und Nachteile von Bio-Waschmittel
Jedes Produkt hat seine Vor- und Nachteile. Bei Bio-Waschmittel überwiegen aber ganz klar die Vorzüge.
Vorteile von Öko-Waschmittel
- bio-zertifizierte Inhaltsstoffe
- waschaktive Substanzen auf pflanzlicher Basis
- für empfindliche Personen bzw. Allergiker geeignet
- innerhalb von 14 Tagen nahezu vollständig abbaubar
- Rezepturen setzen auf mineralische und nachhaltige Zutaten
- keine bedenklichen chemischen Substanzen
Nachteile von Öko-Waschmittel
- höherer Anschaffungspreis
- kleinere Auswahl
- nicht überall erhältlich
Bio-Waschmittel: das ist drin und das nicht
Die Liste der Inhaltsstoffe fällt bei Bio-Waschmitteln deutlich kürzer aus. Grund dafür ist der Wegfall der chemischen Komponenten. Trotzdem kann ökologisches Waschmittel genauso effektiv säubern, nur eben anders.
Nachhaltige Produkte machen sich Seifen, die auf Bio-Ölen basieren, zunutze. Auch Tenside aus pflanzlichen Rohstoffen kommen zum Einsatz. Hier sind vor allem palmölfreie Waschmittel zu bevorzugen. Sie nutzen die Kraft der indischen Waschnuss oder die Rinde des Seifenbaums.
Aber nicht nur Seifen und Tenside unterstützen die Waschleistung. Nachhaltige Waschmittel nutzen Soda und Silikate. Sie machen das Wasser alkalisch und fördern so die Reinigungskraft. Keine Sorge, dabei handelt es sich um völlig unproblematische und natürliche Mineralsalze. Kalkhaltigem Wasser rücken Öko-Waschmittel mit Citraten zu Leibe. Dabei handelt es sich um die Salze der Zitronensäure, also ebenfalls unproblematisch. Wer Nachhaltigkeit lebt, muss trotzdem nicht auf den Frischeduft verzichten. Ätherische Öle bieten eine gute Alternative zu chemischen Duftstoffen.
Öko-Waschmittel verzichten auf:
- synthetische Duftstoffe
- Enzyme
- kationische Tenside
- Phosphate
- Füllstoffe
- Erdölprodukte
- Farbzusätze
- Chlor
- optische Aufheller
- Konservierungsstoffe
- Vergrauungsinhibitoren
- Mikroplastik
Darum kosten nachhaltige Waschmittel mehr
Chemische Komponenten sind günstig. Produkte, die auf pflanzlicher Basis hergestellt werden und biologisch abbaubar sind, müssen tiefer in die Trickkiste greifen. Das macht sich nicht zuletzt auch am Preis bemerkbar. Allerdings lohnt sich der finanzielle Mehraufwand. Schließlich bekommen Verbraucher dafür ein unkritisches Produkt, das weder der Umwelt noch der Gesundheit zusetzt. Mogelpackungen, die auf Füllstoffe setzen, werden mit der Bevorzugung von Öko-Waschmitteln ebenfalls aussortiert.
Baukastensystem: die clevere Art Wäsche zu waschen
Wenn es um nachhaltige Waschmittel geht, kommt häufig der Begriff Baukastensystem auf. Dabei handelt es sich um eine ausgeklügelte Idee, mit der das Wäschewaschen revolutioniert werden kann. Bei dem Baukastensystem werden Bleichmittel, Enthärter und Tenside individuell dosiert. Das geschieht mit Blick auf die vorliegende Wasserhärte und den Verschmutzungsgrad der Wäsche. Was sich zunächst kompliziert anhört, ist schnell erlernt und kann dabei helfen, die Umwelt noch pfleglicher zu behandeln.
Waschmittel ganz einfach selber machen
Waschmittel kann selbst hergestellt werden. Dafür sind nur einige Zutaten nötig. Ein Blitzrezept macht es möglich.
Man nehme:
- 40 g Waschsoda
- 30 g fein geriebene Kernseife
- einige Tropfen ätherisches Öl
- 2 l Wasser
Zunächst wird die Kernseife zerkleinert, zum Beispiel mit einer Reibe oder einem Messer. Danach Soda und Kernseife in einen Topf verfrachten. Die 2 Liter Wasser im Wasserkocher aufkochen und über die Zutaten gießen. Unter Rühren löst sich die Kernseife auf. Nun muss die Mischung abkühlen, das dauert einige Stunden. Im Anschluss an die Wartezeit das Gemisch nochmals durchrühren und mit dem ätherischen Öl beduften.
Zum Schluss wird das fertige Waschmittel in ein geeignetes Gefäß umgefüllt. Am besten sind Glasflaschen mit Deckel geeignet. So wird kein Plastikmüll produziert. Die spätere Dosierung gelingt ganz einfach. Bei jedem Waschgang, je nachdem wie schmutzig die Wäsche ist, 150-200 ml Waschmittel hinzugeben. Mit zwei Teelöffeln Natron wird weiße Wäsche wieder neu belebt. Kein Wunder, denn Natron wirkt leicht bleichend. Dem lästigen Grauschleier kann übrigens mit einem Schuss Essig im Weichspülerfach entgegengewirkt werden. Obendrein werden damit Seifenreste schonend entfernt.
Bio Waschmittel kaufen
Um Nachhaltiges Waschmittel zu kaufen, muss man nicht mehr extra ins Reformhaus gehen. Mittlerweile kann man die Öko Alternativen auch bei dm, Edeka, Rossmann, Budni, Rewe und selbst Aldi kaufen. Auch Amazon bietet online eine große Auswahl nachhaltiger Waschmittel an.
Großpackungen
Um unnötigen Müll zu sparen, sollte man wenn möglich auf Großpackungen zurückgreifen. Einige Hersteller von Öko Waschmitteln bieten zum Beispiel 10 kg Packs oder 20 Liter Kanister an.
Stiftung Warentest
Wir empfehlen nicht auf die „Bio“-Varianten der großen Hersteller zurückzugreifen, da die Stiftung Warentest bei den meisten dieser Produkte Mikroplastik fand. Das Bio Waschmittel von Frosch hat das Testurteil „gut“ übrigens nicht halten können, da im Nachgang doch noch schädliche Stoffe gefunden wurden.
Deshalb raten wir eher zu Bio Waschmitteln wie zum Beispiel Ecover und Sonett zu greifen.
Hier gibt’s noch weitere Tipps um Wäsche nachhaltig zu waschen.