🧘 Was ist nachhaltige Yogamode?
Würdest du mich mitten in der Nacht wecken und fragen: Was macht für dich nachhaltige Yogamode aus? würde ich dir wahrscheinlich irgendwas in dieser Richtung vorsäuseln:
- Sie sollte aus atmungsaktiven Fasern bestehen. Keinesfalls aus dieser Art von synthetischem Stoff, der die Haut vor Frischluft abschirmt und uns in unserem eigenen Schweiß baden lässt. Naturfasern sind toll, für mich persönlich aber kein Muss. Schließlich gibt es auch synthetische Fasern, die einen richtig guten Job machen und ziemlich oft aus recycelten Flaschen, Fischernetzen oder anderem Unrat gefertigt sind.
- Ich liebe knallbunte Yogaklamotten! Je verrückter, desto besser. Wenn irgendwie möglich, dann bitte aber solche Gute-Laune-Macher, die nicht mit erdölbasierten, sondern mit natürlichen Mitteln eingefärbt sind. Dass die Natur für solche Zwecke potente Knalltöne bereithält, weiß, wer schon einmal versucht hat, Rote Beete Saft oder Kurkuma Latte aus einem (hellen) Shirt zu bekommen. Das ist quasi unmöglich.
- Die Kleidung sollte unter fairen Bedingungen hergestellt worden sein. Ausgeschlossen sind damit Kinderarbeit, bis zur Erschöpfung nähende Frauen oder Männer sowie Arbeitsstätten, in denen es heiß und stickig ist und wo giftige Dämpfe durch die Räume wabern. All das ist leider in sehr vielen Schwellenländern wie Kambodscha, Pakistan oder Indien noch immer der Fall. Und alles nur, damit der verwöhnte Europäer endlich mal wieder seiner Schnäppchenlust frönen kann.
- Und das bringt mich gleich zum nächsten Punkt: Nachhaltige Yogakleidung sollte ihren Preis haben. Damit meine ich keinesfalls, dass sie für uns Normalos unerschwinglich sein soll. Nein, soll sie nicht. Es kann aber nicht angehen, dass zum Beispiel Yoga-Tights aus Bio-Baumwolle bei großen Modeketten für 9,99 Euro verramscht werden.
Es mag sein, dass die Baumwolle tatsächlich aus biologischer Landwirtschaft stammt, jedoch kann man die Bauern bei Verkaufspreisen wie diesen nicht angemessen entlohnen. Also: Beim nächsten Mal einen großen Bogen um die Primarks dieser Welt machen, ein paar Euro mehr in die Hand nehmen und ein nachhaltiges Modell beim kleinen Yogaladen ums Eck kaufen. - Für mich persönlich keine Voraussetzung, für viele meiner Freunde jedoch schon: Sie kaufen nur vegane Yogakleidung. Damit fallen zum Beispiel dünne Woll-Stulpen flach oder auch ein Top, bei dessen Herstellung & Veredlung tierische Fette zum Einsatz kamen.
- Dieser Punkt hat nichts mit Nachhaltig zu tun. Obwohl – vielleicht schon?! Ich zumindest möchte mich nachhaltig gut in meiner Yogakleidung fühlen. Kein Kratzen, kein Verrutschen, kein Kneifen und kein Herausblitzen von Körperteilen, die Fremde ansonsten höchstens mal in der Saune zu Gesicht bekommen. Der Herabschauende Hund braucht seinen Freiraum und da darf einfach nichts Ziepen & Zwicken.
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Empfehlenswerte Shops
- ExclusiveYoga.shop – Sustainable Yoga Fashion mit grüner Logistik
- Avocadostore – Riesige Auswahl an nachhaltigen Yoga Fashion Brands
- Glore
- Hessnatur – Yoga-Naturmode
- Armed Angels – Hochwertige Leggings aus Bio-Baumwolle
Gut, wahrscheinlich würde mein Kriterienkatalog nachts um drei Uhr etwas komprimierter ausfallen, doch im Idealfall sollte nachhaltige Yogamode all dies vereinen. Das heißt nicht, dass du das nun eins zu eins umsetzen musst. Das gelingt uns ehrlich gesagt auch nur ganz selten.
Aber wir können ja zumindest versuchen, eins-zwei dieser Kriterien beim nächsten Yoga-Shoppingbummel im Hinterkopf zu haben und entsprechend umzusetzen.
Inhaltsverzeichnis
🧘♀️ Woraus besteht ein komplettes Yoga-Outfit?
Was du zum Yoga anziehst, bleibt natürlich komplett dir überlassen. Wenn du Lust hast, deinen Badeanzug für die Hot-Yoga-Stunde auszuführen, dann go for it. Wenn du weniger auffallen willst, kannst du dich ja von nachstehender Liste inspirieren lassen.
Diese Kleidungsstücke stehen dir in den Yoga (Online-)Shops in der Regel zur Auswahl:
- Yoga-Top/-BH
- Tanktop
- Yoga Body
- CropTop
- Longsleeve
- Yoga-Hoody
- Yoga Tights (in unterschiedlichen Längen)
- High Waist Leggins
- Yoga Leggins mit Fersenloch/mit Fußstulpe
- Yoga-Hotpants
- Yoga Haremshosen
- Lange Hose mit integriertem Rock
- Shorts
- Yoga-Einteiler/-Jumpsuit
🏽 Welche Materialien werden für nachhaltige Yogamode eingesetzt?
Es gibt heute eine Vielzahl an nachhaltigen Stoffen, die aus den verrücktesten Materialien bestehen. Da ist zum Beispiel das blassrosa Nachthemd, das seinen weichen Griff der Zugabe von Milchfasern zu verdanken hat. Oder das haselnussbraune Poloshirt, das mit aufbereitetem Kaffeesatz versehen ist, damit Schweißgeruch der Vergangenheit angehört.
Im Yoga-Bereich sind diese eher ausgefallenen Fasergemische noch nicht so weit verbreitet. Vielmehr dominieren bei Yoga-Jumpsuits & Co. Bio-Baumwolle, Bambusfasern sowie Stoffe aus Holzresten und aus recyceltem Kunststoffmüll. Werfen wir einen Blick auf diese Lieblinge.
🧶 Yoga-Kleidung aus Bio Baumwolle
An anderer Stelle haben wir schon einmal darauf hingewiesen, dass Bio-Baumwolle zwar umweltfreundlicher ist als konventionell angebaute, doch leider benötigt man für die Aufzucht der Baumwollpflanzen sehr viel Wasser. Um ein Kilogramm Baumwolle herzustellen, müssen ca. 11.000 Liter eingesetzt werden.
Hinzu kommt der Transportweg des Rohstoffs. Dieser schlägt bei der Klimabilanz ebenso negativ zu Buche. Baumwolle wird in (sup-)tropischen Gebieten wie Brasilien und Indien angebaut und kommt meist erst über Umwege zur Weiterverarbeitung und Veredlung zu uns. Nichtsdestotrotz ist Öko-Baumwolle, bei der man auf den Einsatz von Herbiziden und Pestiziden verzichtet, so Böden schont und die Artenvielfalt schützt, nachhaltiger als normale.
Yoga-Klamotten aus Bio Baumwolle sind herrlich weich, atmungsaktiv und wenn noch ein bisschen Elasthan zugesetzt ist, superelastisch und so auch perfekt für lange Ausfallschritte, wie sie etwa beim Krieger anfallen. Und zur Freude meiner Yoga-Clique ist Bio-Baumwolle natürlich auch vegan und damit passend für einen Lifestyle, bei dem auf tierische Produkte verzichtet wird.
🎋 Yoga-Klamotten aus Bambusstoff
Der Riesenbambus ist weltweit absolute Spitze: Steht er an einem feucht-warmen Standort mit ausreichend Sonnenstrahlen und kräftigen Regenschauern zwischendurch, kann er pro Tag bis zu einem Meter wachsen. Kaum vorstellbar, soll aber so stimmen. Auch wenn es ein paar Zentimeter weniger sein sollten, bleibt er die am schnellsten wachsende Pflanze auf dem Planeten.
Das allein ist schon toll. Hinzu kommt, dass für seine Aufzucht in der Regel keine Herbizide und Pestizide zugesetzt werden müssen und man manchmal sogar auf eine künstliche Wasserzufuhr verzichten kann.
Und dann ist er quasi noch ein facettenreicher Alleskönner: Aus ihm kann man ressourcenschonende Lunchboxen, klimaschonende Möbel und auch nachhaltige (Yoga-)Kleidung herstellen.
Die Klamotten, die aus dem Exoten bestehen, sind sehr atmungsaktiv, soft und sie können sogar antibakteriell wirken. Das ist gut gegen Schweißgeruch und besonders geeignet für sensible Haut, die auf Unregelmäßigkeiten mit Pickeln oder Ekzemen reagiert. Meist wird die Bambusfaser noch mit einer elastischen gemischt und so entsteht der perfekte Ausgangsstoff für Tights, die samt Bein flexibel in alle Richtungen gestreckt werden wollen.
Bemerkung am Rande: Ich selbst besitze eine Bambus-Yogahose mit buntem Batik-Print. Die sieht so gar nicht spiri-öko aus, wie es sich vielleicht anhört. Sie ist schick und der Unterteil-Liebling in meiner Sportkiste. Natürlich schwitzt man auch in diesem atmungsaktiven Material, aber dafür trocknet Bambusstoff auch besonders schnell.
🌳 Yogahosen, Leggings & Co. aus Holzfasern
Zugegeben, bis vor zwei-drei Jahren habe ich mit Holz eher etwas Hartes, Splitteriges, nicht aber flauschig, softes Gewebe in Verbindung gebracht – doch das gehört der Vergangenheit an.
Aus Holz und vor allem aus seiner Späne, die oft bei der Möbelherstellung o. ä. als Abfall übrigbleibt, lassen sich umweltfreundliche Fasern herstellen. Die sind besonders weich, atmungsaktiv, hautfreundlich und saugfähig.
Perfekte Eigenschaften, um sein Leben als angesagte Yogahose im Leo-Look oder als neonfarbener Yoga-Jumpsuit zu verbringen.
Neben diesen tollen Eigenschaften besticht Holzstoff, der auf dem Etikett z. B. als Lyocell, Tencel oder ECOVERO in Erscheinung tritt, meistens mit einem nachhaltigen Gesamtkonzept. Führende Hersteller dieser Fasern (u. a. Lenzing) gewinnen den Rohstoff Holz bzw. seine Abfallstoffe aus nachhaltiger Waldwirtschaft, sie setzen bei den Verarbeitungsschritten möglichst wenig Chemikalien ein und sie achten darauf, möglichst wenig Energie und Wasser einzusetzen.
Hinzu kommt, dass einige Anbieter die gesamte Liefer- und Prozesskette an Fairtrade-Kriterien ausgerichtet haben und über eine Vielzahl von nachhaltigen Öko-Zertifizierungen verfügen.
Seine Erfolgsgeschichte ist wirklich beeindruckend. Es ist keine zwei Jahre her, dass mich die Suche nach einer schicken Tencel-Pants für Yoga & Pilates fast zur Fashion-Verzweiflung brachte. Und heute, heute fallen einem die coolen Teile geradezu vor die virtuellen Füßen. Das heißt, in Geschäften gibt es sie immer noch nicht so häufig, in Online-Shops jedoch schon.
♻️ Grüne Yogaklamotten aus Recyclingfasern
Nun kommt die vierte im Bunde – die Recyclingfaser. Der Name an sich sagt noch nicht viel über das Ausgangsmaterial aus. Recycelt bedeutet erst einmal nur, dass etwas wiederverwertet wurde. Mit Blick auf Yoga- bzw. generell Kleidung handelt es sich meist um recyceltes Polyester.
Polyester ist ein synthetische Material, das aus Erdöl hergestellt wird. Sein Abrieb in Form von Mikroplastik verschmutzt Seen und Meere. Und wenn es achtlos in der Natur landet, kann es auch noch Unheil bei Flora & Fauna anrichten.
Was an ihm nun nachhaltig sein soll? Einzig und allein die Möglichkeit, es mehrfach zu nutzen. Denn ist das Material eh schon im Umlauf, und das wird es solange es Menschen gibt immer sein, kann man es zumindest wieder & wieder benutzen.
Recyceltes Polyester für die Herstellung von Klamotten lässt sich zum Beispiel aus alten Kleidungsstücken selbst, benutzen PET-Flaschen oder aus Plastikmüll gewinnen, der leider viel zu oft in den Meeren und an den Stränden dieser Welt sein Unwesen treibt. Es lässt sich zwar bei weitem nicht jedes Stück Kunststoff zu einer neuen Faser spinnen, doch die Verfahren, bei denen das Plastik getrennt, geschmolzen und zu Pellets verarbeitet wird, verbessern sich stetig.
Diese neuen, effizienteren Prozesse werden nicht nur von den Unternehmen selbst getrieben, sondern das Thema hat es schon längst auf die große Bühne der Politik geschafft. Bei der Europäischen Union zum Beispiel ist der Sektor Mode & Bekleidung ein wichtiger Teil des Konzepts zur Kreislaufwirtschaft.
🌍 Wo gibt es die umweltfreundlichen Yoga Kleidung zu kaufen?
Wie du siehst, es gibt eine Menge nachhaltige Materialien, aus denen man alle möglichen Klamotten & Accessoires für eine Yoga-Session herstellen kann. Dabei ist es gleich, ob du dynamische Stile wie Power-, Acro- oder Bikram-Yoga praktizierst oder es ein bisschen ruhiger magst und zum Beispiel Hormon Yoga bevorzugst.
Die nachhaltigen Teile findest du nur selten in großen Sporthäusern wie Karstadt Sport oder Sportscheck, sondern eher in kleinen, inhabergeführten Stores, die sich wirklich auf Kleidung für Yoga & Pilates spezialisiert haben. Die meisten von diesen spirituellen Schätzen befinden sich – wer hätte es auch anders gedacht – vor allem in den großen deutschen Städten wie Berlin, München und Hamburg.
Doch du musst natürlich nicht extra in eine dieser Städte pilgern, denn online ist die Auswahl noch viel größer. Du findest im Netz eine Vielzahl an Online-Shops, die entweder von den grünen Yoga-Brands selbst betrieben werden und dann auch nur ihre eigenen Stücke anbieten oder du kannst in größeren Stores stöbern, die mehrere Yogamarken im Sortiment führen und die oft noch viele andere Dinge für (d)einen nachhaltigen Lifestyle führen.
Dann bekommst du zu deinem Yogagurt aus recyceltem Polyester gleich noch eine umweltfreundliche Trinkflasche aus Glas mit Korkummantelung und eine Yoga-Bag, die aus Palmenblättern gefertigt wurde – geradezu perfekt! Der beste Online Shop für so ein Komplett-Wohlfühl-Yoga-Shopping-Programm ist wahrscheinlich der Avocadostore. Ich weiß nicht, ob bekannte Yoga-Girls wie Cathy Hummels und Ursula Karven hier auch einkaufen, aber von uns gibt es eine klare Empfehlung.
Nachhaltige Yogakleidung für Männer, Kinder & Schwangere
Natürlich richtet sich dieser Artikel nicht nur an die junge Frau aus Berlin-Mitte, die ihren durchtrainierten Körper problemlos in einer XS unterbringen kann, sondern auch an alle Männer, Frauen & Kinder, die einfach Bock auf diese Sportart haben und dabei gerne schick, aber vor allem nachhaltig unterwegs sein wollen.
Und selbstverständlich bietet der grüne Modemarkt auch Yogateile für Schwangere an. Da ist zum Beispiel die Firma Boob, die superdehnbare Tights und sogar tolle Yogatops zum Stillen anbietet. Für die Frau mit großer Größe gibt es u. a. das Label Girlfriend Collective, das seine umweltfreundlich gefärbten Yogateile in den Größen XXS bis XXXXXXL führt. Darunter findet man für kurvige Frauen nicht nur Basis-Tops und Leggings, sondern auch richtig schicke Einteiler für Yoga, Pilates oder irgendeine andere Art von Sport.
Yogi-Männer können (zum Teil) selbstverständlich auch Klamotten tragen, die ursprünglich für Women gedacht sind oder sie greifen zu welchen von OGNX. Kinder kann man einfach in nachhaltige Sportklamotten stecken, die es z. B. von Vaude gibt. Diese werden zwar nicht explizit als Yoga-Klamotte beworben, eignen sich dafür jedoch trotzdem sehr gut.
🏷️ Die besten Marken für nachhaltige Yogakleidung
Die Liste an angesagten, umweltfreundlichen Yogaherstellern ist erfreulicherweise sehr lang. Hier findest du ein paar, die uns besonders gut gefallen und die teilweise ganz unterschiedliche Schwerpunkte setzen: vegan, fair trade, keine Kinderarbeit, recycelte Materialien, natürliche Farben, Fasern aus nachwachsenden Rohstoffen.
- Ambiletics
- Armed Angels
- Grüne Erde
- Hati Hati
- Hessnatur
- Hey Honey
- Jaya-Fashion
- Karma Love
- Lilikoi
- Lululemon
- Magadi
- Mandala
- Manduka
- Mara Mea
- Moonchild Yogawear
- Nice to meet me
- Onzie
- People Wear Organic
- Spiritual Gangster
- Urban Goddess