Umweltfreundlich & ökologisch Wäsche waschen und trocknen

Umweltfreundlich Wäsche waschen

Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber ich versuche meinen Alltag nach und nach ökologischer zu gestalten. Ohne Krampf, ohne schlechte Laune. Ich schaue mir jeden Lebensbereich gesondert an, recherchiere dazu und setzte um, was mir sinnvoll und praktikabel erscheint.

Zuletzt an der Reihe: Wäsche waschen & trocknen.

Also auch hierzu das Netz durchstöbert, zusätzlich Mutter und Oma ausgehorcht und bei meinen Team-Kollegen nachgefragt. Auf diese Weise sind 15 tolle Tipps zusammengekommen, die einfach umzusetzen sind und nichts bis wenig kosten.

Manche davon klingen nicht nach Raketen-Wissenschaft, doch nach meiner Erfahrung sind es häufig die kleinen Erinnerungen an vermeintliche Selbstverständlichkeiten, die Verhalten langfristig ändern.

Lasst uns gleich in den Wäscheberg hineinspringen und mit den nachhaltigen Empfehlungen loslegen! Ergänzt gern in den Kommentaren, wenn euch etwas fehlt oder kritisiert, wenn es etwas zu kritisieren gibt 😉.

Weniger waschen – mehr Lüften & häufiger ins Gefrierfach

Weniger waschen – klingt banal, aber ist im Grunde die wichtigste Maßnahme, um das Gesamtkonstrukt Textilreinigung nachhaltiger zu gestalten.

Deine Klamotten sind lediglich getragen, zudem fleckenfrei, riechen vielleicht nach deinem Deo oder nach deinem Parfum, nicht aber nach Schweiß oder Gastronomie? Wenn ja, dann kannst du die Teile einfach über Nacht ins Eisfach lege. Am nächsten Morgen findest du deine Klamotte in einer deutlich frischeren Variante vor –> Kälte tötet Bakterien.Wenn die Kleidung jedoch bereits müffelt, dann hänge sie mindestens über Nacht auf den Balkon und lass sie richtig durchpusten. Hängt der Zigarettenrauch o. ä. im Anschlus immer noch drin, dann doch ab in den Wäschekorb.

Mit der Hand waschen

Im Urlaub quasi eine Selbstverständlichkeit, in der Nähe einer Waschmaschine aus irgendeinem Grund undenkbar. Doch warum eigentlich?!
Einzelne Kleidungsstücke kann man problemlos ab und zu im Waschbecken mit der Hand waschen. Einfach mit einem Stück Seife reinigen, im lauwarmen Wasser einwirken lassen, ausspülen, mit einem Handtuch vortrocknen und dann auf die Wäscheleine.

Natürlich geht das nicht mit großen Mengen oder mit stark verschmutzten Teilen, aber als kleine Zwischenlösung optimal. Gerade dann, wenn ihr das EINE Stück unbedingt schnell wieder anziehen wollt, aber nicht genug Wäsche für eine ganze Ladung zusammenhabt. Das bringt uns gleich zum nächsten Punkt…

Waschmaschine komplett füllen

Setz deine Waschmaschine erst in Gang, wenn du das maximale Gewicht/Volumen an schmutziger Kleidung im Korb hast.

Wäschekorb

Dies variiert je nach Waschprogramm. Feines braucht viel Platz, Grobes wie Handtücher und Bettwäsche werden auch dicht gedrängt sauber.
Wirf hierzu einen kurzen Blick in die Bedienungsanleitung und informiere dich darüber. Manche Waschmaschinen bieten zudem extra Waschprogramme für halbe Ladungen an – auch eine gute Möglichkeit, um Energie, Wasser und Waschmittel zu sparen.

Passendes Waschprogramm & richtige Temperatur wählen

Die Waschmittel sind heutzutage so effektiv, dass nur noch die wenigsten Wäscheteile bei 60 Grad oder sogar 90 Grad gereinigt werden müssen. Für leichte bis mittlere Verschmutzungen reicht eine Temperatur von 40 Grad in der Regel aus.

Handtücher, Sportklamotten und Bettwäsche sollten ab und an 60 Grad heißes Wasser abbekommen, aber bei feinen Tops z. B. ist man mit 20 Grad bis 30 Grad meist gut beraten. Eine Kochwäsche solltest du ca. jedes halbe Jahr durchführen. Was drin ist, ist dabei eigentlich gar nicht so wichtig.

Programm wird bei einer Waschmaschine eingestellt

Aha, warum? Weil die Maschine und ihre Leitungen auf diese Weise gründlich von Kalk, Bakterien und anderen Ablagerungen befreit werden. Damit verlängert ihr die Lebensdauer aller Komponenten und verhindert zugleich, dass sich in der Trommel über die Jahre ein leichter Muff einschleicht.

Vorwäsche weg, manuelle Fleckenbehandlung hinzu

Reinigungsprogramme mit Vorwäsche braucht man wirklich nur sehr selten. Möhrchenbrei auf weißem Strampler, Rote Bete Saft auf heller Bluse – ja ok, das sind gute Argumente für eine Vorwäsche.

Die meisten Flecken benötigen sie jedoch nicht. Stattdessen kannst du die Folgen ähnlicher Missgeschicke vorab z. B. mit Gallseife oder Zitronensaft behandeln. Schrubben, einwirken lassen und rein damit in die Trommel.

gallseife und zitrone
Vergilbte Weißteile kannst du über Nacht in eine Schüssel mit Zitronensäure oder Waschsoda legen. Manchmal bekommst du den Gilb sogar schon auf diese Weise raus. Falls nicht, kann ja immer noch die Maschine zum Einsatz kommen.

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Washing Bag gegen Mikroplastik einsetzen

Beim Waschen verliert Kleidung kleinste Faserstückchen, die über das Abwasser in Flüsse und Seen gelangen. Handelt es dabei um ein biologisches Material, ist es nicht schlimm.

Synthetischer Abrieb jedoch, und aus künstlichen Fasern bestehen die meisten Kleidungsstücke, können in den Ökosystemen Schäden anrichten.

Um zu verhindern, dass dieses Mikroplastik ungebremst in die Natur kommt, gibt es zwei einfache Wege: Du verzichtest komplett auf Klamotten aus synthetischen Stoffen oder du schaffst dir einen speziellen Waschbeutel für ca. 30 Euro an. Dort kommt die Wäsche komplett rein. Das dichte Gewebe verhindert einen Austritt der Plastikteilchen, deine Klamotten werden zugleich weniger beansprucht und halten dadurch länger.

Biobasiertes Waschmittel benutzen

Ein weiteres Rädchen, an dem du für ein ökologischeres Wäschewaschen drehen kannst, ist die Wahl des Waschmittels.

Als erstes solltest du überprüfen, wie viel Waschpulver du eigentlich pro Waschladung benötigst. Der Bedarf variiert je Programm und je Härtegrad des Wassers. Die meisten Menschen neigen dazu, bei weitem zu viel als zu wenig zu nehmen. Also check kurz die Rückseite und pass dein Verhalten entsprechend an.

Zudem solltest du zu biobasiertem Öko-Waschmittel greifen, das komplett ohne Kunststoffverbindungen auskommt und deine Wäsche zuverlässig mit pflanzlichen Tensiden reinigt.

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Flüssiges vs. Pulver-Waschmittel – Welches ist nachhaltiger?

Bei dieser Frage scheiden sich die Geister. Die meisten Putzteufel & Putzfeen setzen in puncto Nachhaltigkeit auf Waschmittel in Pulverform, da die flüssigen Varianten meist noch Konservierungsstoffe und andere zusätzliche (chemische) Substanzen enthalten. Hier müsste man konkret zwei oder mehrere Produkte vergleichen.

Unbestritten hingegen: Biobasiertes Waschmittel ist auf jeden Fall umweltfreundlicher als herkömmliches.

Nachhaltige Alternative zu Waschmittel?

Nüsse & Bälle für saubere Wäsche – klingt befremdlich, klappt auch nur bedingt. Wir stellen euch die beiden Produkte kurz und knapp vor. Ob für euch Vor- oder Nachteile überwiegen, solltet ihr – wie immer bei uns – selbst entscheiden.

Waschnüsse

Manche schwören auf Waschnüsse, doch bei Tests schneiden sie meist nur mäßig bis schlecht ab. Dieses Urteil können wir aus eigener Erfahrung teilweise bestätigen.

Aber von Anfang an. Wer oder was sind diese Waschnüsse überhaupt?

Waschnüsse
Waschnüsse

Sie, die getrockneten Früchte des Waschnussbaums, sind 100 % Natur und damit komplett biologisch abbaubar. Pro Waschgang werden vier bis sieben Stück in einem Säckchen mitgewaschen und du kannst sie zweimal verwenden.

Kommen Waschnüsse mit heißem Wasser in Kontakt, bilden sie einen Schaum. Darin enthalten sind sogenannte Saponine, die für die reinigende Wirkung verantwortlich sind. Ihre Wirkung hält sich jedoch in Grenzen. Leichte Verschmutzungen gehen raus, hartnäckige Verfärbungen schaffen die Nüsse nicht.

Zudem hinterlassen sie auf hellem Stoff manchmal einen Gelbschleier, den niemand gebrauchen kann. Aber: Für die schnelle Wäsche zwischendurch von z. B. grauen Klamotten, die nur ein bisschen schmuddelig sind, kann man sie auf jeden Fall in Betracht ziehen.

Zusätzlich würden wir dir empfehlen, die Nuss-Waschgänge mit ein paar Tropfen Öko-Waschmittel-Parfumöl anzureichern. Ansonsten riecht die Wäsche wirklich nach absolut gar nichts.

Waschbälle

Die Waschkraft von Waschbällen ist mit der von den Nüssen vergleichbar. Sie eignen sich für die schnelle Reinigung von schmuddeligen Klamotten, die keine hartnäckigen Flecken aufweisen. Im Gegensatz zu den Waschnüssen hinterlassen die Bälle keine Gelb- oder Grauschleier. Sie können daher auch problemlos heller und weißer Kleidung beigegeben werden.

Waschbälle
Waschbälle

Waschbälle bestehen außen in der Regel aus Kunststoff. Im Inneren befinden sich Mineralkugeln, die bei Wasserkontakt negativ geladene Ionen absondern. Diese Ionen können leichten Verfärbungen/Schmutz zu Leibe rücken. Darüber hinaus ist es schlichtweg der Waschball an sich, der durch die Wäsche kullert und so Reibung erzeugt. Auch so können Flecken reduziert werden.

Nachteil: Es kann passieren, dass die Kleidung auf Dauer unter der Reibung leidet und noch mehr (synthetische) Fasern in die Umwelt gelangen.

Wenn du die Ball-Waschgänge mit einem Tuck Waschpulver und einem Spritzer Essig ergänzt, kannst du das Ergebnis deutlich verbessern. Die alleinige Anwendung von Waschbällen ist nicht das Nonplusultra, aber für den gelegentlichen Einsatz leicht verschmutzter Wäsche eine nachhaltige Ergänzung. Es gibt sie ab ca. 10 Euro zu kaufen und bei guter Pflege halten sie – je nach Modell – etwa 1.000 Wäschen durch.

Zero Waste Öko-Waschmittel selbst herstellen

Dieses DIY gehört zu meinen absoluten Lieblingen. Du brauchst für das Zero Waste Waschmittel nur wenige Zutaten: Waschsoda, Kernseife, ätherisches Öl (einfach ein Duft, der dir gefällt), Wasser, Gefäß (z. B. alte Waschmittelflasche, Glasflasche).

Die Herstellung ist richtig einfach und geht schnell. Es ist supergünstig und sehr nachhaltig. Seht selbst!

DIY – Bio Waschmittel selber machen

Keinen normalen Weichspüler benutzen

Ich weiß, es ist verlockend, wenn die Wäsche intensiv nach Pina Colada oder irgendeinem anderen fancy Drink duftet. Herkömmliche Weichspüler dieser Art enthalten jedoch einige Komponenten, insbesondere Duftstoffe, die nicht biologisch abbaubar sind und Umwelt & Natur schaden können.

Also: Hände weg von den billigen Blütenträumen!

Keineswegs müsst ihr euch nun aber mit müffelnder, kratziger Wäsche abfinden. Es gibt schließlich viele nachhaltiger Alternativen.

Bio-basierter Weichspüler

Dieser Öko-Weichspüler enthält nur biologisch abbaubare Komponenten wie natürliche Duftstoffe und pflanzliche Tenside. Die Duftnote ist meist nicht so intensiv wie bei herkömmlichen Produkten, doch sie reicht allemal aus.

Mein Favorit verzaubert die Nase mit dezentem Mandel- und Apfelblütenduft – sehr angenehm und unaufdringlich. Dazu macht er die Wäsche superweich – alles toppi!

Essig statt Weichspüler

Hier reicht schon ganz günstiger Bio-Haushaltsessig, 1 Liter gleich 1 Euro. Er macht deine Klamotten weich, bekämpft nebenbei die Kalkablagerungen in deiner Waschmaschine, schont die Umwelt und neutralisiert Gerüche.

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Und nein, die Wäsche riecht wirklich kein bisschen nach Essig. Sie riecht einfach neutral. Wem das zu langweilig ist, der kann noch ein paar Tropfen von einem biologisch abbaubaren Waschmaschinen-Duftöl hinzugeben. Die gibt es in manchen Drogerien und Bio-Märkten sowie in Reformhäusern zu kaufen.

Von einem Öl bin ich hin & weg: Orange-Vanille. Auch diese Duftnote ist ganz dezent und nicht so penetrant, dass sie das eigentliche Parfum am Hals übertrumpft.

💡 Tipp: Conditioner-Reste für weiche Wäsche

Wer kennt es nicht!? Einen teuren Bio-Conditioner ohne Silikone & ohne Parabene gekauft, aber er tut nicht, was er tun soll. Die Haare bleiben trocken und strohig.

Manchmal passen Haarstruktur und Haarprodukt nicht zusammen – da ist nix zu machen. Schmeißt den umweltfreundlichen Haarschmeichler nicht weg, sondern zweckentfremdet ihn als Weichspüler. Das klappt richtig gut!

Wäsche auf die Leine und nicht in den Trockner

An das umweltfreundliche Waschen schließt direkt das ökologische Trocknen an. Dies sollte ganz natürlich an der frischen Luft auf einer Leine geschehen.

Okay, wenn weder Garten noch Balkon vorhanden, dann einfach in der Wohnung auf den Wäscheständer hängen. Sieht nicht schön aus, ist aber nachhaltig und kämpft in den Wintermonaten zudem gegen trockene Heizungsluft an.

Jeanshosen auf Wäscheleine

Trockner sind zwar praktisch, doch auch die energieeffizienten Geräte unter ihnen verbrauchen immer noch eine Menge Strom. Darüber hinaus leiden deine Klamotten erheblich unter dem zusätzlichen Schleuderschritt und halten daher nicht so lange.

Also: Alles ab auf die Leine!

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