8 Tipps für mehr Nachhaltigkeit im Kleiderschrank

Warum ist die Textilindustrie nicht nachhaltig?

Es gibt zahlreiche neue Brands und innovative Verfahren, die die Textilindustrie in den vergangenen Jahren viel nachhaltiger gemacht haben. Von einem durch und durch grünen Fashion-Sektor ist man dennoch weit entfernt. Woran das vor allem liegt, erfährst du im Folgenden.

👚 Hoher Wasserverbrauch
Die Produktion von Textilien, insbesondere aus Baumwolle, ist extrem wasserintensiv. Ein einzelnes Baumwoll-T-Shirt benötigt etwa 2.700 Liter Wasser. Dies belastet die Wasserressourcen in vielen Anbaugebieten stark.
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👚 Energieintensive Herstellungsverfahren
Die Produktion von Textilien, insbesondere das Färben und Veredeln von Stoffen, erfordert große Mengen an Energie. Diese Energie stammt häufig aus fossilen Brennstoffen, was zu hohen CO₂-Emissionen und zur Erschöpfung nicht erneuerbarer Ressourcen führt.
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👚 Umweltverschmutzung durch Chemikalien
Die Textilproduktion ist eine der Hauptquellen für industrielle Wasserverschmutzung. Rund 20% gehen auf das Konto der globalen Textilindustrie, da sie eine Vielzahl von schädlichen Chemikalien einsetzt. Diese Chemikalien gelangen oft unbehandelt in Flüsse und Seen und schädigen die Umwelt sowie die Gesundheit der lokalen Bevölkerung.
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👚 Mikroplastik durch synthetische Fasern
Viele Textilien bestehen aus synthetischen Fasern wie Polyester, die aus Erdöl gewonnen werden. Beim Waschen dieser Kleidungsstücke lösen sich Mikroplastikpartikel, die in die Gewässer gelangen und schwer abbaubar sind. Diese Teilchen können in die Nahrungskette gelangen und stellen eine Bedrohung für die Umwelt und wahrscheinlich auch für die menschliche Gesundheit dar.
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👚 Abfall durch Fast Fashion
Die Modeindustrie produziert immer noch viel zu viel „Fast Fashion“, also Kleidung, die billig und schnell hergestellt wird, um vermeintlich aktuellen Trends zu folgen. Diese Kleidung wird oft nur wenige Male getragen und dann entsorgt. Dies führt zu einer enormen Menge an Textilabfällen, die Deponien überlasten und Ressourcen verschwendet. Weltweit werden jährlich etwa 92 Millionen Tonnen Textilabfälle produziert.

Diese Liste ist bei weitem nicht vollständig. Der Blick auf die Auswahl zeigt jedoch schon, dass es noch viel zu verändern gibt, damit die Welt nicht komplett aus dem Gleichgewicht gerät.

Klima, Ressourcen & Umwelt schützen.

Acht (kostenlose) Tipps für nachhaltige Textilien

Acht Tipps für mehr Nachhaltigkeit bei Kleidung

Klar, du allein kannst die Machenschaften der globalen Textilindustrie nicht ändern. Sehr wohl kannst du aber in deinem Mikrokosmos nach grünem Optimierungspotenzial Ausschau halten und schon mit ein paar Verhaltensänderungen Positives bewirken.

Und das Beste: Die meisten Tipps sind vollkommen kostenlos! Zudem musst du natürlich auch nicht alle Ratschläge beherzigen, Verbesserungen kannst du schon mit ganz kleinen Schritten erreichen. Also Tipps überfliegen und vielleicht das ein oder andere in deinen nachhaltigen Lifestyle übernehmen:-)


1. Mehr weite Kleidung

Weite Kleidung tragen

Du stehst auf Röhrenjeans und hautenge Tops?

Versuch es doch mal mit Klamotten, die körperferner geschnitten sind und somit länger frisch bleiben. Dies gilt vor allem für die warmen Sommermonaten, in denen man viel schwitzt, und für Oberteile, die eng an den Schultern und damit meist auch direkt unter den Achseln sitzen.

In der Regel kann man diese nur einmal tragen und dann müssen sie auch schon gewaschen werden. Energie- und Wasserverbrauch summieren sich so, die Qualität der Klamotte leidet und das Teil wird schneller zum Putzlappen als es dir lieb ist.


2. Naturstoffe statt Plastikfasern

Kleidung aus Naturmaterialien ist nachhaltiger als synthetische Kleidung

Etwa 60% der weltweit produzierten Kleidung bestehen aus synthetischen Fasern, insbesondere aus Polyester, Nylon und Acryl, die alle auf Erdöl basieren. Diese Materialien sind beliebt aufgrund ihrer Haltbarkeit, Elastizität und geringen Kosten.

Für die restlichen 40% kommen natürliche Fasern zum Einsatz, wobei Baumwolle den weitaus größten Anteil ausmacht. Andere Naturmaterialien sind Wolle, Seide, Leinen und Hanf.

Diese Verteilung spiegelt den aktuellen Trend wider: synthetische Fasern werden aufgrund ihrer kostengünstigen Produktion und Vielseitigkeit immer noch häufiger verwendet als ökologisch sinnvollere Pendants.

Naturstoffe halten eine Vielzahl von Benefits für Umwelt, Klima und Natur bereit:

🌿 Sie sind in der Regel atmungsaktiver, so schwitzt du darin weniger und kannst den nächsten Waschgang hinauszögern.

🌿 Die Produktion von Pflanzenfasern verursacht im Vergleich zu der von synthetischen geringere CO₂-Emissionen.

🌿 Beim Anbau und der Verarbeitung von Naturfasern wird tendenziell weniger auf synthetische Chemikalien zurückgegriffen, besonders bei ökologischer Landwirtschaft (bio).

🌿 Sie sind biologisch abbaubar und verursachen keinen Mikroplastik-Abfall.

Gerade der Anbau von Baumwolle ist zwar sehr wasserintensiv, aber wahrscheinlich immer noch besser als die Produktion der meisten Erdöl-Fasern. Und es gibt ja auch noch Jute, Hanf & Co. Also greif doch – zumindest immer mal wieder – zu Kleidung aus Naturstoffen, um deiner Haut und der Umwelt etwas Gutes zu tun.


3. Kleidung lüften statt Waschen

Kleidung lüften antsatt zu waschen

Klingt banal, wird aber dennoch viel zu selten gemacht. Wir sehen bei Spaziergängen zumindest nur selten Kleidungsstücke luftig auf Balkonen hängen. Dabei bietet auch diese einfache Praxis viele Vorteile, wie wir unter Punkt 1 bereits angemerkt haben.

Mit weniger Waschgängen reduzierst du den Wasser- und Energieverbrauch erheblich. Ebenso verringert sich der Einsatz von Waschmitteln und Chemikalien, die in die Umwelt gelangen könnten.

Der Abrieb von Textilien wird reduziert, wodurch weniger Mikroplastik in die Gewässer gelangt. Insgesamt verlängert sich so auch die Lebensdauer der Kleidung und du musst weniger nachkaufen – das schont deinen Geldbeutel und die globalen Ressourcen gleichermaßen.


4. Fusselrasierer nutzen gegen Pilling

Fusselrasierer nutzen, um Pilling zu entfernen

Wer kennt es nicht?! Der Lieblingspulli ist mit kleinen Knötchen übersäht, sogenanntes Pilling, und sieht aus, als müsste er bis ans Lebensende ein tristes Dasein als Couch-Klamotte in Kissenbergen verbringen.

Mischgewebe aus synthetischen und natürlichen Fasern sind generell anfälliger für Pilling, da die unterschiedlichen Eigenschaften der Fasern das Verfilzen begünstigen. Aber es kann auch hochwertige, natürliche Kleidungsstücke treffen, die beispielsweise komplett aus Wolle, Kaschmir oder Baumwolle gefertigt sind.

Für dieses Problem gibt es einen kleinen, kostengünstigen Retter: den Fusselrasierer!
Mit seinen rotierenden Klingen entfernt er effektiv Pilling und kleine Fasern. Die Kleidungsstücke sehen danach viel glatter und neuwertiger aus. Und der Stoff wird natürlich nicht beschädigt. Wir schwören übrigens auf diesen elektrischen Fusselrasierer von PKBD*, der sich auch für große Flächen wie Sofa oder Teppich eignet.


5. Kleidung färben mit Öko-Farbe oder Lebensmittelresten

Verblasste Kleidung färben und nicht wegschmeißen

Meist liegt es daran, dass die Kleidung zu oft oder mit aggressiven Waschmitteln gewaschen wurde – dann sind Farben und Muster verblasst und der Weg in die Tonne für viele die logische Konsequenz. Das muss nicht sein!
Schließlich kannst du die Kleidung mit Öko-Farben oder Lebensmittelresten färben und so eine besonders umweltfreundliche Methode anwenden.

Öko-Farben basieren auf natürlichen Pigmenten, die biologisch abbaubar sind und keine schädlichen Chemikalien enthalten. Lebensmittelreste wie Zwiebelschalen, Avocadokerne oder Rote Bete können ebenfalls als Farbstoffe verwendet werden.

Diese Methoden reduzieren die Umweltbelastung, da sie weniger Wasser und Energie benötigen und weniger toxische Abfälle erzeugen. Zudem fördern sie die Wiederverwendung von organischen Materialien und tragen so zu einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft bei.

Du möchtest mehr zu diesem Thema erfahren? Dann schau dir diesen Artikel an.


6. Löcher stopfen und flicken – einfache Video-Anleitungen

So kannst du Löcher stopfen und flicken, Video-Anleitung

Löcher in Kleidungsstücken zu stopfen oder zu flicken verlängert die Lebensdauer der Kleidung, reduziert Abfall und du kannst mehr Geld für andere schöne Dinge des Lebens ausgeben.

Beim Stopfen werden die Fasern des Stoffes eng miteinander verwoben, beim Flicken näht man eine Stoffschicht über das Loch, um es zu verdecken und zu verstärken. Beide Methoden erhalten die Funktionalität und oft auch die Ästhetik des Kleidungsstücks. Wie beides ganz einfach funktioniert, kannst du in den folgenden Videos sehen.

6.1 Video: Löcher stopfen – schnelle Methode

Dieses YouTube-Video ist nicht einmal 2 Minuten lang und dennoch weißt du danach, wie du Löcher schnell und zuverlässig stopfen kannst.

6.2 Video: Löcher flicken mit Textanleitung

Dieses kompakte Video setzt auf klare Bilder und prägnante Erklärungen via Text. Einfach nachmachen und schon sind kleine Löcher geflickt.


7. Second Hand kaufen

Mehr Second Hand kaufen

Gebrauchte Kleidung zu kaufen ist natürlich kein Geheimtipp, aber auch wir erwischen uns immer wieder dabei, dass wir die Möglichkeit, Gebrauchtes zu kaufen, aus dem Blick verlieren.

Also hier noch einmal die Vorteile kurz und knapp zusammengefasst: Second-Hand-Kleidung und -Accessoires zu kaufen ist nachhaltig und schont Ressourcen, da es die Lebensdauer von Produkten verlängert und Textilabfälle reduziert.

Der CO₂-Fußabdruck sinkt, da keine neuen Rohstoffe für die Herstellung herangezogen werden. Zudem bieten Second-Hand-Käufe oft hochwertige, einzigartige Stücke zu günstigeren Preisen, die du sonst nirgendwo findest. Auch mit dieser Praxis fördert man nicht nur die Kreislaufwirtschaft, sondern auch die Fülle des eigenen Portemonnaies.


8. Flecken mit natürlichen Hausmitteln entfernen

Natürliche Hausmittel gegegn Flecken auf Kleidungsstücken

Kurz unkonzentriert und der Nacho mit Käsedip, der eigentlich den Netflix-Abend versüßen sollte, ist auf dem Shirt gelandet und hat dort einen stattlichen Fettfleck hinterlassen.

Jetzt hilft nur noch die Chemiekeule? Nix da! Greif stattdessen zu natürlichen Hausmitteln, die wahrscheinlich eh schon in deinem Besitz sind. Was sich am besten für die gängigsten Fleckenarten eignet, liest du nachstehend:

Backpulver: Hilft bei Fett- und Teeflecken; einfach auf die Stelle streuen, einwirken lassen und ausbürsten.
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Essig: Effektiv gegen Kaffeeflecken, Schweißränder und Flecken von farbigen Getränken; direkt auf den Fleck auftragen und danach ausspülen.
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Zitronensaft: Eignet sich zum Entfernen von Rost- und Obstflecken; wirkt bleichend, daher bei hellen Stoffen anwenden; Fleck direkt behandeln und anschließend waschen.
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Gallseife: Wirksam gegen hartnäckige Flecken wie Blut, Gras oder Fett; direkt auf den Fleck auftragen, kurz einwirken lassen und gründlich ausspülen.
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Natron: Neutralisiert Gerüche und entfernt Flecken auf Textilien und Teppichen; mit Wasser zu einer Paste anrühren, auf den Fleck auftragen, einwirken lassen und abwaschen.
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Milch: Hilft bei Tinten- und Obstflecken; den Stoff in Milch einweichen, bis der Fleck verblasst, dann normal waschen.



 

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