Naturheilmittel gegen Schwitzen + Schweißgeruch
Übermäßiges Schwitzen (Hyperhidrose), normales Schwitzen und unangenehmer Körpergeruch – von mindestens einem dieser Phänomene ist jeder Mensch betroffen.
Konventionelle Antitranspirantien und Medikamente schaffen zwar häufig schnelle Abhilfe, doch immer mehr Menschen interessieren sich für natürliche Alternativen, die den Schweißfluss oder die Geruchsbildung von innen heraus regulieren.
In der Phytotherapie und Mikronährstoffmedizin finden sich zahlreiche Substanzen mit schweißhemmendem oder geruchsneutralisierendem Potenzial.
Dieser Artikel beleuchtet die wissenschaftlich untersuchten Supplements und Naturstoffe, die gegen starkes Schwitzen oder Körpergeruch eingesetzt werden können – mit Fokus auf belegbare Wirkmechanismen und Studienlage.
Inhaltsverzeichnis
- Naturheilmittel gegen Schwitzen + Schweißgeruch
- Ursachen: Warum der Körper schwitzt + riecht
- Pflanzenstoffe gegen (starkes) Schwitzen + unangenehme Körpergerüche
- Weitere potenziell hilfreiche Substanzen
- Fazit: Natürliche Supplemente als Ergänzung – nicht als Ersatz
Ursachen: Warum der Körper schwitzt + riecht
Schwitzen ist ein lebenswichtiger Regulationsmechanismus zur Kontrolle der Körpertemperatur. Geruch entsteht jedoch nicht durch den Schweiß selbst, sondern durch bakterielle Zersetzung der im Schweiß enthaltenen Proteine und Fettsäuren, insbesondere in apokrinen Drüsen (Achseln, Genitalbereich).
Störungen im vegetativen Nervensystem, hormonelle Ungleichgewichte oder Mangelzustände können das Schwitzen verstärken.
Pflanzenstoffe gegen (starkes) Schwitzen + unangenehme Körpergerüche
Natürliche Mittel gegen Schwitzen und Körpergeruch bieten eine schonende Alternative zu chemischen Deodorants oder Antitranspirantien. Sie wirken von innen heraus, basieren auf pflanzlichen oder mineralischen Wirkstoffen und belasten weder Haut noch Hormonsystem.
Besonders für empfindliche Personen oder bei langfristiger Anwendung stellen sie eine reizfreie, nachhaltige Lösung dar.
1. Salbei (Salvia officinalis)
Wirkung
Salbeiblätter enthalten ätherische Öle (Thujon, Cineol) sowie Gerbstoffe (Rosmarinsäure, Flavonoide), die eine hemmende Wirkung auf die Schweißdrüsen zeigen. In vitro und in vivo konnte ein anticholinerger Effekt beobachtet werden, der die Ausschüttung von Acetylcholin, dem Haupttransmitter für die Schweißdrüsenstimulation, reduziert.
Studienlage
Eine randomisierte Doppelblindstudie aus der Schweiz (Bommer et al., Phytomedicine, 2006) zeigte, dass Salbeiextrakt die Schweißproduktion bei Frauen mit menopausaler Hyperhidrose signifikant reduzierte. Die Minderung lag im Schnitt bei über 50% nach zweiwöchiger Einnahme.
Einnahmeformen + Produktempfehlungen
- Trockenkapseln mit standardisiertem Salbeiextrakt | mind. 400 mg pro Tag
> vegane Salbei Kapseln* von True Nature - Flüssigextrakte | ca. 30–50 Tropfen täglich
> alkoholfreie Salbeitropfen* von Naturalma - Salbeitee | 2–3 Tassen täglich, warm oder kalt
> Bio Salbeitee*, geschnitten, lose, KLUIZ
2. Chlorophyll | Geruchsneutralisation von innen
Wirkung
Chlorophyllin, ein wasserlösliches Derivat des Chlorophylls, zeigt nachweislich geruchsbindende Effekte im Gastrointestinaltrakt. Es hemmt die Bildung flüchtiger, geruchsintensiver Verbindungen wie Trimethylamin (TMA), Ammoniak und Schwefelverbindungen.
Studienlage
Eine ältere, aber oft zitierte Studie (Shu et al., Journal of the American Geriatrics Society, 1980) konnte zeigen, dass Chlorophyllin die Inkontinenz-bedingten Körpergerüche in Altenpflegeeinrichtungen signifikant reduzierte. In Tierversuchen wurde zudem eine Abnahme des Körpergeruchs nach oraler Gabe bestätigt (Yamamoto et al., Animal Science Journal, 2009).
Einnahmeformen + Produktempfehlungen
- Chlorophyll Tropfen | 100–200 mg täglich
> Chlorophyll über Alfalfa[1] | Natürliches Chlorophyll*, vegan, hohe Bioverfügbarkeit[2] - Tabletten | Dosierung siehe Präparat
> Chlorophyll über Algenextrakt | Bio Spirulina + Chlorella Presslinge*, True Nature
3. Schachtelhalm (Equisetum arvense)
Wirkung
Schachtelhalm enthält hohe Konzentrationen an Kieselsäure sowie flavonoidbasierte sekundäre Pflanzenstoffe[3]. Die adstringierende Wirkung führt zu einer Kontraktion von Schweißdrüsenausgängen, wodurch die Sekretionsmenge reduziert werden kann. Auch bei öliger Haut und Hauterkrankungen mit Schweißüberproduktion findet Schachtelhalm traditionell Anwendung.
Studienlage
Zwar fehlen placebokontrollierte Humanstudien zu Schachtelhalm speziell gegen Schwitzen, doch phytotherapeutische Standardwerke wie die Kommission E Monographien[4] stufen die Pflanze als traditionelles Mittel bei übermäßiger Sekretion ein. Die adstringierende Wirkung ist auch durch In-vitro-Analysen belegt.
Einnahmeformen + Produktempfehlungen
- Tee | 2–3 Tassen täglich
> Bio Tee Schachtelhalm*, geschnitten, lose - Kapseln | 300–1.000 mg Extrakt
> Bio Schachtelhalm Kapseln*, ohne Zusätze, Vegavero
4. Magnesium: Mineralstoff zur vegetativen Regulation
Wirkung
Ein Mangel an Magnesium kann die Reizschwelle des vegetativen Nervensystems senken. Insbesondere bei nervösem oder stressbedingtem Schwitzen ist eine ausreichende Magnesiumversorgung entscheidend. Untersuchungen haben gezeigt, dass Magnesium das sympathische Nervensystem stabilisiert und dadurch auch psychogenes Schwitzen abschwächen kann.
Studienlage
Eine Metaanalyse (Cuciureanu & Vink, Clinical Calcium, 2011) unterstreicht die Bedeutung von Magnesium bei der Regulation autonomer Nervensysteme. Zwar wurde der direkte Effekt auf Schwitzen nicht untersucht, jedoch ist die vegetative Stabilisierung gut belegt.
Dosierung + Produktempfehlungen
- 300–400 mg | Magnesiumcitrat oder -glycinat täglich
> Magnesiumcitrat Tabletten* von Nature Elements - Magnesium Pulver | Dosierung siehe Präparat
> Magnesiumcitrat Pulver*, Vitalfood, ohne Zusätze
Weitere potenziell hilfreiche Substanzen
Zink, L-Cystein und Probiotika können ebenso gegen übermäßiges Schwitzen und verschiedene (unangenehme) Körpergerüche wirken. Die Studienlage ist allerdings weniger eindeutig als bei den vier Vorherigen.
Zink
Zink spielt eine wichtige Rolle bei der Regulation von Körpergeruch, insbesondere durch seine hemmende Wirkung auf geruchsbildende Enzyme im Schweiß. Darüber hinaus beeinflusst es den Hautmikrobiomhaushalt, was langfristig zu einer Reduktion unangenehmer Gerüche beitragen kann.
Studien deuten darauf hin, dass Zink insbesondere bei Bromhidrose – einer Form des krankhaften Körpergeruchs – unterstützend wirkt.
L-Cystein
L-Cystein, eine schwefelhaltige Aminosäure, besitzt die Fähigkeit, geruchsaktive Schwefelverbindungen im Körper zu binden und deren Bildung zu hemmen. Dies macht sie besonders relevant bei Problemen wie Mundgeruch oder Fußgeruch, bei denen Schwefelverbindungen eine zentrale Rolle spielen.
Probiotika
Auch Probiotika können zur Geruchsreduktion beitragen, indem sie das Gleichgewicht des Darmmikrobioms stabilisieren. Ein gesunder Darm reduziert die Bildung toxischer Metaboliten, die über die Haut ausgeschieden werden können und dort in Verbindung mit Schweiß zu unangenehmem Körpergeruch führen.
Indirekt können Probiotika so einen Beitrag zur Regulation des Körpergeruchs über das enterale Mikrobiom[5] leisten.
Fazit: Natürliche Supplemente als Ergänzung – nicht als Ersatz
Pflanzliche und mineralische Wirkstoffe wie Salbei, Chlorophyllin, Magnesium oder Schachtelhalm bieten eine nachweislich wirksame Unterstützung bei übermäßigem Schwitzen oder Körpergeruch.
Während bei Salbei und Chlorophyllin die Studienlage sehr solide ist, sind andere Mittel vor allem durch Erfahrungsmedizin und traditionelle Anwendung belegt.
Wer unter anhaltender oder plötzlich einsetzender starker Schweißbildung leidet, sollte organische Ursachen ausschließen lassen, z. B. Schilddrüsenerkrankungen, hormonelle Dysbalancen, Infektionen.
Insgesamt zeigen die genannten Supplements gute Wirkungsmöglichkeiten, insbesondere in Kombination mit hautschonender Pflege, einer ausgewogenen Ernährung und stressreduzierenden Maßnahmen.
[1] Alfalfa, auch bekannt als Luzerne (Medicago sativa), ist eine nährstoffreiche Pflanze aus der Familie der Hülsenfrüchtler. Sie enthält zahlreiche Vitamine, Mineralstoffe, sekundäre Pflanzenstoffe und vor allem viel Chlorophyll.
[2] Bioverfügbarkeit beschreibt, wie gut und in welchem Umfang ein Wirkstoff vom Körper aufgenommen und verwertet werden kann. Je höher die Bioverfügbarkeit, desto wirksamer ist ein Supplement bei gleicher Dosis.
[3] Sekundäre Pflanzenstoffe sind natürliche Verbindungen, die Pflanzen zum Schutz vor Schädlingen, UV-Strahlung oder Krankheiten bilden. Für den Menschen haben sie gesundheitsfördernde Wirkungen, etwa antioxidativ, entzündungshemmend oder antibakteriell.
[4] Die Kommission E Monographien sind wissenschaftliche Bewertungen pflanzlicher Arzneimittel, die im Auftrag des deutschen Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) erstellt wurden. Sie beurteilen Wirksamkeit, Sicherheit und Anwendungsgebiete traditioneller Heilpflanzen auf Basis klinischer und pharmakologischer Daten.
[5] Das enterale Mikrobiom bezeichnet die Gesamtheit der Mikroorganismen im Darm. Es beeinflusst die Verdauung, das Immunsystem und die Bildung von Stoffwechselprodukten. Einige davon können über die Haut ausgeschieden werden und den Körpergeruch beeinflussen.
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