Kompostieren in Innenräumen | Unterschiede zum Gartenkomposter
Komposter für Innenräume und für den Außenbereich unterscheiden sich vor allem in ihrer Bauweise, Funktion und Nutzung.
Innenraum-Komposter sind platzsparend, geruchlos und speziell für kleinere Mengen organischer Abfälle konzipiert. Sie verwenden oft Systeme wie Wurmkomposter, Bokashi oder elektrische Komposter, die auch ohne Garten nutzbar sind.
Außen-Komposter hingegen sind meist größer, offener und darauf ausgelegt, größere Mengen Garten- und Küchenabfälle zu verarbeiten. Sie benötigen keinen Strom, setzen jedoch mehr Platz und optimale Wetterbedingungen voraus.
Im Folgenden nehmen wir Innenraum-Modelle in den Blick, die auch in der kleinsten Küche Platz finden. Wir klären die wichtigsten Fragen (FAQ) zu den Heimkompostern, zeigen knapp die Vor- und Nachteile auf und stellen dir empfehlenswerte Modelle vor, die teilweise schon für 70 Euro zu haben sind.
Inhaltsverzeichnis
- Kompostieren in Innenräumen | Unterschiede zum Gartenkomposter
- Darum macht es (nachhaltig) Sinn!
- Komposter für die Wohnung | 3 Systeme im Vergleich + Empfehlung
- Welche Lebensmittel sollten in keinen Heimkomposter?
- Wo stelle ich den Komposter am besten auf?
- Wie vermeide ich Fruchtfliegen + Schimmel? Tipps.
- Kann ich selbst einen Komposter bauen?
Darum macht es (nachhaltig) Sinn!
Das Kompostieren in Innenräumen ist eine äußerst sinnvolle und nachhaltige Methode, um organische Abfälle effektiv zu verwerten.
Es reduziert die Menge an Haushaltsmüll erheblich, da Küchenabfälle wie Obst- und Gemüseschalen, Kaffeesatz oder Eierschalen nicht mehr in der Mülltonne landen, sondern in wertvollen Humus oder Dünger umgewandelt werden. Dadurch werden Ressourcen geschont und die Abhängigkeit von chemischen Düngemitteln verringert.
Moderne Kompostiersysteme wie Wurmkomposter oder Bokashi-Behälter machen den Prozess hygienisch, geruchsfrei und auch ohne Garten nutzbar. Besonders in städtischen Wohnungen bietet dies eine praktikable Lösung, um den ökologischen Fußabdruck zu verkleinern.
Zusätzlich entsteht durch den Einsatz von Kompost ein natürlicher Kreislauf, der Nährstoffe zurück in die Erde bringt und somit langfristig die Umwelt unterstützt. Und es macht Spaß – gerade auch mit Kindern!
Komposter für die Wohnung | 3 Systeme im Vergleich + Empfehlung
Im Folgenden stellen wir die drei gängigen Kompostsysteme für die Wohnung vor. Dabei beginnen wir jeweils mit einer Empfehlung für ein Modell, das in einem Fall selbst von uns genutzt wird, die anderen beiden bekommen regelmäßige sehr gute Bewertungen von anderen Kunden.
Weitere Informationen zu den Innenraum-Kompostern erhältst du auf der jeweiligen Webseite des Anbieters. Hierfür einfach auf den grünen Button klicken.
1. Wurmkomposter (Wurmkiste)
Empfehlung Wurmkomposter
Dieser dreistöckige Wurmkomposter sieht nicht nur stylish aus, sondern erfüllt auch seinen Zweck hervorragend. Seine lebendigen Helfer wandeln Küchenreste in wertvollen Dünger – komplett geräusch- und geruchlos.
Dieses Modell für 129 Euro ist in weiteren Farben erhältlich und kann mit zahlreichen Utensilien ergänzt werden.
Wie funktioniert es?
Würmer (meistens Kompostwürmer wie Eisenia fetida) zersetzen organische Abfälle in nährstoffreichen Wurmhumus. Die Kiste enthält Belüftungslöcher und verschiedene Ebenen, um die Abfälle effizient zu kompostieren.
Das gehört rein!
Küchenabfälle wie Obst, Gemüse, Kaffeesatz, Teebeutel
2. Bokashi-System
Empfehlung Bokashi-System
In diesem sehr ansehnlichen Bokashi werden mit Hilfe von Effektiven Mikroorganismen (EM) organische Abfälle unter Luftabschluss fermentiert. Dadurch entsteht ein nährstoffreicher Fermentationssaft, der als Dünger verwendet und direkt über den kleinen schwarzen Hahn gezapft werden kann.
Darüber hinaus erhältst du einen vorfermentierten Kompost, der sich z. B. für den Auftrag auf Hochbeete eignet. All das gibt es schon für 70 Euro.
Wie funktioniert es?
Küchenabfälle werden in einem luftdichten Behälter mit Effektiven Mikroorganismen (EM) fermentiert. Das Ergebnis ist eine Art „vorverdauter“ Kompost, der weiter in Erde eingebracht oder direkt im Garten genutzt werden kann. Bokashi produziert außerdem Flüssigdünger („Bokashi-Saft“).
Das gehört rein!
Küchenabfälle, auch kleine Mengen Fleisch und Milchprodukte
3. Elektrische Komposter, made in Germany
Empfehlung elektrischer Komposter
Dieser elektrische Komposter ist etwas teurer als die beiden anderen Modelle, aber wenn du auf Hightech aus Deutschland in der Küche stehst, solltest du ihn dir zumindest mal anschauen.
Er verwandelt Lebensmittelabfälle durch Mahlen und Erhitzen in eine kompakte Form, unterstützt von eingebauten Sensoren, die laufend Temperatur und Feuchtigkeit checken. Ein intelligentes Luftzirkulationssystem mit Aktivkohlefilter sorgt dafür, dass keinerlei unangenehme Gerüche entstehen.
Wie funktioniert es?
Diese Geräte trocknen, mahlen und zersetzen organische Abfälle mit Hitze und Luftzirkulation. Der Prozess ist schneller und geruchlos.
Das gehört rein!
Küchenabfälle aller Art
Tabelle mit Vor- und Nachteilen auf einen Blick
System | Vorteile | Nachteile |
Wurmkiste | produziert hochwertigen Wurmhumus | erfordert Pflege der Würmer (Temperatur, Feuchtigkeit) |
platzsparend und nahezu geruchlos | nicht für große Mengen oder Fleisch geeignet | |
nachhaltig und kostengünstig | Die Würmer sterben, wenn sie falsch behandelt werden. | |
Bokashi-System | kompostiert auch Fleisch und Milchprodukte | Fermentierte Abfälle müssen in Erde eingebracht werden, um vollständig zu kompostieren. |
produziert Flüssigdünger | Luftdichter Behälter muss regelmäßig entleert werden. | |
geruchlos, wenn richtig verschlossen | Etwas höhere Kosten für den Kauf von Mikroorganismen (EM). | |
Elektrische Komposter | schnelle Kompostierung innerhalb von Stunden oder Tagen | höhere Kosten für Anschaffung und Betrieb (Stromkosten) |
sehr hygienisch | zersetztes Material ist noch kein fertiger Kompost; muss eventuell nachkompostiert werden | |
einfache Bedienung | nur bedingt nachhaltig, wenn eingesetzter Strom nicht aus erneuerbaren Quellen stammt |
Welche Lebensmittel sollten in keinen Heimkomposter?
Wie der Tabelle zu entnehmen ist, unterscheiden sich die Heimsysteme auch in der Art von Abfällen, die sie problemlos zersetzen können. Darüber hinaus existieren jedoch auch Reststoffe, die in keinen Innenraum-Komposter gehören. Dazu zählen z. B. diese:
- große Mengen fetthaltiger Speisereste
- Öle
- Stark gewürzte Speisereste (bei Wurmkompostern)
- Papier/Servietten/Taschentücher
- Plastik, Glas, Metalle & Co.
Wo stelle ich den Komposter am besten auf?
Wie bereits aufgeführt, nehmen Heimkomposter wenig Platz ein. Sie können in der Küche, im Keller oder auf dem Balkon stehen.
Wichtig: Ein Wurmkomposter sollte vor starker Hitze oder Kälte geschützt werden.
Wie vermeide ich Fruchtfliegen + Schimmel? Tipps.
- Halte das Gleichgewicht zwischen feuchten und trockenen Abfällen.
- Decke frische Abfälle mit Erde, Karton oder altem Kompostmaterial ab.
- Reinige den Komposter regelmäßig.
Kann ich selbst einen Komposter bauen?
Ja, mit ein bisschen Geschick und ein paar (lebendigen) Utensilien kannst du einen Wurmkomposter auch selbst bauen. Hierfür bieten sich verschiedene Materialien (z. B. alte Holzkiste, Kunststoffbox), Größen und Formen an.
DIY – Einfache Videoanleitung für einen Wurmkomposter/Wurmkiste
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, eine Wurmkiste ganz einfach selber zu bauen. Wir haben dir hier ein DIY-Video rausgesucht, das einen besonders schnellen und gut verständlichen Weg aufzeigt. Viel Spaß beim Nachbauen!