Pflanzliche Haarfarbe Test und Erfahrungen: Anwendung & Inhaltsstoffe

Nicht immer sind wir mit dem zufrieden, was uns die Gene liefern. Das gilt auch für die Haarfarbe. Straßenköterblond wirkt mehr fade als frisch und wird daher gerne überfärbt. Auch graue Haare sind eher unbeliebt. Konventionelle Haarfärbeprodukte enthalten jedoch einen unübersichtlichen Mischmasch aus Chemikalien.

Als Alternative kommt Pflanzenhaarfarbe in Betracht, die verschiedene Nuancen in das Haar zaubert. Wir verraten, welche Inhaltsstoffe dabei überzeugen, was die Vorteile von Pflanzenhaarfarbe sind und ob sich entsprechende Produkte auch zur Grauabdeckung eignen.

UNSER Testsieger

  • Wir empfehlen euch die natürlichen Haarfarben von Tints of Nature
  • 95 % natürliche und über 75 % organisch zertifizierte Inhaltsstoffe (Soil Association und ECOCERT)
  • Vegan, glutenfrei
  • Frei von Ammoniak, keine Parabene, kein Resorzinol und ohne Propylene Glycol

Die Testsieger von Öko-Test

Ökotest hat insgesamt 32 alternative Haarfarben getestet, von denen ganze 19 mit dem Testurteil „sehr gut“ abgeschnitten haben. Leider halten aber nicht alle Pflanzenfarben was sie versprechen. Einige Anbieter werben mit grünen Inhaltsstoffen, die aber bedenklich und teils sogar verboten sind.

Der Test hat aber auch gezeigt, dass man bei zertifizierter Naturkosmetik immer richtig liegt. 

Diese Produkte wurden mit dem Testurteil SEHR GUT ausgezeichnet:

  • Abtswinder Henna, Braun, 6,49 Euro
  • Aurica Henna, Braun, 6,39 Euro
  • Khadi Pflanzenhaarfarbe, Schwarz, 7,30 Euro
  • Khadi Pflanzenhaarfarbe Henna & Amla, Rot, 8,30 Euro
  • Logona Pflanzen-Haarfarbe 092, Kaffeebraun, 8,95 Euro
  • Logona Pflanzen-Haarfarbe Color Creme 220, Tizian, 14,95 Euro
  • Radico Colour Me Organic Premium Hair Colour, Auburn Red, 10,95 Euro
  • Radico Colour Me Organic Premium Hair Colour, Braun, 10,95 Euro
  • Sante 100% Pflanzen Haarfarbe, Schwarz, 5,45 Euro
  • Biokosma Henna Superintensiv, Rot, 7,45 Euro
  • Bio-Lyne Henna Pulver, Schwarz, 7,50 Euro
  • Esther Tol Hennacolor, Schwarz, 6,70 Euro
  • Henna Plus Colour Powder, Auburn, 7,99 Euro
  • Henné Color Henna Pulver, Schwarz, 5,59 Euro
  • Henné Natur, Schwarz, 2,49 Euro
  • Kräutergarten Henna, Schwarz, 5,99 Euro
  • Lush Mama Caca Brun, Caca Brun, 15,45 Euro
  • Müller Henna, Rot, 3,99 Euro
  • Resana Henna, Schwarz, 6,50 Euro

Im Zweifel empfiehlt Öko-Test sich immer für pflanzliche Inhaltsstoffe wie Henna (Lawsonia Inermis) oder Indigo (Indigofera Tinctoria) zu entscheiden. Als Faustregel gilt: Finger weglassen von Produkten mit langen und komplizierten Inhaltsstofflisten.

Was ist Pflanzenhaarfarbe?

Pflanzenstoffe-für-haarfarbe
Wie der Name schon verrät bestehen Pflanzenhaarfarben aus rein pflanzlichen Inhaltsstoffen

Wie der Name schon sagt, wird sich hier an der Kraft der Pflanze bedient. Statt unaussprechlicher Chemiekeulen sorgen hier Pflanzenextrakte für die frische Farbe. Naturhaarfarben bestehen aus Henna, Cassia, Indigo und anderen Pflanzenbestandteilen, die Farbe verleihen.

Anwender haben die Wahl: Entweder setzen sie auf ein Produkt, das aus unterschiedlichen Extrakten zusammen gemischt ist oder auf einzelne Bestandteile. Wer es gerne rot mag, kann auch nur auf Henna zurückgreifen. Dunkle Farben lassen sich mit einem Anteil an Indigo besonders gut hervorheben.

Die Haltbarkeit von Pflanzenhaarfarbe ist begrenzt. Wie lange sie am Haar haftet, ist ganz individuell. Wer häufig seine Haare waschen muss, bemerkt, dass nach und nach die Intensität nachlässt. Häufig wird betont, dass es sich um keine permanenten Haarfarben handelt.

Bekenner von Pflanzenhaarfarben wissen allerdings, dass sich Henna und Co. durch Waschen nicht restlos aus den Haaren entfernen lässt. Ein Schimmer bleibt meistens zurück und wächst raus.

Warum lohnt sich Pflanzenhaarfarbe?

Herkömmliche Haarfärbeprodukte sind wahre Chemiekeulen. Pigmente, Alkalisierungsmittel, Komplexbildner, Pflegewirkstoffe, Antioxidantien und Duftstoffe sind nur ein kleiner Ausschnitt der Inhaltsstoffliste konventioneller Präparate. Das Problem ist, dass die Inhaltsstoffe der Gesundheit zusetzen können.

Wer häufig und direkt auf der Kopfhaut färbt, kann unangenehme Beschwerden wie Juckreiz, Pusteln, Ekzeme und Hautrötungen bemerken. Zudem steigt einem ein fieser Geruch bei ca. 30 Minuten Einwirkzeit ständig in die Nase.
Fakt ist, Ammoniak, Wasserstoffperoxid und Sensibilisatoren wie Paraphenylendiamin (PPDA) können das empfindliche Gleichgewicht auf der Kopfhaut stören. Die Folge: Der wichtige Schutzmantel wird anfälliger für Reizstoffe.

Mit Pflanzenhaarfarben können die unangenehmen Effekte vermieden werden. Das liegt daran, dass die Inhaltsstoffe sehr schonend sind.

Pflanzliche Haarfarbe – was drin ist und was nicht

Pflanzenhaarfarbe wird aufgetragen
Anstelle von Chemikalien werden in Pflanzenhaarfarben stark färbende Extrakte wie Henna und Indigo verwendet

Pflanzenhaarfarbe verzichtet auf chemische Zusätze. Wer also auf natürliche Weise die Haare färben möchte, liegt mit pflanzlicher Haarfarbe genau richtig. Die Zusammensetzung greift auf verschiedene pflanzliche Inhaltsstoffe zurück.
Dazu gehören beispielsweise:

  • Indigofera Tinctoria (Indigo): Blätter und Extrakte der Indigopflanze können dem Haar einen blauen bis violetten Schimmer verleihen.
  • Lawsonia Inermis (Henna): Der Hennastrauch ist eine uralte Kulturpflanze, die zu der Klasse der Rosengewächse zählt. Henna sorgt für einen herrlichen Rotton im Haar.
  • Emblica Officinalis (Amla): die Früchte des Amla-Baumes werden als Inhaltsstoff Pflanzenhaarfarben beigemengt, um eine reinigende und pflegende Wirkung zu erzielen.
  • Eclipta Alba (Bhringaraj): Die Eclipta-Pflanze liefert ebenfalls einen Inhaltsstoff für Pflanzenhaarfarbe. Die Substanz wird in der indischen Heilkunst Ayurveda unter anderem dafür eingesetzt, um Haut und Haar zu pflegen.
  • Azadirachta Indica (Neem): Im Ayurveda nimmt der Nee-Baum eine entscheidende Rolle ein- sowohl bei der innerlichen als auch bei der äußerlichen Anwendung. Mit Blick auf die Haare werden entsprechende Inhaltsstoffe ebenfalls eingesetzt. Sie sollen kräftigend und festigend wirken.

Echte Pflanzenhaarfarbe, die zu der Naturkosmetik gezählt wird, verzichtet auf folgende (chemische) Inhaltsstoffe:

  • P-Aminophenol
  • PPD (p-Phenylendiamin)
  • PTD (2,5-Toluylendiamin)
  • Resorcin
  • PEG/PEG-Derivate
  • Ammoniak
  • Verdickungsmittel
  • Parfümöle
  • Konservierungsmittel

Vorteile und Nachteile von Naturhaarfarbe

haare-färben-mit-natürlichen-stoffen
Pflanzenhaarfarben bieten zahlreiche Vorteile, allerdings auch ein paar Nachteile im Vergleich zu konventioneller Haarfarbe

Die Vorteile von Pflanzenhaarfarben liegen auf der Hand. Wer natürliche Extrakte nutzt, um mehr Farbreflexion in die Haare zu bringen, verzichtet gleichzeitig auf chemische Substanzen, die sich negativ auf die empfindliche Barrierefunktion der Kopfhaut auswirken können. Zudem werden die Haare geschont.

Konventionelle Produkte greifen die Struktur der Haare an. Sie wird aufgeraut und kann infolgedessen brüchig werden. Aus diesem Grund leiden viele Anhänger von konventioneller Färbung an Spliss und Haarbruch. Pflanzenhaarfarbe legt sich hingegen sanft um jedes einzelne Haar. Die Lasur greift also die empfindliche Haarstruktur nicht an.

Viele Anwender geben zudem an, dass Henna und Co. ihrem Haar mehr Volumen verleiht. Deshalb setzen vor allem Menschen mit feinen Haaren auf die alternative Färbemöglichkeit. Je nachdem, um welches Produkt es sich handelt, können Anwender sogar Geld sparen. Das Pulver aus Pflanzenextrakten, das in der Regel selbst angerührt wird, ist schon ab 4 Euro erhältlich.

Nicht zuletzt sind natürliche Produkte auch besser für die Umwelt. Schließlich gelangen so keine chemischen Substanzen über den Abfluss in das Klärwerk. Auch die Verpackungsmaterialien sind bei Pflanzenhaarfarben in der Regel überzeugender.

Einige Nachteile gibt es jedoch auch bei Pflanzenhaarfarben. So schnell wie mit der Chemiekeule geht es nicht. Hersteller raten dazu, die Paste nach dem Anrühren etwa 2-3 Stunden auf dem Kopf zu belassen.

Blond färben mit natürlicher Haarfarbe?

Blondtöne gehören ebenfalls zur Farbpalette vieler Naturhaarfarbe-Anbieter, welche mit intensiver Leuchtkraft und schönem Glanz werben. Platinblond und Silbertöne lassen sich durch natürliche Inhaltsstoffe nicht färben.

Knallige Farben oder aufhellen ist mit pflanzlicher Haarfarbe jedoch nicht möglich. Zudem müssen sich Anwender anfangs erst an die Anwendung gewöhnen. Durch das Anrühren und Auftragen kann das Badezimmer zunächst wie ein Schlachtfeld aussehen. Unterm Strich überwiegen für die Anwender jedoch in der Regel die Vorteile.

Pflanzenhaarfarben: Vor- und Nachteile auf einen Blick

Für viele Menschen sind Pflanzenhaarfarben noch Neuland. Folgende Übersicht soll die Entscheidung für ein natürliches Präparat vereinfachen:

Vorteile:

  • keine chemischen Zusätze
  • sanft zur Haut und Haar
  • verleiht Volumen und natürliche Reflexe
  • wirkt nicht aufgesetzt oder unnatürlich
  • legt sich um das Haar, statt einzudringen
  • umweltfreundliches Verpackungsmaterial
  • günstig in der Anschaffung
  • mit etwas Übung einfach anzuwenden

Nachteile:

  • Lange Einwirkzeit
  • Farbauswahl übersichtlich
  • keine Aufhellung möglich

Eignen sich pflanzliche Haarfarben zur Grauabdeckung?

graue-haare-färben
Graue Haare lassen sich zwar nicht komplett abdecken, pflanzliche Haarfarbe sorgt hier aber für glanzvolle Effekte

Eine Frage, die insbesondere Frauen beschäftigt, ist die nach der Grauabdeckung. Graue und weiße Haare können mit pflanzlichen Produkten zwar kaschiert, aber nicht zu 100 % abgedeckt werden. Das bedeutet aber nicht, dass Anwender mit dem Ergebnis nicht zufrieden sind. Viele Frauen berichten darüber, dass durch die natürlichen Reflexe im Haar kaum noch graue Strähnen erkennbar sind. Hierfür ist aber eine gute Farbauswahl wichtig.

Blond oder hellbraun lässt sich besonders einfach färben, wenn es um graue Haare geht. Soll die Zielfarbe dunkler ausfallen, ist es häufig nötig, mehrere Durchgänge zu machen, bevor die gewünschte Nuance erreicht ist. Wer graue Haare hat, muss also ein wenig Geduld mitbringen. Unmöglich ist das Unterfangen aber nicht. Foren und Gruppen bieten zahlreiche Tipps, für eine gelungene Abdeckung grauer Haare.

Erfahrungen mit verschiedenen Marken

Natürliche Haarfarben auf Pflanzenbasis werden immer beliebter. Deshalb kann man sie neben dem Reformhaus mittlerweile auch schon in „normalen“ Drogeriemärkten wie dm, Rossmann, Budni oder in Supermärkten wie bei Denns und in ausgewählten Edeka-Märkten erwerben.

Zu den beliebtesten Marken gehören: 

  • Sante
  • Khadi
  • Logona
  • Ayluna
  • Culumnatura
  • Radico
  • LaSaponeria
  • InSight
  • Garnier Color Herbalia
  • Schwarzkopf Vegetal
Zurück

Kosmetik & Pflege ohne Tierversuche kaufen – Marken aus Deutschland im Test

Deo ohne Aluminium kaufen – Sicher, schadstofffrei und wirksam gegen Schweißgeruch (ohne Parfum, ohne Alkohol)

Nächster

Schreibe einen Kommentar