Minimalismus in der Wohnung leben – Praktische Tipps, Buch- & Doku-Empfehlung

Wer ist Marie Kondo & Was ist Minimalismus?

Der Name Marie Kondo sagt dir nichts? Wenn nein, dann hast du den Minimalismus-Trend verschlafen. Marie Kondo ist eine Japanerin in den Dreißigern, die dem Blick für das Wesentliche über Landesgrenzen hinweg ein Gesicht gegeben hat. Ihre drei Bücher zu dem Thema sind allesamt Bestseller und wurden in fast 30 Sprachen übersetzt.

Für den Begriff Minimalismus gibt es nicht die EINE gültige Definition. Für uns bedeutet Minimalismus, sich auf das Wesentliche zu beschränken, dieses zu ordnen und sich von Überflüssigem zu trennen. Damit meinen wir nicht nur materielle Güter, sondern auch Gedanken und Minimalismus in der Kunst.

Die letzten beiden Aspekte klammern wir im Folgenden jedoch größtenteils aus. Stattdessen möchten wir dir praktische Tipps an die Hand geben, wie du deine Wohnung mit einfachen Minimalismus-Prinzipien aufräumen und langfristig ordentlich halten kannst.

Lebensstil Minimalismus & Nachhaltigkeit

Nachhaltigkeit wird nur selten in einem Atemzug mit Minimalismus genannt. Das wundert, denn ein minimalistischer Lebensstil ist absolut nachhaltig. Warum? Wenn man sich erst einmal entschieden hat, nur noch Dinge zu besitzen, die wirklich glücklich machen und auf die man keinesfalls verzichten möchte oder kann, verringert sich das persönliche Konsumverhalten ganz automatisch.

grüner Zweig

Noch so verlockende Angebote können dir nichts mehr anhaben, Fehlkäufe bleiben aus. So sparst du Ressourcen, schützt Klima und Umwelt.
Bei Lebensmitteln kommt hinzu: Wenn du nicht bloß auf das Xte Tanktop in deinem Schrank verzichtest, sondern auch nur die Lebensmittel kaufst, die du auch wirklich verbrauchen kannst, tust du aktiv was gegen Lebensmittelverschwendung.

Ist Minimalismus auch mit Kindern möglich?

Natürlich! Wenn Kinder von Anfang an lernen, dass es im Leben nicht darauf ankommt, möglichst viel von allem zu haben, dann können auch Familien minimalistisch leben. Eltern sollten diese Art des Seins positiv und ganz selbstverständlich vorleben. Das gibt Kindern Orientierung und sie ziehen meist unkompliziert mit.

Natürlich kann man bei den Kleinen ruhig auch mal ein Auge zudrücken und gelegentlich ein Bio-Ü-Ei spendieren. Die Welt ist ja nicht schwarz oder weiß – so auch nicht der Minimalismus. Ausnahmen sollten auf jeden Fall immer und für jeden drin sein.

Kinderzimmer mit Bett, Teddy und Bild

6 einfache Wege für mehr Ordnung & Minimalismus im Leben

Es gibt eine Vielzahl von Blogs und Youtube-Videos, bei denen sich alles um Minimalismus dreht. Wir haben eine Menge davon durchforstet und viele der Empfehlungen ausprobiert. Was für uns am besten funktioniert hat bzw. was wir noch immer erfolgreich anwenden, ist im Folgenden aufgeführt.

1.     Bedarf hinterfragen

Klingt selbstverständlich, ist es aber für die meisten nicht: Überlege dir vor jedem Kauf, ob du den Gegenstand brauchst, er dich glücklich macht oder ob er dich inspiriert. Wenn nichts davon zutrifft, dann lass ihn im Regal stehen. Dabei ist es vollkommen gleich, ob es sich um Lebensmittel, Home-Accessoires, Möbel oder worum auch immer handelt. Verfahre so unbedingt auch beim Online-Shopping und nicht nur in Geschäften.

2.     Kleidung muss perfekt sein

Wende diese Regel speziell beim Kauf von Kleidungsstücken an: Besorge dir nur neue Teile, bei denen wirklich alles passt, ein „ganz ok“ reicht nicht!
Beispiel: Da gibt es diesen nachhaltigen Trend-Sneaker, der extrem schick und um 50 % reduziert ist. Einziges Manko: Die Schuhe sind etwas zu schmal für deinen Fuß. Reflexartig wollen wir das Paar trotzdem haben, ziehen es dann entweder nur ganz selten oder gar nicht an – weil sie eben nicht richtig passen. Also im Regal lassen!

3.     Weniger Stauraum

Reduziere den Stauraum in deiner Wohnung und zwar in jedem Zimmer! Je mehr Platz du für Gedöns hast, desto mehr wirst du ansammeln. Verkaufe zum Beispiel deinen monströsen Kleiderschrank und hole dir ein gebrauchtes Modell, das deutlich kleiner ist.

4.     Kleinkram sofort erledigen

Du sitzt auf dem Sofa und starrst genervt auf den riesigen DVD-Turm, der seit einem Jahr unangetastet einstaubt. Warte nicht, bis du Lust hast, dich um diese Baustelle zu kümmern – wahrscheinlich wird die Lust nie kommen.
Spring stattdessen auf, trenne dich ad hoc von mindestens der Hälfte und platziere Filme und Regal gleich im Hausflur zum Verschenken. Schnapp dir die restlichen DVDs und verstau sie im Schrank.

Oder: Der Abfluss im Bad ist mit Haaren verstopft. Ärgere dich nicht jeden Morgen darüber, sondern schraub ihn fix auf, beseitige das Knäuel und fertig.

5.     Ausmisten, Ausmisten & Ausmisten

Ist die Wohnung bereist voll mit Krimskrams, dann geht es jetzt ans Ausmisten – wenn möglich –> radikal!

Das muss nicht auf einmal passieren und die auszumistende Wohlfühl-Menge ist individuell sehr unterschiedlich. Sei streng zu dir und wachse ein Stück über dich hinaus, aber werde dabei nicht unglücklich. Nicht jeder kann vom hortenden Eichhörnchen zur minimalistischen Super-Gazelle werden. Zumindest ein bisschen geht aber immer!

Gehe so vor: Räume nach Gruppen und nicht nach Orten auf. Beispiel Deko – Sie ist überall in der Wohnung an unterschiedlichen Plätzen verstreut. Sammele sie komplett zusammen, nimm jedes Teil in die Hand und schau, ob dein Herz wirklich daran hängt. Wenn nein, ab in eine Kiste, die du gleich danach an eine Freundin verschenkst oder z. B. einem Wohnheim spendest.

Verfahre so nach und nach mit allen Gegenständen in deiner Wohnung. Du wirst sehen, Ordnung, Übersicht und Verzicht auf Überflüssiges tun rundherum gut und unterstützen vor allem auch klares, strukturiertes Denken.

6.     Achtung Keller

Hüte dich vor der Keller-Falle! Fang nicht damit an, alle aussortierten Teile in den Keller zu bringen. Für den Übergang kein Problem, aber mehr auch nicht. Dabei besteht nämlich das Risiko, dass aus einem kurzen Zwischen- ein Endlager wird. Damit ist nichts gewonnen und die große Ausmist-Sause nur aufgeschoben.

 

Empfehlung: Minimalismus-Buch & Minimalismus Netflix-Doku

Die Bücher von Marie Kondo sind die bekanntesten zum Thema Minimalismus & Ordnen und wir können sie absolut empfehlen. Abseits dieser drei Bände aus Japan gibt es aber auch weiteren Lesestoff, der uns richtig gut gefallen hat.
Unsere beiden Favoriten sind: Minimalismus leben für Dummies von Selim Tolga und Der Aufräum-Kompass von Jelena Weber.

Bücherstapel mit Tasse

Wer sich stattdessen oder ergänzend ein Minimalismus-Video reinziehen möchte, der sollte sich unbedingt die Netflix-Dokumentation Minimalism: A Documentary About the Important Things von Joshua Fields Millburn & Ryan Nicodemus anschauen–> Toller Schnitt, interessant aufgebaut, praktische Tipps und minimalistische 55 Minuten lang.

Zurück

Nachhaltige Bio Binden und Öko Slipeinlagen ohne Plastik kaufen

Supplements & Nahrungsergänzungsmittel für Veganer gegen Mangelerscheinungen

Nächster

Schreibe einen Kommentar