Impact Investing: Nachhaltig Geld anlegen & Grün investieren

Ökologisch, ethisch & sozial investieren und Geld anlegen in Deutschland

Nachhaltig leben bedeutet viel mehr, als auf Verpackungsmüll zu verzichten. Wer den grünen Gedanken auf jeden Lebensbereich ausdehnen möchte, stößt zwangsläufig auf den Begriff „Impact Investing“. Das Ziel: Gutes tun und Rendite erhalten.

Wir verraten heute, wie Impact Investing funktioniert und welche Möglichkeiten es gibt, grün zu investieren.

Definition: Was ist Impact Investing?

Impact Investing lässt sich zwischen einer Spende und Renditemaximierung ansiedeln. Das finanzielle Engagement hat also nicht bloß das Ziel, das Geld zu vermehren, sondern auch etwas Gutes zu tun. Ursprünglich stammt der Begriff aus der Welt der Förderer und Wohltäter.

Wesentlich geprägt wurde der Begriff „Impact Investing“ durch die Rockefeller-Stiftung in den USA, übrigens bereits vor mehr als 10 Jahren. Mittlerweile beschäftigen sich auch hierzulande immer mehr Menschen mit Impact Investing. Hierbei kommen sie automatisch mit den Zielen für eine nachhaltige Entwicklung, die von den Vereinten Nationen verfasst wurden, in Berührung.

Die sogenannten „Sustainable Development Goals“ (SDG) legen den Grundstein für eine grüne Investition.

Insgesamt wurden 17 Ziele festgeschrieben. Dazu zählen:

  • Keine Armut
  • Hochwertige Bildung
  • Sauberes Wasser
  • Bezahlbare und saubere Energie
  • Klimaschutz
  • Armuts- und Hungerbekämpfung
  • Frieden und Gerechtigkeit
  • Menschwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum

Gut zu wissen!

Die Ziele, die im Hintergrund von Impact Investing verfolgt werden, lassen sich gut mit einem nachhaltigen Lebensstil verbinden. Auch hier stehen soziale Gerechtigkeit und Umweltschutz oben auf der Liste.

 

Der Unterschied zu klassischen Geldanlagen

Der Unterschied wird deutlich, wenn der Begriff Impact Investing näher beleuchtet wird. Zum einen geht es hier darum, soziale und/oder ökologische Einflussnahme zu nehmen, die durchweg positiv zu beurteilen ist. Alleine löbliche Kriterien zugrunde zu legen, reicht aber nicht.

Die gewünschte Wirkung muss auch gemessen und im Anschluss kommuniziert werden. Auf diese Weise können die Investments nachweisbar Gutes tun.

Wie wird die Wirkung von Impact Investing gemessen?

Menschen, die nachhaltig grün und fair investieren möchten, sind natürlich daran interessiert, zu erfahren, was die Investition bewirkt. Nicht immer ist es für Anleger deutlich, welche Effekte ihr Geld konkret hervorgerufen hat. Grundsätzlich kann jeder Anbieter selbst bestimmen, wie er die Rendite aufzeichnet. Hierbei kommen qualitative und quantitative Möglichkeiten in Betracht. Während es bei einigen Anbietern eine übergreifende Messgröße gibt, verlassen sich andere auf mehrere Leistungskennzahlen, die den Erfolg ausdrücken sollen.

Nicht zuletzt kommt es darauf an, wie komplex das Finanzkonstrukt ist. Manchmal lassen sich die Wirkungskennzahlen nicht so aufbereiten, dass sie feinsäuberlich transportiert werden können.

Eine Wirkungsmessung für ein nachhaltiges Finanzprodukt könnte zum Beispiel so aussehen, dass der Anleger erfährt, wie viel Tonnen Elektromüll recycelt werden oder wie viel Hektar Bio-Ackerland hinzugewonnen wurde.

Das ist der klassische Impact Investing Anleger

Personen, die Impact Investing betreiben, haben nicht die Gewinnmaximierung alleine als Ziel. Sie möchten sich gleichzeitig engagieren in den Bereichen Klimaschutz, Umwelt und Gesellschaft. Wer entsprechende Anleger fragt, wird häufig zu hören bekommen, dass ihnen soziale Verbesserungen, Klimaschutz und Nachhaltigkeit wichtig sind. Zudem geben sie an, dass die erwirtschaftete Rendite, sozial verträglich sein soll.

Grüne Investmens eignet sich für alle, die mit ihrem Geld etwas Gutes tun und gleichzeitig eine gewisse Rendite erzielen möchten.

ETF und Fonds

Eine attraktive Rendite und eine nachhaltige Investition schließen sich gegenseitig nicht aus. Besonders empfehlenswert für Privatanleger sind Investmentfonds, die professionell begleitet werden.

Wer sich für ETFs und Aktienfonds mit Impact Investing-Ansatz entscheidet, entscheidet sich automatisch gegen Unternehmen, die die Vorschriften der UN nicht einhalten. Vielmehr werden hier Lösungsanbieter in den Mittelpunkt gerückt, die mit einem nachhaltigen Ansatz überzeugen können.

Die Aktien unterstützen Unternehmen, die sich für die Nachhaltigkeitsziele der UN einsetzen. Das Fondsmanagement stellt sicher, dass eine professionelle Aktienauswahl stattfindet und wirkorientierte Investitionen ermöglicht werden können.

Der starke Nachhaltigkeitsfokus kann auch mit Rentenfonds erreicht werden. Hier sorgen Investmentprofis dafür, dass eine Auswahl an Anleihen von Staaten und Unternehmen getroffen wird, die sich für gesellschaftliche und ökologische Ziele einsetzen.

Unternehmen können entsprechende Anleihen herausgeben. Mit Blick auf das Impact Investing sollten es solche sein, die einen bemerkenswerten Einfluss auf die Umwelt und die soziale Gerechtigkeit besitzen. Auch Staaten, die sich mithilfe von Gesetzen und Initiativen für einen nachhaltigen Lebensstil einsetzen, sind gefragt. Humanitäre und ökologische Optimierungen können ebenfalls auf der Agenda von Nichtregierungsorganisationen (NRO) stehen, auch hier sind Anleihen möglich.

Nachhaltige Geldanlage: Richtigen Anbieter finden

Wer nach Möglichkeiten sucht, sein Geld wirkungsorientiert einzusetzen, kommt mit verschiedenen Anbietern in Berührung. Vornehmlich sind es Bank- und Finanzdienstleister aber auch regional begrenzte Organisationen und kleine Unternehmen können entsprechende Projekte ins Leben rufen.

Beim nachhaltigen Investieren sollte zunächst der Anbieter durchleuchtet werden. Folgende Fragen sind dafür hilfreich:

  • Für welche Ziele setzt sich der Anbieter ein?
  • Wie wird die Wirkung gemessen?
  • Welche Rendite erwartet mich?
  • Wie sieht es mit dem Anlagerisiko aus?

Nicht immer können die Fragen mit Informationsmaterialien beantwortet werden. Hier lohnt es sich, nachzufragen, um herauszufinden, ob das Finanzprodukt zu einem passt. Grundsätzlich ist es stets empfehlenswert, sich mehrere Anbieter und Anlegemöglichkeiten anzusehen, zu vergleichen und Testberichte sowie Erfahrungsberichte zu lesen.

Welche Nachteile gibt es beim grünen investieren?

Viele fragen sich, wie es mit dem Anlagerisiko aussieht. Natürlich gibt es das auch, wenn grün angelegt wird. Schließlich ist eine Rendite nicht garantiert. Mit Blick auf Impact Investing gibt es zudem gewisse Anlaufschwierigkeiten. Zunächst ist der Markt noch relativ begrenzt. Den Anforderungen, die es im sozialen und ökologischen Bereich zu erfüllen gilt, kommen nur wenige Projekte nach. Nicht zuletzt müssen diese dann auch Gewinne abwerfen.

Dadurch kann es sein, dass der Anleger Kompromisse eingehen muss. Schließlich existieren keine Vorgaben, wie mit möglichen Konflikten umgegangen wird. Auf der einen Seite kann das unterstützte Projekt natürliche Ressourcen schonen, soziale Kriterien können jedoch dabei ein Stück weit auf der Strecke bleiben. Nur ein Beispiel: Eine Bio-Bananen-Plantage erfüllt alle Kriterien hinsichtlich des Umweltschutzes. Die Erträge sind jedoch übersichtlich. So gelingt es nicht, dass die Bauern einen Notgroschen sparen können. Dadurch ist die soziale Absicherung nicht komplett gewährleistet. Treten solche Fälle ein, muss der Anleger selbst entscheiden, wie er damit umgeht. Geht er einen Kompromiss ein oder entscheidet er sich für ein anderes Projekt?

Da der Begriff „Impact Investing“ nicht geschützt ist, gibt es eine gewisse Gefahr von Greenwashing. Dabei ermogeln sich Unternehmen einen nachhaltigen Ruf, sind jedoch in erster Linie am Gewinn interessiert. Die Gefahr von Greenwashing steigt auch dadurch, dass es nicht immer gelingt, die nachhaltigen Ziele objektiv zu messen. Anleger müssen also ganz genau hinsehen, wenn es um nachhaltige Anlegeoptionen geht.

 

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